Chapeau, sehr geehrte Frau Schunke, dies ist eine brillante Psychoanalyse des deutschen Ist-Zustandes! Sie schreiben mir aus der Seele!...
Bei politischen Diskussionen im Freundes oder Familienkreis halte ich mich meistens raus. Nur wenn es mir zu bunt wird schreite ich meist ein und zeige politische Verfehlungen und deren Auswirkungen auf. Ich würde jedoch niemals im Freundeskreis mitteilen, dass ich einigen politischen Themen der AfD zugeneigt bin. Das würde mich sofort ausgrenzen. Ich komme mir selber dabei armselig vor, jedoch ist mir das lieber, als sozial isoliert zu sein.
Sie haben durchaus recht, Frau Schunke, Aber es beleidigt einfach auch den Verstand und die Vernunft, wenn das Juste-Millieu in moralischer Überlegenheit schwelgt und den Rest zum Zahlen und Dulden zwingt. Wer rechnen kann, ahnt die kommende Bevölkerungsentwicklung und die kommenden Probleme. Wer Kinder hat, kann sich vorstellen, was auf diese zukommt. Wer Kinder in einer Großstadt (und inzwischen auch auf dem Land) in der Schule hat, und sei es bei Freunden und Verwandten, sieht was dort passiert. Wer mit offenen Augen Zeitung liest und die Kriminalitätsstatistik wirklich anschaut, merkt, welchen entsetzlichen Preis manche bezahlen müssen. Wenn nach hunderten Vergewaltungen statistisch vorgerechnet wird, dass unsere Tochter keine Angst haben müsse, dann verhöhnt das die Opfer. Gleichzeitig wird auf uns eingehämmert, dass Frauen und sonstige Gender durch Sprache benachteiligt würden. Das ist doch außer Verhältnis, wir basteln an Feinheiten und öffnen die Tür für die Grobheit. Die ständige Missachtung von Verstand und Realitätssinn sind es, die zu Frustration führen. Die Linke und die Grünen leiden an ihrer alten Krankheit: Sie glaubt, alles verstanden zu haben und sie könnte in ihrer Allmachtsphantasie die Welt neu erfinden. Leider leider passen die Menschen nicht in diese Ideen. Daran scheitern auch Kommunismus und Sozialismus, siehe zuletzt Venezuela.
“Einsamkeit ist die Zufluchtsstätte der Geistreichen und die Folterkammer der Geistesarmen.” Deutsches Sprichwort
Es hat in unruhigen Zeiten geholfen Mut zu haben, vielleicht sogar Mut der Verzweiflung ? Sich nicht den Mund verbieten zu lassen, das ist ein demokratisches Grundrecht. Das Recht auf freie Meinungsäußerung. Jeder darf es, die wenigsten nutzen es. Aber mit Angst zu reagieren ist schon mal kein Weg. Um sich zu schlagen auch nicht. Vererbung und Sozialisation machen einen Großteil unseres Lebens aus, und das ist individuell verschieden - aber einmalig. Lesen, lernen, verstehen, sprechen - das ist der Weg zu meiner individuellen Freiheit. Spaß darf auch gern dabei sein. Und Toleranz, die man auf Reisen lernen kann.
