Da bin ich nicht ganz dabei, aber hier offenbart sich eine viel schwerwiegenderes Problem. Natürlich kann man jemand anprangern und verurteilen, denn Ethik und Moral sind nicht nach den Regeln eines Rechtssystem anzuwenden. Schön wärs, wenn man Anstand in Gesetze gießen könnte. Natürlich kann z. B. Frau Stokowski als Laienscharfrichter agieren. Aber sie sollte das on ihrem Namen machen, die Konsequenzen tragen und nicht selbst zur Erpresserin werden. Sie beteiligt sich an einer Meute, an einem Mob, um den Verlag zu Handlungen zu zwingen. Völlig unethisch. Abständig wäre es, wenn sie ihren Verlag wechseln würde, meinetwegen mit Vorwarnung, und ohne Rücksicht auf eigene etwaige Nachteile. Ansonsten ist sie nur eine Vorteilsethikerin, welche sich um die Tatsache herummogelt, dass sie sich selbst prostituiert. Insofern ist eine solche Aktion nur als Aufhübschung der eigenen Rolle zu betrachten, denn in der Meute kann man gefahrlos agieren, Forderungen stellen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.
Die fünfzehn aufrechten Autorinnen und Autoren des Rowohlt-Verlages sollten ein längst überfälliges Volkswohl-Forum gründen. Zum Beispiel unter dem Motto „Parallel-Justiz vom Feinsten“.
Nur mal nebenbei: Dieser Stockmann, booh, muß man den kennen. ? Bitte diese Geistesgröße stets nur in einer Reihe mit Newton, Kepler, Euler, Gauss, Einstein, Planck u.ä. erwähnen. Die Welt geht unter, wenn seine Ergüsse nicht endlich einen Milionenpublikum bekannt werden
Für was brauchen wir noch Gerichte?
Die alberne Anmaßung mancher Hausautor*innen kann man vielleicht ermessen, wenn man sich erinnert, daß es zur Publikationsgeschichte dieses Verlagshauses gehört, einstmals ERNST VON SALOMON verlegt zu haben UND Tucholsky, ( und, und, und ) - ohne Scheu vor öffentlichen Debatten. Verlagshäuser in Deutschland waren einmal groß durch ihre kontroverse Risikobereitschaft. Sie haben die öffentliche Meinung herausgefordert. Das war ihre Erfolgsgeschichte, nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht. - Vielleicht hat sich das auch in einer anderen kulturgeschichtlichen “Galaxie” abgespielt . Wer weiß das schon ?
In Franken, wie auch in ganz Bayern, nennt man solche Leute Krampfbeutl und Krampfhenna, gräuslige.
Es gilt: Wer sich verteidigt, klagt sich an; wer schweigt, gesteht.
Danke Herr Broder für ihren Hinweis. Natürlich hat mich auch der DLF Kultur auf diesen Vorfall aufmerksam gemacht. Erstaunlich, was die nachgewachsenen, selbst-inthronisierten Jokobiner des deutschen Feuilletons so umtreibt. Es wäre schon sinnvoll, wenn diese nichtssagenden Schwätzer mal selbst darauf kommen würden, ob sie tatsächlich gesellschaftliche Antithese ( die, sie doch gerne wären) sind oder leicht zu durchschauender, daherplappernder Mainstream. Diese moralistische Spießer-Kolonne ist einfach nicht zu ertragen, Vorverurteilungen, Anschuldigungen, Meinungen, die sich einem diffusen Gefühl anschließen und das immer in Lettern gedruckt, in den Medien ausgeplaudert und veröffentlicht. Ich glaube, daß diese Jakobiner noch nie zur Kenntnis genommen haben, daß das kaum einen Bürger in diesem Lande interessiert. Ich hoffe, daß der Rowohlt-Verlag hier standhaft bleibt. Ein kürzlich erschienener Artikel von Gerd Held auf der Achse sollte hier noch einmal erwähnt werden: “Eine der Errungenschaften der Neuzeit ist die Beseitigung des mittelalterlichen Wildwuchses von Verurteilen und Bestrafen.” Das sogenannte “Verfemen” ist wieder für eine Klasse interessant, die sich intellektuell maßlos überschätzt und sich moralisch zu weit aus dem Fenster hängt. Zu Woody Allen kann ich nur sagen: Was stört’s die Eiche, wenn die Sau sich daran scheuert!
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