Am Plattenbau an sich ist ja nichts schlecht, sofern die Wohnqualität stimmt. Auch außenherum könnte man sehr individuell dekorieren, mit Pflanzen aufwerten etc. Da vom Staat geplant und durchgesetzt, also grundsätzlich lieblos und ohne Garantie, und mit keinen Konsequenzen bei Versagen, gehe ich aber nicht von irgendeiner Form von Qualität aus.
Die West-Städte sind auch übersät mit Kaninchenstallhaltungseinrichtungen für Menschen. Wie man, ausser auf Zeit ( Studium), so wohnen kann, ist mir als Emsländer unbegreiflich. Gut fünf Jahre hannoversche Häßlichkeit haben mir gereicht.
Kleine ” Ehrenrettung ” der DDR -Plattenbausiedlungen : In Ostberlin z.B. hatten alle Großsiedlungen hervorragenden ÖPNV - Anschluss. Marzahn - Hellersdorf hatte sofort S-Bahn ,U-Bahn , Straßenbahn. In Rostock wars ebenso. Das Märkische Viertel wartet heute noch auf die U-Bahn , Gropiusstadt musste lange warten. Bei den Großsiedlungen in Hamburg sieht es nicht anders aus. Und in Zukunft baut man in Deutschland an 1km U-Bahn 20 Jahre ,wenns schnell geht
Die serielle Bauweise entspricht dem rot-grünen Denken an ein Friedhofskollektiv. Freie Bahn den “Tüchtigen”.
Der Plattenbau begann nicht erst Anfang der Siebziger Jahre ,sondern in Berlin rund um den Alex schon 1963. Plattenbauten gibt es in der ganzen Welt, und es kommt darauf an, wie sie gestaltet werden ! Die tiefere Ursache dieser Bauweise sind erstens den Kosten geschuldet, und zweitens, der flächenmäßigen Bombardierung und Zerstörung der Altbausubstanz deutscher Städte !
400000 Behausungen jährlich? Setzt man für eine Behausung 100.000 EURO an ( was unrealistisch ist, da viel zu wenig),dann wären das Jahr für Jahr 40 Milliarden Euro !!! Bund , Länder und Kommunen können bei der immer klammer werdenden finanziellen Lage das niemals schultern. Und private Geldgeber werden da Null-Bock auf fast Null-Rendite bei staatlich festgesetzten Mieten haben.Und die Bewohner werden in hohem Maße aus prekären Arbeitsverhältnissen kommen und Mietzuschüsse erhalten.Das kommt zu obigen Erstellungskosten hinzu. Alles teuer und unwirtschaftlich,aber zielgenau ein kommendes soziales “Erfolgsmodell” der SPD bei dem Marsch in den Pleitestaat. Sichere Renten,günstige Mieten, gute Bildung ( auch beim Rechnen??), alles mehr oder weniger hohles Pathos. .
Spätestens beim Mieten-Limbo wird die gute Frau Ministerin im DDR-Vergleich scheitern. Und vergessen Sie nicht, der glückliche Neubauwohnungsbesitzer in der DDR verfügte häufig noch über einen Schrebergarten oder sogar eine Datsche in naturnaher Lage. So ärmlich und durchgenormt wie hier geschildert, war das Leben damals nicht. Ich habe fast zeitlebens in anderthalb Zimmern bei meinen Eltern gewohnt, das war auch nicht luxuriöser als Neubauplatte. Heute als alter Mann habe ich immer noch anderthalb Zimmer plus Küche, kein Bad, aber 7 Rumpelkammern. Manchmal könnte ich mich darüber totlachen, wenn es nicht so ernst wäre.
Die Hochstapelung der Kanallje, wie schön. Na ja, solange es nur der Zuzug ist ... .
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