Henryk M. Broder / 21.05.2021 / 12:00 / Foto: Imago / 167 / Seite ausdrucken

Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts: M.W.

Beinahe wäre Manfred Weber, CSU, zum Präsidenten der Europäischen Kommission gewählt worden, wenn ihn Angela Merkel nicht mit Uschi von der Leyen ausgebremst hätte. Weber soll ein wenig enttäuscht gewesen sein, bewahrte aber Fassung und ließ sich einen Bart wachsen. Große Präsenz zeigt der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Brüsseler Parlament nicht, ab und zu taucht er aus den Kulissen auf und sagt etwas zur Lage der Union. Zuletzt am 16. Mai in einem Gespräch mit der Funke Mediengruppe: Die AfD trage "eine Mitverantwortung für die antisemitischen Ausfälle im Zuge des eskalierenden Nahostkonflikts". 

Nun, genau genommen trägt die AfD nicht nur eine Mitverantwortung für die antisemitischen Ausfälle im Zuge des eskalierenden Nahostkonflikts, sie ist auch für den Nahostkonflikt als solchen verantwortlich. Dafür, dass er seit Jahrzehnten vor sich hin köchelt; dass im Toten Meer keine Fische schwimmen und auf den Golanhöhen ein eiskalter Wind weht. Der DLF fasste Webers Ansichten in folgender Meldung zusammen: 

Radikale wie die AfD in Deutschland oder die Partei von Marine Le Pen in Frankreich hätten Grenzverschiebungen beim Antisemitismus befeuert, sagte der Vorsitzende der EVP-Fraktion und stellvertretende CSU-Chef der Funke Mediengruppe. Diese Parteien müsse man als Begründer solcher Exzesse auch benennen. Zudem warb Weber dafür, Hass und Hetze gegen Religionen europaweit unter Strafe zu stellen. Es wäre eine Überlegung wert, dies in geeigneter Form in allen EU-Staaten zu prüfen. Die Glaubensfreiheit sei ein Kern des europäischen Gesellschaftsmodells.

Während ein "erlebnisorientierter" Mob mit Migrationshintergrund auf deutschen Straßen tobt und den Hamas-Terror feiert, fantasiert Merkels Fußabtreter über Grenzverschiebungen beim Antisemitismus, für die er die AfD und Marine Le Pen verantwortlich macht. Und dass man jetzt Hass und Hetze gegen Religionen europaweit unter Strafe stellen müsste. Hat der Mann zu lange in einer Hopfen-Malz-Lauge gebadet? Oder ist das nur die Art von Politik, wie sie in Brüssel üblich ist? Ohne Sinn und Verstand, frei von Wissen und Scham? Ein Abkühlbecken für gescheiterte Hochstapler und Parterre-Akrobaten. 

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Boris Kotchoubey / 21.05.2021

Ich verstehe die negative Stimmung im Zusammenhang mit diesem Artikel nicht. Für mich ist es umgekehrt fast noch der einzige Grund zum Optimismus und zur Hoffnung, dass Menschen, die uns regieren, dumm, ungebildet, prinzipienlos und durch und durch korrupt sind. Das ist gut, und das beflügelt mich! Die Anführer der Nazis waren intelligent, gebildet (v.a. der AH selbst), prinzipiell, hochdiszipliniert und mit wenigen Ausnahmen nicht käuflich. Das Ergebnis ist bekannt. Gerade weil die Heutigen blöd, pöbelhaft, denkunfähig, faul und für 1 Million € zu allem bereit sind, sagt, dass es diesmal nicht mehr so schlimm sein wird.

Burkhard Mundt / 21.05.2021

Die AfD trägt auch eine Mitverantwortung für den Holocaust. Die AfD ist die Partei des Bösen. Die AfD ist des Teufels. Und so weiter und so fort. Wer gewinnt den “Goldenen Merkel” für die dümmlichste Diffamierung? Herr Weber ist ein Top-Favorit auf diese Auszeichnung.