Ein Genuss Ihre klaren Gedanken Frau Schunke, jedoch benutzen Sie den diffus ausgerichteten Begriff Angst. Dabei geht es bei den allermeisten Einwänden jedoch nicht. Es geht um Furcht, da man die Befürchtungen größtenteils sehr genau, und häufig vor einem höheren Bildungshintergrund als die meisten Zuwanderer, artikulieren kann. Es ist unrealistisch zu behaupten es seien genügend passende Arbeitsplätze vorhanden, wenn junge Leute nach einem Studium schon bei der ersten Bewerbung feststellen, dass die Zahl der Bewerber um eine Stelle leicht 150 erreicht. Heißt in jedem Einzelfall Einer kriegt das damit verbundene Leben, 149 gehen leer aus. Genauso bei Vergabe von Wohnungen. In einer Marktwirtschaft bedeutet fehlendes Angebot, es lohnt sich wirtschaftlich nicht. Baut der Staat Wohnungen, sind Sie dann zwar da, aber Sie lohnen sich nach unternehmerischen Standards trotzdem nicht. Alle Kritiker dieses Migrationswahns werden zwangsinfantilisiert, obwohl Sie häufig herausragende Lebensleistungen vorzuweisen haben. Es ist einfach irre, einem ehemaligen Wehrpflichtigen, Fallschirmspringer zu erzählen, er habe keine Ahnung von Gefahrenbeurteilung. Im Gegenteil, so jemand hat Schlüsselqualifikationen über die die Mehrheit nicht verfügt. Früher hat man Zusatzkenntnisse, etwa dieser Art geschätzt. Heute werden Sie mitsamt der Person runtergeputzt. Dies geschieht zunehmend durch Personen, wie Greta Thunberg, die nicht annähernd so leistungsfähig sind, geschweige denn alt genug, um über Erfahrungen eines durchschnittlichen Erwachsenen zu verfügen. Diese linke Ideologie enteignet alle, die objektiv etwas geleistet haben, zugunsten aller anderen. Auf Dauer ziehen sich die Leistungsträger zurück, bis zum Ausbruch offener Gegenwehr. Dann ist 89, vermutlich 1789.
Ich erwarte auch mit steigender Spannung, wie lange sich meine Stammesbrüder und -Schwestern noch von den linksgrünen Ideologen auf der Nase rumtanzen lassen, oder, wie Sie es schreiben, wann der letzte Tropfen das Faß zum Überlaufen bringt. Am eigenen Volk vorbeiregieren, wie das aktuell der Fall ist, das ist noch nie lange gut gegangen. Da mag der zunehmend schlechte Zustand des eigenen Portemonnaie dann Auslöser sein, tatsächlich aber ist die Infragestellung der eigenen Identität die Ursache. Alleine schon, weil wir als ehemals säkulare Gesellschaft gezwungen werden, uns intensiv mit Religion auseinander zu setzen und dazu unser Gastrecht in unverschämter Weise mißbraucht wird. Sie haben Recht, Frau Schunke, es ist gut, daß es einen Raum wie die Achse gibt, in dem sich kritische, verärgerte Menschen austauschen können. Linke Kritiker mögen das, aus ihrer eigenen Blase heraus, eine Blase nennen, manche wie Sie es beispielhaft als eine Art Kummerkasten bezeichnen. Aber in der Geschichte unseres Landes waren es anfangs immer kleine Kreise, die dann große Veränderungen auslösten, zuletzt die deutsche Vereinigung 1989. Wie gesagt, ich rechne fast täglich mit dem Überlaufen des Fasses.
“Die Angst vor dem Heimatverlust, der kulturellen Entkernung stellt allenfalls eine von der Linksbourgeoisie in den Talkshows belächelte Randnotiz dar. Wann immer das Thema zur Sprache kommt, weht ein Hauch von Pegida durch die Fernsehstudios dieses Landes.” Wie ich es empfinde, weht an dieser Stelle ein Hauch von Abgehobenheit durch diesen Text. Was bitte ist Pegida anderes, als der Ausdruck dessen auf der Straße, was Sie hier beschreiben? Bin jetzt mal deutlich: Es stinkt mir schon lange, dass selbst bei kritischen Stimmen wie denen bei der Achse Pegida irgendwie als die dumpfen Schmuddelkinder gesehen werden, die an das hohe Niveau der Edeltexter nicht heranreichen. Hier wird sich über Leute erhoben, die ihren Hintern seit Jahren bei Wind und Wetter auf die Straße bewegen und damit ein wichtiges, greifbares Zeichen gesetzt haben und weiterhin setzen. Ich hoffe, die Achse ist kritikfähig. Vielleicht habe ich das aber auch ganz falsch verstanden. Dann bitte ich um Entschuldigung.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.