Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woeki hat in einer Rede beim Jahresempfang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und des Kommissariats der Deutschen Bischöfe in Brüssel „mehr Neuansiedlungen von Flüchtlingen aus Krisenregionen in der Europäischen Union" gefordert, die Flüchtlinge müssten fair in der EU verteilt werden.
Es war nicht das erste Mal, dass Woelki das Wort zugunsten der „Schutzbedürftigen" ergriff. An Fronleichnam zelebrierte er die Messe aus einem Flüchtlingsboot, das er von Italien nach Köln schaffen und vor dem Dom aufbauen ließ. Für das Kölner Domradio, seinen Haus- und Hof-Sender, nahm er am Rhein ein Video auf, wobei er sich eine Schwimmweste „um den Hals" gelegt hatte, um auf das Schicksal der Flüchtlinge aufmerksam zu machen, die im Mittelmeer „qualvoll ertrunken" sind. „Jeder von uns", so der Kardinal, könne „auch etwas für die eigene Seele tun, wenn er Not leidenden Flüchtlingen hilft, ganz egal wie und wo und nicht nur im Mittelmeer". Helfen und Retten, das sei „nicht nur ein Auftrag für die christliche Seefahrt".
Wie viele Flüchtlinge er selbst in seiner geräumigen und vermögenden Diözese aufgenommen hat, ließ der Kardinal unerwähnt. Eine entsprechende Anfrage bei der Pressestelle des Bistums blieb unbeantwortet.