Hier muss ich Ihnen widersprechen, Herr Broder. Ich bin der Meinung, dass wir uns in Bezug auf die Ukraine genau so verhalten sollten wie Israel: Medizinische Unterstützung der Ukraine auf alle Fälle, Waffen auf gar keinen Fall. Und dann sollten uns die Sanktionen nicht schwerer schädigen als Russland, von daher bin ich auch für die sofortige Inbetriebnahme von NS2. Danach sollte man unverzüglich beginnen, Pläne für eine Energie-Autarkie auszuarbeiten: Atomkraft, saubere Kohlekraft und Fracking.
Wer seit geraumer Zeit linksgrün woke und aufgeklärt die beiden Riesendenker_innen Habeck und Baerbock zeitnah und zielgerichtet bewundert („Sie machen ihre Sache wirklich gut, erstaunlich gut!“), dem sollte es nicht schwerfallen, auch für das nostalgische Ostgeschenk Gregor Gysi an den Westen Deutschlands sanftrote Sympathie aufzubringen. Für mich ist er ein wunderbares Geschenk des Ostens an die angstschlotternde westliche Wertegemeinschaft, ein Vereinigungsmitbringsel, auf das ich allerdings liebend gern verzichte - ebenso wie auf all die anderen Klima-Corona-Deindustriealisierer aller BRD-Parteien, die sich aus dem Erweckungsjahr 1968 heraus unbelehrbar in die Gegenwart retteten. Herrn Broder habe ich über viele Jahre immer wieder gern gelesen und bewundert – seit seiner Sympathie für die grünen Gesellschafts- und Umweltzerstörer nicht mehr. Und das bleibt jetzt einfach so. Wer die Grünen hymnisch anbetet, ist bei mir durch – auf ewig wie linksdrehende Milchsäure, Strack-Zimmermann und andere verantwortungslose Kriegstreiber.
Seit Tausenden von Jahren gibt es unter der Spezies Homo „sapiens“ Gewalt und Kriege, und ich bin sicher, das wird auch noch in weiteren Tausenden von Jahren so sein. Was lernen wir daraus? Von den „alten“ Römern: Si vis pacem para bellum (Wenn du den Frieden willst, rüste zum Krieg).
°Gregor Gysi, der die DDR geopfert hat, um die SED vor dem Zusammenbruch zu retten, gilt vielen als ein kritischer und selbstkritischer Quer- und Nachdenker. Diesen Ruf hat er vor allem seinem rhetorischen Talent zu verdanken° - Mit Verlaub, Henryk da irren Sie mächtig gewaltig
Eigentlich wollte ich nicht mehr auf die vorgehaltenen Knochen von Achgut.com anspringen, aber dieser Beitrag, Gregor Gysi, mit bedeutenden Denkern im 21 Jahrhundert gleichzusetzen, löst bei mir den endgültigen Abschied von dieser Plattform aus. Wie ist mir übel! Was hat man mit euch gemacht? Oder wart es am Ende ihr selbst?
Nachtrag: Gregor Gysi bietet auch so genügend Angriffsfläche, da muss man nicht erst Nazi Größen bemühen. Aber das scharfe Schwert lässt Broder wohl lieber in der Scheide, wohl wissend wie gern Gysi jene verklagt, die es ziehen. Da bedient man sich lieber der guten alten Nazi Bezichtigung, dass kennt der Deutsche, dass liebt er. Außerdem lockt es die Kriegstreiber Trolle an, die sich sogleich aufmachen, alte Wehrmachtslieder Lieder umzudichten, um gefällig zu sein. Schauen wir mal, ob es demnächst einen weiteren Jammer Artikel gibt, weil Gysi dennoch geklagt hat. Ich würde genau das tun, dass Geld kassieren und mich prächtig über die nachfolgenden Artikel amüsieren. Dann gibt`s bestimmt die ewig gleiche EMail Korrespondenz zu lesen, in welcher sich Broder Pennälerhafter Kleinschreibung befleißigt, bemühtem Witz und auf die noch niemand reagiert. Dicht gefolgt vom unvermeidlichen Steinhöfel, der sich dann wieder auf Brust trommeln darf, weil fürs dicke Honorar…ähm die Meinungsfreiheit gekämpft hat. Man erkennt die Muster langsam und es langweilt nur noch.
Nee Gregor, det geht gar nich. Entweder oder. Waffen oder nicht Waffen, das ist hier die Frage. Ob von Frankreich oder von Deutschland aus losgeschickt, es bleibt im Ergebnis dasselbe. Lehren aus dem 2. Weltkrieg? Da könnte es einige geben. Eine etwa könnte sein, die Dinge vom Ende her zu denken. Wie unsere gute Angie das angeblich so gut konnte. Das Ergebnis zählt. Und es zählt nicht, etwa ein reines Gewissen zu behalten. Mit „gutem Gewissen“ werden keine Leben gerettet. Und darum gehts doch, oder? Um das Retten. Die Frage ist dann also, auf welchem Wege rette ich diese Leben. Mit oder ohne Waffen? Diese Antwort bist du schuldig geblieben, Gregor? Oder vielleicht doch nicht Leben ….? Was anderes?
Gut, daß Sie ihm keinen Rassismus unterstellen. Deutschen ein Recht abzusprechen ist nämlich per se nie rassistisch.
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