“Was Lindner an rhetorischem Schneid fehlt, die geistigen Mauern der politischen Korrektheit einzureißen, lassen viele AfD-Politiker an innerer Hygiene vermissen. Stattdessen etablieren sich Provokation und Anstandslosigkeit zum politischen Geschäftsmodell.” Als Entgegnung zur Qualität des Textes und insbesondere des, dem Text entlehnten Zitats, fällt mir nur ein Satz von Ernst Jünger ein: “„Nur Wenige sind es wert, dass man ihnen widerspricht!“
“...lassen viele AfD-Politiker an innerer Hygiene vermissen. Stattdessen etablieren sich Provokation und Anstandslosigkeit zum politischen Geschäftsmodell.” Bitte, auf welche Partei trifft das nicht zu? Und welche Partei kämpft, zu ihrem Nachteil übrigens, um die innere Hygiene?
Wie ernst kann man einen Parteivorsitenden noch nehmen, der als freier Demokrat auf Wunsch der Kanzlerin eilfertig ein Wahlergebnis rückgängig macht, bei der sein eigener Kandidat der Gewinner war.
Es gibt Themen in der Politik, wo man sich nur die Hände schmutzig macht. Zum Beispiel alles was mit Migrantenkriminalität zu tun hat. Mit solchem Thema gewinnt man auch keine Wahlen und wird schnell in die rechte Ecke gestellt. Also werden diese Themen nur von Leuten angfasst, die keine Angst vor hässlichen Flecken auf der Weste haben, vielleicht auch, weil solche schon drauf sind. Für bestimmte Themen gibt es dann wohl auch bestimmte Politikertypen. In Duisburg-Marxloh haben anonyme Absender der Polizei per E-Mail erklärt, dass der Stadtteil Sharia-Zone ist, Ungläubige dort nichts mehr zu suchen hätten und man außerdem über 2.000 Maschinengewehre verfügen würde. Welcher Politiker ist jetzt der richtige, um dieses Problem zu lösen? Es werden eher rustikale Typen sein, die dabei Mittel einsetzen müssen, bei denen man nicht gut ausieht. Eine Partei, die permanent auf “innere Hygiene” setzt, hat aber diese Typen schon längst ausgewaschen. Übrig bleiben dann nur noch pomadige Saubermänner wie Lindner oder aalglatte Opportunisten wie Daniel Günther, die solche Probleme noch nicht mal mit Sagrotan-Handschuhen anfassen würden.
Ja, Sie haben recht. Wir bräuchten eine wirkliche FDP, die gegen den steten Bruch des GG etwas unternimmt, die den Genderquatsch als solchen benennt und die Leistung wieder in den Vordergrund der politischen Debatten stellt. Wir brauchen eine FDP, damit Koalitionen wieder bürgerlich werden können. Aber: Um das zu erreichen sollte man nicht den anderen politischen, bürgerlichen Part verunglimpfen. Ich frage Sie, von welchen Provokationen und Anstandslosigkeiten der AfD wird hier gesprochen? Direkte Sprache war, wenn ich mich daran erinnern kann, was ich damals nur im Westfernsehen sehen konnte, immer schon Teil der parlamentarischen Sprache. Ich erinnere an Wehner oder an Strauß. Heutzutage wird jeder Ausdruck Larifari, weil er unbedingt politisch korrekt sein muss, zur Schneeflöckchensprache abgewertet wird: Hach, bloß keiner Frau auf ihre süßen Zehchen treten oder bei den Abgeordneten mit Migrationshintergrund ins Fettnäpfchen tapsen. So kann keine Politik irgend etwas bewegen. Auch die FDP sollte zu einer Sprache der Direktheit zurückfinden oder sie überhaupt erst einmal finden. Abgeordnete sollen dem Volke auf’s Maul schauen. Übrigens, Lindner hat recht mit dieser komischen MWST-Senkung nur für ein halbes Jahr. Die Umstellungskosten der Unternehmen, vor allem des Mittelstandes, werden hoch sein und vielleicht für einen neuen Preisschub sorgen. Deshalb meine ich, dass die FDP auch wieder zu Wirtschaftlichen Denken zurückkehren sollte, die FDP als Ganzes, meine ich damit.
Es ist mehr als schade um die FDP und ihre vertanen Chancen und die so seht ersehnte, deutlich ablehnende Stimme, wenn es mal wieder um die Einschränkung und Kontrolle der Bürger geht. Lindner hat es geschafft, seine Partei wieder in den Bundestag zu bekommen und hätte m.E. nach der richtigen Entscheidung, die Jamaika-Koalition zu verlassen bzw. ihr erst gar nicht beizutreten, eben diese Linie beibehalten und durchhalten müssen, auch wenn die MSM ihn dafür gevierteilt hätten. Aber die Angst vor Frau Merkel und davor, medial auch nur annähernd in die Nähe der AfD gerückt zu werden, hat sein ganzes Handeln dominiert und ihn und seine früheren Ankündigungen völlig unglaubwürdig gemacht. Die Wähler, besonders die, die ihn mehrfach im Wahlkampf erlebt haben, erkennen ihn kaum wieder, so angepasst erscheint er. Wenn dieser Weg weiter verfolgt wird, ist es endgültig vorbei mit dieser einstmals liberalen Genscher-Partei!
Wenn Opposition in Deutschland fein sein muss, während die Freiheitsrechte kassiert werden, der Rechtsstaat in Teilen außer Kraft gesetzt wird - wie sogar ehemalige Verfassungsrichter öffentlich einräumen -, die Schulden der Bundesbank inzwischen für einen Staatsbankrott reichen (Target-2-Salden) und ein Klima des öffentlichen Terrors (von weiten Teilen der Medien unterstützt) geschaffen wurde, dann ist Ihnen nicht zu helfen: Wenn Stilfragen für Sie (immer noch) wichtiger als die inhaltliche Auseinandersetzung, der Widerstand gegen die stetig zunehmende Entmachtung, Einschüchterung und Enteignung (die bereits eingeleitet wurde über die Zinspolitik, die Mietpreisbremse, aber erst durch Zwangsanleihen bei der Zahlungsunfähigkeit richtig zu Tage treten wird), dann setzten Sie leider nicht die richtigen Prioritäten: Natürlich kann man die Demokratie auch am Buffet bei Lachsschnittchen und mit erhobenen Zeigefinger “verteidigen” und sich über andere erheben, die weniger kultiviert die direkte Auseinandersetzung suchen - vielleicht auch deshalb, weil sie bereits verstanden haben, wie ernst die Lage schon ist. Nur nützlich, effektiv sind Bürger wie Sie leider nicht: Sie reißen gar nichts, sind passiv - aber dadurch natürlich auch unangreifbar. Schöner kann sich das Berliner Regierungsviertel Kritik gar nicht vorstellen: Kleinlaut, bieder und ganz brav - in Reihe und Glied: Bitte warten Sie bis Sie aufgerufen werden!
Hier geht die Post ab. Mir fällt leider zu Lindner derzeit auch nichts zur Verteidigung ein.
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