Sehr geehrte Frau Schunke! Bin ich froh, dass Sie uns so wunderbar ein Gesicht geben. Ich habe Ihren Text gerade in zwei WhatsApp Gruppen empfohlen. Vielleicht fühle ich mich danach ja etwas weniger alleine - oder, ja vielleicht bald noch mehr. Mittlerweile ist es mir aber fast egal wie die Reaktionen ausfallen, ich platze bald vor ohnmächtiger Wut
Trotz “Omas gegen Rechts”, Schulschwänzen fürs Klima und allerorten “Haltungszeiger” um einen rum, ist der gesunde Menschenverstand noch immer Mehrheit, nur leider realisieren wir das nicht, aufgrund geschickter Isolation und auch Feigheit nicht. Denn idT WIRKT es, als ob der Irrsinn absoluter Konsens sei. Die einzige Kraft, die das Potenzial hat, hin und wieder Sprachrohr des Restverstandes zu sein, schiesst sich leider selbst nicht selten ins aus. Ein KONSTRUKTIV kritischer Blick auf unsere einzige Chance ist aber selbst in den freien Medien ein Tabu. Ein Teil glorifiziert jeden Humbug ein anderer plappert Diffamierungen nach…. Die Fähigkeit konstruktiver Selbstkritik ist nur den wenigsten gegeben.
Eine zutreffende Analyse. Richtig und bislang in der Öffentlichkeit zu wenig vertieft ist der Gedanke, dass sich - unabhängig vom Thema Migration - ein allgemeines Desinteresse der Politik an den alltäglichen Sorgen und Wünschen der Bürger breitmacht. Es gäbe genügend Themen, die anzugehen wären: Altersarmut, schlecht ausgestattete Schulen, Lehrermangel, mangelhafte Ausstattung der Bundeswehr, schlechte Sicherheitslage, mangelhafte Verkehrsinfrastruktur, Breitbandausbau usw. Doch diese Themen sind vielleicht zu unsexy. Es muss etwas größeres sein: Die Welt retten, Europa (in Wirklichkeit der Europäischen Union) mehr Einfluss geben, 12.000 imaginäre Menschenleben retten, indem man teilweise das Autofahren verbietet oder, wenn einem garnichts mehr einfällt, der Kampf gegen Rechts, weil sonst schwuppdiwupp der Führer wieder da wäre. Dass die solchermaßen heroisch getroffenen Maßnahmen den Menschen ganz konkret das tägliche Überleben schwerer machen (von Vermögensbildung und privater Altersvorsorge wollen wir garnicht mehr reden), wird nicht nur achselzuckend zur Kenntnis genommen. Vielmehr wird diesen Menschen vorgeworfen, ewiggestrig zu sein, dem Fortschritt im Wege zu stehen, nationalistisch zu sein oder (mein persönlicher Favorit) an “Privilegien” festhalten zu wollen, die eine multikulturell-ökologisch-nachhaltige Politik eben nicht mehr zulassen kann. Mich selbst hat meine Meinung dazu gottseidank nicht einsam gemacht. Das wird auch nicht passieren. Denn gottseidank habe ich gute Freunde, die entweder ähnlich verschrobene Ansichten haben oder (das ist von unschätzbarem Wert) solche, die ganz und garnicht meiner Meinung sind, die aber zuhören und argumentieren, anstatt einen bei jeder Meinungsverschiedenheit zum Unmenschen zu erklären.
Super Beitrag! Mehr muss man nicht kommentieren.
