Henryk M. Broder / 30.08.2019 / 14:59 / 38 / Seite ausdrucken

Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts: M.K.

Memet Kilic, der Vize-Vorsitzende des Bundesrates für Zuwanderung und Integration, BZI, einer Dachorganisation der Landesarbeitsgemeinschaften der kommunalen Ausländerbeiräte und Ausländervertretungen, findet die geplante Nennung der Nationalität von Tatverdächtigen in Nordrhein-Westfalen bedenklich. Denn: Ausländer und Migranten fühlen sich an den Pranger gestellt. Es wird nicht mehr thematisiert, dass sie Ärzte, Juristen, Ingenieure, Streetworker stellen. In der öffentlichen Wahrnehmung geht es nur noch um Kriminalität... Ich wehre mich... dagegen, die Information zu Nationalität und Religionszugehörigkeit bei jedem Delikt öffentlich zu thematisieren. Was hilft es der Gesellschaft, wenn sie weiß, dass Helmut Müller, der Äpfel geklaut hat, Katholik oder Protestant war? Wir werden von Rassisten und Islamisten getrieben, die uns glauben machen, es gebe einen Zusammenhang zwischen Charaktereigenschaften und Nationalität. Wir sollten das nicht zulassen. Wir sollten Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen...

Da ist was dran. Anis Amri war zwar weder Arzt noch Jurist oder Ingenieur. Aber ein Streetworker war er allemal.

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Werner Arning / 30.08.2019

Ich bezweifle, dass sich Ärzte, Juristen, Ingenieure und Streetworker (na ja, die vielleicht) an den Pranger gestellt fühlen, wenn die Nationalität von Tätern genannt wird. Fühlt sich ein deutscher Arzt an den Pranger gestellt, wenn ein Landsmann, etwa auf Mallorca, sich die Hucke voll säuft und nachmittags am Strand randaliert? Nein, er setzt sich gar nicht in Beziehung zu diesem Landsmann, selbst wenn er gleichzeitig mit diesem auf Malle Urlaub macht. Und so stellt auch der syrische Arzt kaum einen Zusammenhang her zwischen ihm und etwa einem Landsmann, der beispielsweise eine Frau vergewaltigt hat oder gemessert hat. Er will diesen wahrscheinlich auch nicht schützen. Fühlt sich nicht solidarisch mit diesem und fühlt sich auch nicht mit diesem in einen Topf geworfen. Folglich hat er wahrscheinlich gar nichts dagegen, wenn die Nationalität seines Landsmannes genannt wird. Und Deutsche werden auch in der Lage sein, den Unterschied zwischen beiden zu erkennen, hoffe ich. Man sollte sich die Leute nicht dümmer vorstellen, als sie sind. Warum muss es stets betont werden, wenn es sich um einen deutschen Straftäter handelt, bei Ausländern jedoch verschämt geschwiegen werden? Müssten wir nicht im Rahmen der Gleichbehandlung von Menschen, auch gleiches Recht auf Nennung der Nationalität fordern? Wenn von dem „Offenbacher“ oder dem „Kölner“ oder dem „Münchener“ die Rede ist, wissen wir ohnehin, dass es dann kein Deutscher „gewesen“ sein kann. Und natürlich spielt die Nationalität im Zusammenhang mit der Debatte um die Einwanderungspolitik eine Rolle. Dieses legitime Interesse muss man den Bürgern zugestehen. Das hat mit Rassismus nichts zu tun.

Regina Becker / 30.08.2019

Das war zu erwarten. Schockiert bin ich aber darüber, dass hier ein Zusammenhang von Nationalität und Charaktereigenschaften befürchtet wird….  Die Nennung der Nationalität ist m.E. wichtig - und zwar die Nationalität des Täters und auch die des Opfers. Warum sollte die Religion nicht genannt werden? Katholik, Protestant nicht; hier wäre der Begriff Christ ausreichend, wie auch bei russisch-orthodox usw.. Ist bei Moslems auch egal, ob Sunnit oder Schiit. Man würde auch endlich erfahren, wie hoch der Anteil der Atheisten ist. Ich glaube nicht, dass sich Ausländer an den Pranger gestellt fühlen. Wir Deutsche fühlen uns auch nicht an den Pranger gestellt und die Ausländer haben doch keine anderen Charaktereigenschaften auf Grund ihrer Nationalität, oder doch?

