Thomas Rietzschel / 25.09.2022 / 13:00 / Foto: achgut.com / 35 / Seite ausdrucken

Vom heißen Herbst kalt erwischt

Die Angst geht um in den deutschen Regierungsbezirken, die Angst vor einem „heißen Herbst“. „Natürlich“, so tönt aus allen Amtsstuben, aus dem Kanzleramt sowie aus den Ministerien, „natürlich“ habe jeder Bürger das Recht, „seinem Unmut auf der Straße Ausdruck zu verleihen“, etwa darüber, dass das unter staatlicher Duldung entstandene Unternehmen Uniper geschaffen wurde, um die Energieversorgung des Landes zu erträglichen Preisen zu garantieren bei gleichzeitigem Ausstieg aus den konventionellen Energiequellen. Eine Schnapsidee, die den Steuerzahler jetzt, kaum sechs Jahre nach der Gründung, mehr als 30 Milliarden Euro kostet. Geld, das aufgewendet werden muss, um den Totalausfall des Energiehändlers durch Verstaatlichung abzuwenden. 

Allerdings, heißt es, müsste man diese und andre Demonstrationen gegen eine verfehlte  Regierungspolitik fein säuberlich trennen von denen, die sich gegen den Staat überhaupt richten würden. Das sei dann nicht mehr hinzunehmen, erklären etwa Hessens Verfassungsschützer, Unversehens avanciert der Vertrauensverlust der Bürger in die politische Vernunft staatlichen Handelns zum Hochverrat. Beides, die Regierung und ihre Fehler, sollen nichts miteinander zu tun haben. Verlangt wird die Quadratur des Kreises. 

Merkel wirkt nach

Nun verhält es sich aber so, gesunden Menschenverstand vorausgesetzt, dass die gegenwärtige Ballung der Gefahren – die Energie-, die Corona-  sowie die Flüchtlingskrise, die Inflation sowie die drohende Verarmung breiter Schichten – zu einem Gutteil darauf zurückzuführen ist, dass sich Kanzler und Minister kaum noch um die Spielregeln der Demokratie scheren wollen. Statt per Gesetz wird per Verordnung regiert, Hals über Kopf. Unter Merkel wurde es Usus, bedenkenlos am Parlament vorbei zu herrschen. Gleich, ob es um die Abschaltung der Atomkraftwerke ging oder um die eigenmächtig verfügte Grenzöffnung 2015, Merkel führte das Land majestätisch von oben herab; und die Nächsten machen es ihr nach. 

Wer also gegen die aktuellen Krisen und Bedrohungen seiner ganz privaten Existenz auf die Straße geht, demonstriert zwangsläufig immer auch gegen die bedrohte Demokratie. Wer das Übel bei der Wurzel packt, greift nolens volens einen Staat an, in dem sich die Parteien, regierende wie oppositionelle, rote, knallrote, grüne, schwarze und gelbe, die Demokratie en bloc unter die Nägel gerissen haben. Die aufgebrachten Demonstranten indessen sind nicht die Zerstörer, sondern die Kämpfer für eine Demokratie, die den Namen wieder verdienen würde. Sollte der „heiße Herbst“ kommen wie erwartet, würde er Kanzler, Minister und Verfassungsschützer kalt erwischen. 

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giesemann gerhard / 25.09.2022

Kritik an Kinderehen und Mädchenschinden ist Volksverhetzung - aber nur,  wenn dabei Moslem als Täter genannt wird, “gesetze-bayern.de/Content/Document/Y-300-Z-BECKRS-B-2018-N-58571?hl=true”. Wenn muslimische Mädchen die Opfer sind, nützt das auch nichts. Az.: 824 Cs 112 Js 101229/18, im ww-net leicht zu finden.

S. Andersson / 25.09.2022

Es gehören 2 dazu…einer der was sagt und der andere der sich bückt und gehorcht….. die Polit-Genossen haben es scheinbar immer noch nicht begriffen was jetzt, in welcher Form auch immer, kommen wird. Ich hab genug Popcorn für die Show oder in der Sprache der jungen Leute…. der Endgegner ist startklar…

Helmut W. Hoffmann / 25.09.2022

Ich hoffe auf einen extrem heißen Herbst. Um wieder ein normales Leben in diesem Land zu bekommen, müßte die gesamte Regierung ausgewechselt werden. Dann, aber auch nur dann hätten wir eine Chance, die Ordnung wieder herzustellen, sofern sich Personen finden würden, die diese Aufgabe meistern können und wollen. Die heutigen sogenannten “Eliten” sind für unser Gemeinwesen jetzt schon nutzlos bis schädlich und in Zukunft brauchten wir sie nicht Angelehnt an die Forderung des ehemaligen Kanzlers Gerhard Schröder, nach einem “Aufstand der Anständigen”  bin ich der Meinung, daß wir keinen Aufstand brauchen, sondern eine Revolution benötigen.

