Lieber Herr Broder: Haben Sie bei Thor Kunkel nachgefragt, ob diese Mail wirklich von ihm stammt? Bis zum Beweis des Gegenteils sollte eine Fälschung zumindest für möglich gehalten werden. Für mich klingt dieses Schreiben mehr nach Antifa als nach einem Schriftsteller, der als Werbeprofi außerdem um die fatale Wirkung einer solchen e-Mail wissen dürfte. Die alte Frage “cui bono” könnte nützlich sein vor Wahlen, die von den etablierten Parteien entsetzlich gefürchtet werden.
Die meisten Rammsteinvideos gefallen mir sehr gut, das letzte, “Deutschland”, hat mich allerdings nicht berührt. Es ist für mich nichtssagend und auf keinen Fall irgendetwas wie ein Meisterwerk. Desshalb wundert mich, dass Herr Kunkel geistige Urheberschaft reklamiert. Ich hätte diese Mail nicht veröffentlich. Was soll das bezwecken?
Ich verstehe zwar nicht, um was genau es geht, und ob dieser Liebesbrief witzig sein soll, aber eins ist klar: So eine Mail bekommt nur, wer Courage hat und treffsicher auf dem richtigen Hühnerauge gelandet ist.
Ich habe ihre Kritik in der Welt nicht gelesen. Nur die Überschrift. Das hat gereicht. Am Tag des Erscheinens des Rammstein Videos habe ich in meinem FB fast das identische Urteil gefället. Ein Meilenstein der Musikgeschichte.
Diese E-Mail ist juristisch eine Straftat. Im Spiegel dieser Straftat erscheint auch das alte Böhmermann-Gedicht über Erdogan als das, was es immer war: eine Straftat und keine Satire.
Keine gute Werbung für die AfD! Das ist schade, denn ich sehe ansonsten keine Alternative. Aber sowas ist einfach nur widerlich, diesen Blick in die Seele von Herrn Kunkel hätte er Ihnen und der Welt ersparen sollen.
Sehr geehrter Herr Broder, dies ist ein wirklich abstoßender Brief, der viel über seinen Schreiber sagt. Die Veröffentlichung dieses Briefes langt als Antwort vollkommen aus. Die AfD muß sich von der Zusammenarbeit mit diesem Mann verabschieden, wenn sie eine echte Alternative sein will. Ich danke Ihnen herzlichen für Ihre kritische und zugleich unterhaltsame Arbeit. M. Reiter
Poesie, Lyrik und Romantik in einer Mail vereinigt. Schöner kann man Hass nicht umschreiben. Und dieser Mailverfasser brainstormt AFD-Werbekampagnen?
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