Gert Köppe / 30.08.2019

Ach-ja, noch so eine Koryphäe in der Politik! Vor ein paar Tagen kam in den (Radio)Nachrichten eine Meldung über einen Straftäter. Da wurde nicht nur Ort und Tat, sondern gleich noch Vor- und Nachname des “Schuldigen” heraus posaunt. Warum? Na er war (Bio)Deutscher und auch noch “Ossi”, das wiegt besonders schwer! Ist doch seltsam was wir hier im Lande doch für ein flatterndes Recht haben. Bei dem Einen kommt der mahnende Zeigefinger vom “Denkakrobaten” Memet Kilic unbedingt das Recht einzuhalten, um die “auserirdischen Täter” gefälligst zu schützen und dem Anderen flattert das Recht mal wieder glatt davon. Ups! Beim “Kampf gegen Rrrrääächts” muss der “Rechtsstaat” immer schön “Links” bleiben. Stimmt’s Memet?!

Ilona G. Grimm / 30.08.2019

Wie sähe es denn mit „Ruhe und Gelassenheit“ in islamischen Ländern aus, wenn ein „Kuffar“ einen muslimischen Jungen vor eine Tram/einen Bus/ein Auto/einen Zug „schubsen“ und der Junge zu Tode kommen würde? Oder wenn ein „Kuffar“ einem Moslem vor den Augen seiner Jungs ein Messer in die Brust rammen würde? Ganz bestimmt gäbe es in allen Medien Aufschreie, dass es sich bei dem Täter um einen Untermenschen, also „Kuffar“, aus dem feindlichen Deutschland handelt. Und ganz bestimmt würde dieser Täter nicht mit dem Leben davonkommen, auch wenn er wahrhaftig eine Psychose hätte. Und Extrawürste (weder haram noch halal) für „Streetworker“ gäbe es auch keine. // Ach, Herr Broder, dass Sie immer wieder solche Leute als „Denker des 21. Jahrhunderts“ zu Ehren als kommen lassen und mich damit aufregen müssen…

Marianne Sommer / 30.08.2019

Das benennen der Nationalität halte ich für völlig unnötig. Das weiß man aufgrund der Berichterstattung auch so. Gibt ja nur 3 Kategorien. 1. „Einmann“, 2. „Ein Deutscher“ oder 3. der rääächte Horst, geb. am xx.xx.xxxx aus Stadt,Straße,Hausnummer, Parteizugehörigkeit (falls AfD), Blutgruppe, Toiletteneinrichtung, der Name des Hundes, sowie der Name des Hundes der Nachbarin.

Wolfgang Richter / 30.08.2019

Die Meinungsführer der uns mit Zuwanderung bereichernden könnten ja endlich mal versuchen, die Auffälligen aus dem Kreise ihrer Ethnien zu sozialisieren, statt auf die schon länger hier Lebenden einzuschlagen und bei jedweder Unpäßlichkeit von gefühlter Diskriminierung zu schwafeln.. Das würde ihrem Ansehen und dem gedeihlichen sozialen Miteinander schon mal helfen. Sonst steht zu befürchten, daß die Gruppe derer größer wird, die—Nicht An Zuwanderung Interessiert—ist.

Dr.Wilhelm Dierkopf / 30.08.2019

Vor dem Grundgesetz (Artikel 3) sind alle Menschen gleich. Somit kann jeder Täter oder Tatverdächtiger mit seinem Geschlecht (w,m,d) , seiner Nationalität, Hautfarbe, Körpergröße, Körpermerkmale, Kleidung beschrieben werden. Das gilt nicht nur für die Presse, auch für die Fahndung. Auch gibt es eindeutige Zahlen des Bundeskriminalamtes zu deutschen und nicht-deutschen Tätern und Tatverdächtigen. Auch wenn, nicht-deutsche Täter und Tatverdächtige deutlich häufiger (ca. 4-mal so oft) “zuschlagen” (aktiv sind), bedeutet das noch lange nicht, daß jeder nicht-Deutsche ein Täter oder Tatverdächtige sein wird.

Thomas Taterka / 30.08.2019

Ruhe und Gelassenheit kann sich erst einstellen, wenn zuvor die Wahrheits - und Gerechtigkeitsliebe zufriedengestellt wurde und das geht nur, wenn eine massive Bedrohung des friedlichen Zusammenlebens genau bezeichnet wurde. Nett gemeint,  Herr Kilic , aber man muß den Leuten, die Opfer von Gewalt zu werden drohen,  schon das Recht einräumen, ermitteln zu dürfen, aus welcher Richtung die Bedrohung heranmarschiert kommt und sich dadurch schützen zu können. Zuallererst kommt die Sicherheit, danach kann man in Ruhe gelassen plaudern .

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