Rosemarie Könen / 25.09.2022

Mitten im “Klimawandel” (es ist nass und kalt, ein untrügliches Zeichen, dass wir geröstet werden und verdursten, das bei gleichzeitigem Anstieg der Meeresspiegel) kann es nur einen heißen Herbst geben. Ich bete darum. Mögen sie heiße Ohren und noch viel mehr (was ich wegen Haldenzwang nicht näher erläutere) bekommen, die, die uns seit Jahren belügen, entrechten und enteignen. Das rotzgrüne Pack, traut vereint mit der Mehrheitsbeschafferpartei und der Sharia Partei, hat den Turbo der Zerstörung möglicherweise zu unsensibel und schnell eingeschaltet. Dem Vernehmen nach soll selbst die innenministernde Nancy gerade erschreckt bemerkt haben, dass wir invasiert werden. Ob dies Bemerken allein genügt, um ihren Kopf aus der selbst geknüpften Schlinge zu ziehen? Ich hoffe nicht. Ich träume vom assyrischen Strafsystem.

Gerald Weinbehr / 25.09.2022

Vorgestern in den ZDF-“heute”-Nachrichten um 19.00 Uhr ein Bericht von Iran-Korrespondent Jörg Brase zu den Demonstrationen im Land: “Präsident Raisi meinte, die Menschen dürften friedlich demonstrieren, doch Chaos werde nicht toleriert. Die Sicherheitskräfte riefen dazu auf, sich nicht mehr an den Protesten zu beteiligen. Das kann bedeuten, dass man jetzt noch härter gegen die Demonstrationen vorgehen will.” Weitere Kommentar zur Meldung ist überflüssig, jeder merkt es.

Florian Bode / 25.09.2022

War “uniper” nicht die bad bank von E.ON, in der die bösen Energien gesammelt wurden, die wir “schon bald™” nicht mehr brauchen? Was soll die Rettung, macht doch nichts, wenn die untergeht.

Gudrun Meyer / 25.09.2022

Der “heiße Herbst” wird sehr lau ausfallen. Allerdings zucken viele Menschen sehr gelangweilt die Achseln, wenn mal wieder die Mischung aus Gejammer und Drohungen gegenüber den staatsdelegitimierenden “Verschwörungsideologen” losbricht. Vielleicht empfindet die herrschende Clique dieses Achselzucken als bedrohlich, wahrscheinlicher als narzisstische Kränkung. Übrigens funktioniert die Verwaltung zumindest in den kleineren Städten recht gut. Wenn sie “der Staat” ist, kann man über einzelne Schwachpunkte streiten, aber kaum darüber, dass eine Verwaltung nötig ist. Dagegen bin ich weniger sicher, ob “wir” ein Regime brauchen und zu unterstützen verpflichtet sind, das aus einem kanzlernden Wirtschaftskriminellen und einem Kabinett aus schwachsinnigen Völkerrechtlerinnen, Soziopathen und mindestens einer vollkommen irren Killermutante besteht, hinter denen sehr viele weitere Schwachköpfe, Soziopathen und Irre die Posten unter sich verteilen.

Horst Jungsbluth / 25.09.2022

Die Verfassungsfeinde agieren ausgerechnet aus den Positionen, aus denen der demokratische Rechtsstaat eigentlich ordentlich geführt und verwaltet werden müsste und sie erklären nun diese, die sich dagegen wehren, zu Verfassungsfeinden. Ulbricht, Honecker und nun Putin lassen grüßen. Innenninisterin Faeser (von welcher Partei ist die eigentlich?)  hat FAZ-online ein Interview gewährt, in dem sie Deutschland zum Einwandererland erklärt hat und will trotz 6 Millionen arbeitsfähiger Leistungsempfänger im eigenen Land weitere “Arbeitskräft” anwerben, wobei sie auf Qualifikationen und deutsche Sprache wenig Wert legt. So kann man wohl davon ausgehen, dass Drogendealer, Nutten und Zuhälter auch als Fachkräfte durchgehen, zumal die beiden letzteren Berufsgruppen bereits vor Jahren, als Fischer noch den “Außenminister” spielte aus der Ukraine sicher nach Deutschland geleitet wurden.  Das Werk der “Abrissbirne aus der Uckermark”  wird weitergeführt, als Berliner weiß ich schon seit über 30 Jahren, wohin der Hase laufen soll.

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