Karl Schmidt / 21.05.2021

Nun, die enge Verbindung der AfD und Le Pen zu radikal moslemischen Kreisen ist Eingeweihten wohl bekannt: Aggressiv-islamische Organisationen wurden gezielt aufgebaut und unterstützt, um dann eine politische Gegenbewegung in den eigenen Nationalstaaten rechtfertigen und auf Dauer etablieren zu können. Die AfD steht fast am Ziel ihrer Bemühungen, deren größter Triumph zweifellos die Machtübernahme der Mullahs im Iran war. Wie raffiniert die AfD dabei vorgegangen ist wird nicht zuletzt daran deutlich, dass es ihr bis heute gelungen ist, ihre frühe Existenz zu verheimlichen und ihren beherrschenden Einfluss auf die islamische Welt zu verschleiern. In diesem Zusammenhang offenbart sie auch einen besonders abgeschmackten Humor, wenn sie in Deutschland zugleich gegen die Verhüllung moslemischer Frauen zu Felde zieht.

Matthias Popp / 21.05.2021

@Chris Vehring Einer merkwürdigen historischen Logik hängen Sie da an: Googeln Sie doch mal, wie viele Deutsche und Polen 1938 in Ostpreussen, Schlesien und Pommern wohnten. Soll daraus etwa folgen, dass sich die Erben der Vertriebenen nie damit abfinden werden, dass diese Gebiete heute zu Polen gehören? Dabei kommt dem UNO-Teilungsbeschluss für Palästina 1948 im Zweifelsfall noch die höhere völkerrechtliche Qualität zu als den Potsdamer Beschlüssen der drei Siegermächte des 2. Weltkriegs.

Steffen Zinn / 21.05.2021

Ich könnte ihn ja wirklich küssen, den Broder, Henryk. Soooooo auf den Punkt gebracht ist seine Analyse über diesen “Parterre-Akrobaten”. Bitte mehr davon!!

Albert Sommer / 21.05.2021

Da soll doch noch mal einer behaupten, die EUSSR hätte in der Spitze intelektuell und moralisch nicht noch schlechter besetzt werden können als mit Uschi ,Weber ist der fleischgewordene Beweis!

lutzgerke / 21.05.2021

Was ist Satire? Satire ist Sittenschilderung. Der Name „Satire“ stammt von den Römern und bedeutete zunächst „Vermischte Gedichte“. Bei ihrer angeborenen Neigung zu scharfer Beobachtung und derbem Spott leisteten die Römer ihr Bestes. Horaz verstand es, mit graziösen Plaudereien „lächelnd die Wahrheit zu sagen“. Schärfer wird die Satire bei Persius, er dozierte schulmeisterlich, der schlimmste jedoch war Juvenal, der sich voll Erbitterung über die Zustände seiner Zeit entrüstete. Es gab noch andere Formen der Satire, aber die wichtigsten seien hiermit genannt. Juvenal verallgemeinerte grenzenlos, seine pessimistische Grundhaltung erkannte selten etwas an, insbesondere gegen seine formlose Satire gegen die „Weiber“. Die harmlosesten Torheiten, wie etwa Putzsucht, die uns sonst als Vorzüge erschienen würden, etwa weibliche Belesenheit, den schwersten Verbrechen wie Giftmord oder sadistische Grausamkeit gleichgesetzt: „Kaum einen Rechtsstreit gibt’s, wo nicht ein Weib den Prozeß betreibt.“ / Weil ich nun grundsätzlich der Meinung bin, daß das, was man uns hier als Kultur aufzutischen gedenkt, nichts anderes ist als der Wiedergänger des Römischen Reichs, bin ich auch der Meinung, daß wir sehr wohl das Recht dazu haben, den Graben zu vertiefen als die Nachfahren Juvenals. / „Wer in die Öffentlichkeit tritt, hat keine Nachsicht zu erwarten und keine zu fordern.“ Marie von Ebner-Eschenbach / Ich denke, Herr Broder, darin finden auch Sie sich wieder.

Rudolf George / 21.05.2021

Ach ja, die EU. Geprägt von Großpolitikern wie Bangemann, Schulz, Öttinger und jetzt eben Weber. Im Vergleich dazu kommt einem Altmaier beinahe kompetent vor.

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