George Orwell gegen Meister Eder und seinen Pumuckl? Das wäre wohl ein bisschen unfair! Übrigens: Rote Haare und Sommersprossen machen noch lange keinen Pumuckl. Das gilt auch für den Deutschen Bundestag.
Ein bisschen Nachhilfe in Elektrotechnik möchte ich Ihnen gerne geben, Herr Etscheit: Früher hatten die Elektrogeräte zwar einen großen Ausschalter, aber damit wurde meist nur der Sekundärkreis des Transformators für die Stromversorgung ausgeschaltet. Die Primärwicklung verbrauchte weiterhin etwa 5 Watt aufgrund des Wirbelstroms im Eisenkern des Trafos. Heute haben elektronischen Geräte eine Phasenanschnittsteuerung, die aus der sinusförmigen Netzspannung den Abschnitt mit der niedrigen Spannung 100 mal pro Sekunde herausschneidet und dann glättet. Das erfolgt mit einer deutlich geringeren Verlustleistung als beim Transformator. . . . . Die viel zitierte Sollbruchstelle von Elektrogeräten zur Verkaufsförderung ist mir nicht bekannt. Elektrogeräte werden heute deshalb nicht repariert, weil die Kosten für die Reparatur meist um ein Vielfaches höher sind als die Herstellungskosten. Ein kleines Beispiel: Meine Firma importiert bestimmte Geräte direkt aus China für etwa 100 Euro. Hinzu kommen 19% Zoll. Verkauft werden die Geräte mit Support und Garantie für 350 Euro. Würde ich ein defektes Gerät selbst reparieren, so wären bereits beim Aufschrauben die 100 Euro verbraten. Zu meiner Ehrenrettung kann ich aber versichern, dass ich schon mal ein defektes teures Gerät, das ein Kunde meiner Firma von einem Mitbewerber gekauft hat, aus Kulanz selbst repariert habe. Er ist jetzt einer meiner treuesten Kunden.
Sehr treffende Geschichte, die auf größere Probleme in Deutschland verweist. Dem soliden Handwerk fehlt in vielen Bereichen brauchbarer Nachwuchs. Junge Leute wollen heute offenbar mehrheitlich ihre Freizeitbeschäftigungen zum Beruf machen, und daher gibt es alle möglichen Hersteller und Dienstleister, mit denen nur bestimmte Leute etwas anfangen können (z.B. jene, die in einer Art Lebensstil-Wettbewerb zu stehen scheinen und daher meinen, immer exotischere Getränke oder die “Neuerfindung” von Omas Kaffee-Zubereitung zu brauchen). In Dienstleistungsunternehmen gibt es zu viele ungelernte Kräfte, zu viel Fluktuation (und damit oft zu wenig Berufserfahrung bei den dort tätigen Arbeitnehmern). In den unteren Altersgruppen finden sich auch viel zu viele Berufstätige, deren Deutschkenntnisse unzureichend sind. So wird man z.B. in Bäckereien und Cafés heutzutage nur noch selten von fachkundigem deutschstämmigen Personal bedient. Und dies alles wird immer schlechter.
Sie verkennen die Möglichkeiten heutiger höherer Bildung, Herr Etscheit. An Londoner Elite-Colleges werden Leute in höchsten 3 Semestern zu Völkerrechtlern ausgebildet, die keinen geraden Satz sprechen können. Also, äh, hinterher. Was mich verblüfft, ist die Tatsache, daß zutiefst kapitalismusfeindliche Leute so viel dafür tun, transnationale Konzerne zu globalistischen Monopolen zu machen und die reichsten Menschen der Welt zu den Allerreichsten.
Die Zukunft gehört nicht den Mundwerkern, sondern den Dummschwätzern, und zwar so lange, bis nichts mehr funktioniert.
“Dafür sind die Unis voll von jungen Leuten, die keinen geraden Satz schreiben können.” So isses, aber nicht erst seit. Eine Story aus den Achtzigern: Eine Schwägerin meinte damals, alle Jahre zu Weihnachten, die Familie (Eltern, 4 Geschwister mit Anhang) mit einem für alle wortgleichen, am Nadeldrucker ausgedruckten, Brief, beglücken zu müssen. Eine Korrekturlesung mit rotem Stift brachte auf einer DIN-A4-Seite sage und schreibe 36 Treffer zutage. Heute ist sie Frau Dr. habil. und Priv.-Doz an einer deutschen Uni.
Herrjeh; Sie sprechen mir aus der Seele. Seit 50 Jahren Stereofreak, mit einer besonderen Affinität zu den Geräten aus den 60igern bis 80igern, muß man Gott auf Knieen danken, wenn man tatsächlich noch einen wirklichen Radio- und Fernsehmechaniker von altem Schrot und Korn, also keinen tumben Platinenwechsler, findet. Ich genieße das Privileg, einen solchen zu kennen. McIntosh, Quad, Marantz usw. Simple Röhren- und Transistortechnik aus dieser Zeit. Reparabel mit Hammer und Meißel, sagt der Meister. Wenn es ganz schwierig wird, dann notfalls auch ein Lötkolben. Klanggewinn bei neuzeitlichen Geräten? Also, ich habe nicht die Patentohren diverser Profihörer. Hauptsache die Mucke stimmt. In naher Zukunft werden wir diese Spezialisten schmerzlich vermissen und uns an den Wegwerfscheiß gewöhnen müssen. Ob es uns passt oder nicht. Nebenbei; bei alten Autos und Motorrädern gibt es ähnliche Probleme. Finden sie heute mal einen gewieften Schrauber, der die 6 Vergaser einer Honda CBX aus den frühen 80igern zum Gleichlauf bringt. Fast aussichtslos.
Steinalt kommt man sich vor… © Das Boot
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