Ich möchte auf den Stern von dieser Woche aufmerksam machen. “ihr Kampf” Diesen bekam ich nämlich schon diese Woche um die Ohren gehauen. Von einer Bekannten, die meine Meinung nicht kennt. Die sie noch nicht einmal ahnt. Hysterisch schilderte sie mir, wir müssen uns “wehren”, den Mund aufmachen. Gnadenlos jeden “rechten” nieder brüllen etc. etc. etc. Sie meinte, mich auf ihrer Seite zu wissen im Kampf gegen dieses “Übel.”. Das ich der Dame nicht mehr meine Meinung sage….oder überhaupt über “strittige” Themen diskutiere….geschenkt. An einer differenzierten Auseinandersetzung auf Basis von Argumenten war sie nicht interessiert. Also lasse ich es bleiben, was mich persönlich frustriert. Mich beleidigen zu lassen….dazu habe ich keinen Bock mehr (Das ist mir am Anfang sehr häufig passiert). Gestern noch gab es die nächste Schelte. “Demokratiefeindlich” wäre ich, wurde mir so hintenherum mitgeteilt. Auch hier…keine Diskussion erwünscht. Würde man mit mir sprechen, würde man vielleicht Gemeinsamkeiten entdecken. Nämlich das ich NICHT mit meinem Auto in Menschenmengen fahre. Das sogar mit ganzem Herzen. ablehne. Das mir die Demokratie, genauso wie das GG unglaublich wichtig ist. Und ich deswegen gerade die SPD immer mehr mit Sorge betrachte, wenn sie an der Meinungsfreiheit oder dem Wahlrecht rumschraubt. Das ich eine geregelte Einwanderung und ein vernünftiges Asylrecht begrüßen würde, nach kanadischen Vorbild. Aber das interessiert nicht. Schon das in Frage stellen unserer Asylpraxis ist voll Nazi. Das ich absolut für Frauenrechte bin, auch wenn ich Gendersternchen als lächerlich betrachte. Ich habe es so satt. Deswegen danke ich Frau Schunke für diesen sensiblen Artikel. Ich denke aber auch, dass es irgendwann Änderungen geben wird. Weil die “Mitte der Gesellschaft” nicht unbedingt dazu neigt in Schockstarre zu verharren. Auch wenn sie nicht auf die Straße geht. Spätestens im Mai oder im Herbst wird die Politik den Unmut zu spüren bekommen.
Liebe Frau Schunke, auch Sie und die meisten anderen Autoren und Journalisten scheuen die letzte Konsequenz, nämlich das richtige Ross und die richtigen Reiter zu benennen und in diese Richtung zu recherchieren. Lesen Sie doch mal die Autobiografie von Wolf Biermann (Warte nicht auf bessere Zeiten), da werden Sie soviel Aha-Erlebnisse haben wie noch nie. Was ich mich frage und worauf ich seit geraumen Jahren warte, ist eine allumfassende Aufarbeitung der DDR-Zeit. In gleicher Weise allumfassend wie die Aufarbeitung der Nazizeit. Bisher habe ich vergeblich darauf gewartet. Ich bin aber sicher, dass unsere ganzen Fragen, bezüglich Meinungskartell, dadurch zumindest erklärbar werden würden. Für eine Rückkehr zu unsrer alten BRD-Freiheit ist es wahrscheinlich sowieso zu spät.
Das für mich besonders Erschreckende ist die Leichtigkeit, mit der heute in Deutschland die demokratischen Rechte der Bevölkerung bewusst abgebaut werden. Die offene und öffentliche Redefreiheit wird eingeschränkt, bzw. behindert, friedliche Demonstranten werden angegriffen, wenn sie nicht die Regierungslinie vertreten, Bundesministerien fördern Spitzeltätigkeiten. Die Mehrheit der öffentlich rechtlichen Medien arbeiten als Regierungssprecher. Wo sind unsere in der Verfassung garantierten demokratischen Rechte hin? Aber wie sagte ein Politiker aus der evangelischen Kirche sinngemäß: “Nicht die Politiker sind das Problem, sondern die Bevölkerung”. - Irrtum, Politiker, die die demokratischen Rechte der Bürger nicht achten, sind eine große Gefahr für unser Land! Ich will unsere demokratischen Rechte behalten, ich will nicht in einer Diktatur leben!
Die Einkapselung ist vorhanden, das ist richtig. Ich habe z.B. die seriöse FAZ abbestellt, weil ich den Inhalt nicht mehr ertrage. Stattdessen lese ich alte Philosophiebücher, oder eben ach.gut. Und ja, ich bin verwundet. Aus meinem Bekanntenkreis ist kaum jemand Links, aber die Gleichgültigkeit ist erschreckend. So muss es auch während der Spät-Antike gewesen sein, den Rückzug in die Innerlichkeit gab es auch damals.
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