Tja, Franz Werfel, “Der Stern der Ungeborenen” da ging es den Städtern um ein Vielfaches besser und sie drängten trotzdem in die Wildnis, Freiheit. Und wenn schon hier ohne Raum, dann doch gleich Banat, vormals Ostpreußen, Wolgadeutsch, diverse Siedlungsgebiete in Sibirien, für Herrn Broder natürlich Birobidschan. Dort überall sind im allgemeinen Deutsche wieder gern gesehen. Natürlich nur m/w/d. Männlich, weiß, deutsch.
Das oft langsame Internet auf dem Land wird einen Teil der Städter vom Umzug abhalten. Ohne schnelles Internet ziehen heute viele Firmen und damit Arbeitsplätze vom Land in die Stadt. Die Politiker begreifen nicht, das in der heutigen Zeit das schnelle Internet für viele Firmen und auch für den privaten Bereich wichtig ist
Diese Sichtweise kann ich nur bestätigen. Hier im niedersächsisch- mecklenburgischen Grenzgebiet in der beschaulichen Elbtalaue vom Wüten der großen Seuche. Allerdings ist schon seit ca 2 Jahren ein deutlicher Zuzug Auswärts zu verzeichnen. Deutlich vor Corona, und sehr viel Jungvolk. Möglich, dass es an der zunehmenden Überfremdung der Städte liegt, oder auch nur an den (noch) bezahlbaren Immobilien in unserer Region. Die schöne Natur tut ein übriges. Von der Menschheitsbedrohenden Krankheit Namens Corona merkt man hier nicht viel, bis auf die lästige Maskenpflicht in Läden und Geschäften. Wir haben hier in puncto Nahversorgung alles was wir brauchen, für extravagante Dinge gibt’s das der Regierung völlig unbekannte Neuland Namens Internet. Wenn ich mit dem Hund in den Feldern spazieren gehe, muss ich mich schon sehr anstrengen, um überhaupt jemanden zu sehen, geschweige denn, ihm näher als 100 Meter zu kommen. Und wir haben seit März nicht einen einzigen bestätigten Corona- Fall, bei einer Einwohnerzahl von 5000 Menschen. Lasst die Hippster und Grünen in Städten, Hauptsache wir haben hier unsere Ruhe.
Politiker als Erntehelfer…......Missernte
An der Verödung der Innenstädte ist aber nicht (nur) Corona daran schuld, aber schick, die Schuld abzuwälzen. Die Innenstädte sind schon lange verödet. Raffgierige Verpächter, Amok laufende Ämter mit teils irrwitzigen Auflagen, insbesondere Brandschutz, Fahrverbote, Umleitungen, zu wenig und zu teure Parkplätze, Überfremdung in den Einkaufspassagen, Taschendiebe, Bettler, Drogenhändler, Lumpengesindel, Zentrumsnahe “Malls”, usw. usw. Die dadurch entstehenden Lücken wurden und werden gefüllt von Spielhöllen, Dönerbuden, Shisha-Bars und anderen bunten Läden, in denen sich vornehmlich Gruppen “junger Männer” und die Partyszene aufhält. Nehmen Sie doch mal einen Tag Urlaub und laufen nachmittags durch die Königsstraße in der ehemals deutschen “Großstadt” Stuttgart. Wenn Sie vom Bahnhof, bis zum Rotebühl Platz mehr als 10 Finger brauchen um die zu zählen, die nicht nur länger hier leben, sondern zur urdeutschen Bevölkerung zählen, dann können Sie gleich Lotto spielen gehen.
Ein Leben ohne Traktor wird uns den Hunger zurückbringen. Ein Leben ohne Traktor ...........mit Pferdefuhrwerken und Dreschkasten…....oh, ihr dummen Menschen,,,,,,....Sie säen nicht, wollen aber ernten…......
Ja, liebe Frau Stephan, es ist tatsächlich anders als die Städter denken. Beizeiten dem Moloch Berlin ins schöne Brandenburg entflohen, wurde ich immer konfrontiert mit: da gibt es doch nichts, da ist doch nichts los, zum Einkaufen braucht man ein Auto, der Arzt ist zu weit weg, ein eigenes Haus kostet doch Geld und man muss ständig was daran machen. Diese Aufzählung liesse sich endlos fortsetzen. Nach vielen Jahren musste ich nun feststellen, was ich vorher schon vermutete. Es sind eher theoretische Betrachtungen. Ausflüchte von Leuten, die nur befürchten damit nicht umgehen zu können. Aber hier leben ausser mir noch ne ganze Menge anderer Leute, die ganz offensichtlich ebenso zufrieden sind. Was die vermeintlichen Nachteile mehr als aufwiegt ist nämlich die Lebensqualität. Wald, Wiesen und Wasser in Laufweite. Freundliche, hilfsbereite Menschen und Ruhe, so man sie denn möchte. Keine Kopftücher, keine Kaftane, dafür Biber, Fischotter und Eisvogel direkt vor der Haustür. Der Arzt brauchte nie länger als eine Viertelstunde, Termine gibts in kürzester Zeit, Apotheken und Einkauf maximal zehn Minuten mit dem Diesel. Gülle ab und zu, Windräder nicht. Hähne jeden Morgen. Und wenn ich die Mieten in der Stadt so betrachte, dann lassen mich die Kosten der eigenen Hütte nur noch lächeln. Nicht vergleichbar, nicht jedermanns Sache, meine aber schon. Und so soll es auch sein. Jeder sollte nach seiner eigenen Facon seelig werden.
Werte Frau Stephan, ich bin schon gespannt auf Ihre “Gebrauchsanweisung” für die Provinz. Ich bin in der Großstadt geboren und habe gelernt, den Moloch zu hassen, in Corona-Zeiten noch mehr als vorher schon. Ich wohne jetzt an der Peripherie und würde gern noch weiter raus ins “Ländliche” ziehen. Vorsicht ist allerdings geboten: Hass und Hetze gegen Teilnehmer am (Verbrennungs-)motorisierten Individualverkehr ist längst dermaßen salonfähig geworden (außer gegen Minister in Luxuslimousinen oder Mütter, die die Kids im SUV zur FFF-Demo bringen), dass man als Landbewohner damit rechnen muss, künftig auf E-“Mobilität” (den ÖPNV haken wir mal als Lachnummer ab) zurückgeworfen zu sein. Ein dickes Konto fürs E-Auto und alle paar Jahre einen neuen Akku ist also künftig gewissermaßen “Eintrittskarte” für das Wohnen in ländlichem Umfeld. Es sei denn, man macht alle Fahrten mit dem Ackerschlepper. Die werden wohl kaum elektrifiziert werden. Sind aber in halbwegs landstraßentauglicher Ausführung (50 km/h und beheizt) auch nicht aus der Portokasse zu bezahlen.
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