Die alberne Anmaßung mancher Hausautor*innen kann man vielleicht ermessen, wenn man sich erinnert, daß es zur Publikationsgeschichte dieses Verlagshauses gehört, einstmals ERNST VON SALOMON verlegt zu haben UND Tucholsky, ( und, und, und ) - ohne Scheu vor öffentlichen Debatten. Verlagshäuser in Deutschland waren einmal groß durch ihre kontroverse Risikobereitschaft. Sie haben die öffentliche Meinung herausgefordert. Das war ihre Erfolgsgeschichte, nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht. - Vielleicht hat sich das auch in einer anderen kulturgeschichtlichen “Galaxie” abgespielt . Wer weiß das schon ?
In Franken, wie auch in ganz Bayern, nennt man solche Leute Krampfbeutl und Krampfhenna, gräuslige.
Es gilt: Wer sich verteidigt, klagt sich an; wer schweigt, gesteht.
Danke Herr Broder für ihren Hinweis. Natürlich hat mich auch der DLF Kultur auf diesen Vorfall aufmerksam gemacht. Erstaunlich, was die nachgewachsenen, selbst-inthronisierten Jokobiner des deutschen Feuilletons so umtreibt. Es wäre schon sinnvoll, wenn diese nichtssagenden Schwätzer mal selbst darauf kommen würden, ob sie tatsächlich gesellschaftliche Antithese ( die, sie doch gerne wären) sind oder leicht zu durchschauender, daherplappernder Mainstream. Diese moralistische Spießer-Kolonne ist einfach nicht zu ertragen, Vorverurteilungen, Anschuldigungen, Meinungen, die sich einem diffusen Gefühl anschließen und das immer in Lettern gedruckt, in den Medien ausgeplaudert und veröffentlicht. Ich glaube, daß diese Jakobiner noch nie zur Kenntnis genommen haben, daß das kaum einen Bürger in diesem Lande interessiert. Ich hoffe, daß der Rowohlt-Verlag hier standhaft bleibt. Ein kürzlich erschienener Artikel von Gerd Held auf der Achse sollte hier noch einmal erwähnt werden: “Eine der Errungenschaften der Neuzeit ist die Beseitigung des mittelalterlichen Wildwuchses von Verurteilen und Bestrafen.” Das sogenannte “Verfemen” ist wieder für eine Klasse interessant, die sich intellektuell maßlos überschätzt und sich moralisch zu weit aus dem Fenster hängt. Zu Woody Allen kann ich nur sagen: Was stört’s die Eiche, wenn die Sau sich daran scheuert!
Sehr geehrter Herr Broder, wenn ich Ihnen vor 10 jahren erzählt hätte, was heute in dem guten, alten Deutschland los ist, hätten Sie mich ausgelacht und gefragt, ob ich ich vielleicht Fieber hätte oder in der nacht Stimmen höre. Die guten Deutschen sind ständig besoffen, von dem vielen Gutsein. Das strengt an. MfG Nico Schmidt
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