Stimmengewinn für die Grünen? Ein Stimmengewinn von den Frauen für den Habeck? Der ist doch so süß und so knuddelig. Den wähle ich, wie ich einen Pullover von Carme & Anton kaufe.
Welchen Unterschied macht das? Wird zB mehr oder weniger Windräder gebaut? Wird mehr oder weniger gegendert? Wird mehr oder weniger zu der Impfung gezwungen? Ich denke der Rest ist in den Händen vom wer auch immer in Berlin gerade an dem Lenker ist. Wie hoch war die Beteiligung? So um 60% das Volk glaubt noch also. Dass aber die Leute zwischen den gelben, grünen schwarzen und roten laufen, erinnert ein bisschen an die Parteien in Byzantium, die sich an Sport-Mannschaften orientierten. Was vlt über Stabilität des Systems sagt.
Tja. Und da fragt sich mancher noch, warum in Deutschland nichts mehr vorangeht? Wenn ein Kandidat wie Herr Günther derart an Stimmen gewinnt? Nicht, dass es der SPD nicht zu gönnen wäre, in etwa gleichem Masse zu verlieren, aber gleichzeitig Stimmgewinne für die Grünen? Anscheinend geht es den Deutschen immer noch viel, sogar sehr viel zu gut. Offenbar stellt sich mittlerweile eine Wechselwählerschaft ein, die jeweils an den Regierenden aus CDU, SPD, FDP oder Grünen verzweifelt und deren Stimme permanent wankt zwischen (und ausschliesslich zwischen) jenen Parteien, mal mehr zugunsten der SPD (und FDP aus Furcht vor Stimmvergabe pro AfD) aus Frust über Merkel im Bund, nun wieder zurück zur CDU aus Enttäuschung über Scholz & Co. Die Wahl zwischen Pest und Cholera - die meisten Deutschen haben sich anscheinend damit abgefunden, schwer krank sein zu müssen.
Ich fasse das kurz zusammen: Wer gegen den Impfzwang ist, wählt die AfD. Wer gegen Waffenlieferungen an die Ukraine ist, wählt die AfD. Wer für die Beteiligung Deutschlands am Ukrainekrieg ist, wer die Impfpflicht will, der wählt Grün und die anderen Parteien der sozialistischen Erhebung. Kurzum: Klare Sache, mitgemacht. Wieder einmal.
Kielholen ist doch ein wenig zu drastisch. Das war, wenn ich mich an meine glückliche Kindheit mit den Büchern von R.L. Stevenson erinnere, eine fürchterliche Bestrafung zur Segelschiffszeit, bei der der Deliquent mit einem Seil unter dem Schiffsrumpf durchgezogen wurde, wobei der Kiel und der Bewuchs zu schweren Verletzungen führte. Vergleichbar mit dem Gassenlaufen im preußischen Heer zu Zeiten Friedrich Wilhelms und Friedrich II.
Das Ergebnis ist eine Normalisierung in SH. Barschel war der letzte MP, der ein vergleichbares Ergebnis erzielte und die SPD verdankte ihren Sprung an die Spitze dort nur der 1987er-Affäre. Mit Engholm war dann schon wieder Rückbau angesagt und nach Simonis, der ihre eigenen Leute in den Rücken fielen blieb man nur im Rennen, weil die Union personell wahnsinnig provinziell rüberkam. Zudem bestand die Politik der Sozis nach 35 Jahren Union nach 1988 vor Allem darin, den Verwaltungsapparat mit den eigenen Leuten zu fluten um auch ohne linke Mehrheit Sozi-Politik machen zu können. Im Windschatten der Konturlosen aus der Uckermark scheint die SH-Union darauf die Antwort gefunden zu haben. Das Ergebnis der SPD ist 9,2% bezogen auf alle Wahlberechtigten in SH. Wen kann dieses Wrack noch repräsentieren ausser die Nutzniesser der linken Klüngelpolitik seit Engholm?
Ich unterschreibe und finde auch, Wahlberichterstattung ist etwas für Sonntagsfahrer!
Statt eines Offenen Briefes: Sehr schöner Artikel zum Wahlereignis. (Was man aus Nichts noch so rausholen kann, erstaunlich). Herr Casula sollte über sämtliche Wahlausgänge berichten - auch über internationale. Niemand kann das so gut wie er. Allerdings darf seine Rubrik ‘Ein Tag im Leben…’ unter keinen Umständen darunter leiden. Netter Versuch mit Ihrer Petition, Herr Casula.
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