Titus Gebel schreibt über ein Phänomen, das auf der Welt sehr selten ist: die Demokratie, und über ein anderes Phänomen, das auf der Welt noch garnicht vorgekommen ist, nämlich das Scheitern der Demokratie. Es gibt in der Welt zwei Demokratien, die Schweiz und Island, und es gab vor 2500 Jahren eine andere, nämlich die griechische, und die aktuellen Demokratien sind bisher nicht gescheitert, sondern sie gelten als gesellschaftliches Erfolgsmodell, und die winzigen demokratischen Stadtstaaten in Griechenland haben vor 2500 Jahren die persische Weltmacht daran gehindert, in Europa einzufallen. Der Autor meint eigentlich etwas anderes, die Demokratur, also eine Gesellschaftsform, die es in den übrigen Staaten Europas gibt, auch in Deutschland. Dort regiert eine sogenannte “politische Elite” das Land, und nicht das Volk. Das zentrale Problem in diesen Ländern ist, daß Macht eine starke Droge ist, und diese “politische Elite” versucht, den Einfluß, den die Bevölkerung überhaupt noch hat, nach und nach zurückzudrängen. Von dem “Luxusproblem”, daß die Mehrheit entscheidet - so wie zum Beispiel in der Schweiz - können wir in Deutschland im Moment nur träumen. Und das Rauchen ist ein ganz schlechtes Beispiel für einen Eingriff in Freiheiten, die Dritte angeblich nicht tangieren soll. Man kann nicht rauchen, ohne Dritte zu belasten. Wer in einem kleinen Büro acht Stunden pro Tag arbeitet zusammen mit einer Mehrheit draußen rauchender Kollegen, weiß, daß der Rauch, den Raucher in der ersten Viertelstunde nach dem Rauchen aus ihrem Körper wieder emittieren, ausreicht, um die Atemluft im Büro mit Rauch zu schwängern.
” Menschen neigen dazu, im Kampf um das hehre Gut der Freiheit das Leben zu riskieren, aber nur, um es hernach wieder einem neuen Führer anzudienen.” ( Fjodor Michailowitsch Dostojewski )
Wenn diejenigen, die wenig oder nichts leisten über das bestimmen, was die anderen leisten, dann ist es eben keine Demokratie, auch wenn man das System aus nostalgischen Gründen und um so täuschen so nennt. Die EUphorischen “Eliten” haben immer die Demokratie beschworen, ohne auch nur im Traum daran zu denken, Demokratie umzusetzen. Die Demokratie ist in vielen Ländern nur Schein. Das Volk zettelt solange keinen Umsturz an, wie die einzelnen Schichten einen mehr oder weniger großen Anteil vom erarbeiteten Wohlstand abbekommen und diverse andere Grundbedürfnisse wie Sicherheit erfüllt werden. Im Moment fühlt es sich an, als könnte es in den nächsten Jahren kippen. Die EU hingegen war immer nur auf dem Reichtum Deutschlands aufgebaut. Kohl betrieb großzügig Scheckbuchpolitik, mit der er vor allem die Franzosen kaufte. Sowohl die französichen wie auch die deutschen Politiker wollten den größten Einfluß in der EU. Die Deutschen hatten aus geschichtlichen Gründen nur Angst, daß dies zu offensichtlich würde.
Der Norddeutsche Bund erlaubte es nicht, dass die vom Staat alimentierten Bürger zur Wahl gehen durften. Warum wohl. Auch gab es kein Frauenwahlrecht. Schaut navh Berlin. Warum wohl? Eine Demokratie, die vom Souverän nicht mehr kontrolliert wird oder werden kann, scheitert und mündet immer in einen Totalitarismus. Das wussten die US Verfassungsväter und bauten möglichst viele Hindernisse ein, dass es zu einer Zentralisierung der Macht kommen kann. Der zweite Artikelzusatz, ich meine den mit dem Recht auf eine Waffe, ist die letzte Hürde zur totalen Macht. Warum haben due Nazis wohl 1934 das ehemals preußische liberalere Waffenrecht einkassiert? Warum hat man im demokratischesten und freiheitlichsten Staat des Nahen Ostens ein Recht auf eine Waffe? Echte, standhafte und freiheitlich gesonnene Demokraten würden ihren Bürgern und Steuerzahlern nie das Recht auf eine eigene Waffe verwehren. Aber die meisten Politiker haben die Hose voll vir selbstbewussten und freien Bürgern, weil diese Politiker nicht nur feige, sondern auch gierig und hinterfotzig sind. Manchen dieser schrägen Individuen kann man diesen bösen Charakterzug regelrecht im Gesicht ablesen. Ende der Morgenpredigt. ;-)
Der Autor betrachtet das Ganze viel zu platt und verwechselt echte Demokratien mit denen, die evtl. diese Bezeichnung in ihren Verfassungen oder entsprechend heißende Parteien haben. Eine “echte” Demokratie, die auf den lokalen/regionalen Vertretungen basiert, ist mobil. In dem Sinne, daß sie ziemlich unverfälscht und schnell die Meinung der Basis widergibt. Ein Grundkonsens über die Abgabenhöhe hat da auch seinen Platz. Schließlich muß man den Staat auch finanzieren. Wichtig ist nur, daß jede Abgabenänderung generell in Absprache mit der Basis stattfindet, und nicht durch abgekoppelte Gruppen (Abgeordnete/Gremien usw.). Bei Herrn Gabels “Freien Städten” ist es ja auch nicht anders. Da muß man für das Wohnrecht auch etwas bezahlen, oder?
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