Der zweite Verrat an der Anne Frank, diesmal ohne Folgen. Sie würde dort nicht mehr sein wollen, lasst sie gehen. Sie hatte ihre eigene Würde. Aber die Namen von den Verantwortlichen sollte man sich merken. Ich war immer dagegen, dass man dies und jenes Profane nach ihr benennt, ohne sie zu fragen.
Das also kommt dabei heraus, wenn ein deutscher Ex-Außenminister wegen Auschwitz in die Politik gegangen ist. WTF! Anne Frank ist wegen der Politik nach Bergen-Belsen gegangen, Migranten gehen wegen der Politik nach Deutschland, Adolf Eichmann ging wegen der Politik nach Argentinien, alles Weltenbummler! Kein Platz für Antisemitismus ist da, wo Judenhassern so lange die Straße gehört, bis der Grund für Antisemitismus entfallen ist. [Zynismus wieder aus; es folgt dem ein lang anhaltendes, herzhaftes Erbrechen, mit dem ich mein Land aus mir herauskotzen möchte.]
Welche Beziehung besteht zwischen der Person Anne Frank und deren Familie und der Stadt Tangerhütte und deren Einrichtungen? Die jungen Mütter der Kitakinder und die Erzieherinnen dürften Mitte 20 bis Mitte 30, also aus Sicht der deutschen „Tätergeneration“ die Ururenkelinnen sein. Wie soll man deren Kindern in einem Alter, in welchem viele gerade erst sprechen lernen, die Person und das Schicksal einer Anne Frank und deren Familie vermitteln.? Diese singuläre Ungeheuerlichkeit, großen Gruppen von Deutschen, Niederländern, Franzosen, Ungarn usw. das Etikett „Juden“ anzuheften, um sie am Ende im großindustriellen Maßstab zu ermorden, wird in seiner Gänze von vielen auch älteren Erwachsenen noch nicht begriffen. Laut Lokalpresse erhielt die Kita ihren Namen in den 1970er Jahren, also durch den verordneten Antifaschismus der DDR. Mit der Umbenennung soll nicht der Name Anne Frank dem Vergessen anheim gegeben werden, wie berufsempörte Gutmenschen aller Dienstgrade und Staatsebenen schon wieder trompeten. Ist aber nicht eine Schule, ein Gymnasium, eine Hochschule oder Fakultät der geeignetere Gedenkrahmen? Soll man kleine Kinder bereits mit der Schuld eines Teils ihrer Vorvorvorfahren belasten, statt sie mit Frohsinn und Optimismus „die Welt entdecken“ zu lassen? Die traurigen aktuellen Ereignisse und die antisemitische Hetze auf unseren Straßen sollten dabei ausgeblendet bleiben, denn irgendein Schlamassel ist immer.
Es wird wohl nicht mehr lange dauern bis in der Hauptstadt der Bewegung( Berlin) die ersten Kitas nach “Hamas- Märtyrern” benannt werden. Dann ist der Weg auch bald frei für neue “Adolf Hitler” Straßen. Tja Wokistan, die Neuro-Forschung hats bewiesen: Allzu wach macht wahnsinnig.
Man muss ehrlicherweise zugeben, dass die Geschichte von Anne Frank für Kleinkinder völlig ungeeignet ist. Soweit ich mich entsinne, sahen wir den Film als Teenager. Plus Einordnung in den gesellschaftl. Kontext durch den Lehrer. Nazis, Hitler und Gaskammern waren für uns äußerst abstrakt, als hätte das alles auf einem anderen Planeten stattgefunden. Als Teenaager kann man die Story ansatzweise verstehen, Kleinkindern ist das nicht möglich.
Nun mit den Umbenennungen von Universitäten, Schulen, Plätzen, Straßen und Kindergärten haben die Deutschen in zwei Diktaturen reiche Erfahrungen gesammelt. Diese Erfahrungen werden nun durch ‘unsere Demokratie’ fortgeschrieben. Oft gleichen diese Erfahrungen den früheren wie ein faules Ei dem anderen. In meiner Heimatstadt wurde die Universität umbenannt - und der Name Ernst-Moritz Arndt getilgt und dem ‘damnatio memoriae’ preisgegeben und ‘vaporisiert’. Arndt war Nationalist und Agitator, Dichter. Er war ein Vorkämpfer für die Abschaffung der Leibeigenschaft der Bauern. Nazi konnte Arndt nicht sein (1860 gestorben); aber - es hätte ja sein können, meinen diejenigen, die die Erinnerung an ihn auslöschen wollen. Im demokratischen Teil Deutschlands, also in der DDR, soll es ja Straßen, Schulen und Kindergärten gegeben haben, die den Namen ‘Roter Oktober’ trugen. In dieser guten deutschen Tradition würde es nun naheliegen - unter besondern Berücksichtigung der offenbar vielen ‘Eltern mit Migrationshintergrund’ - dem Kindergarten den Namen ‘Schwarzer September’ zu verleihen. Dieser Name wirkt lustig und unpolitisch und respektiert das Schicksal der Migranten aus einem großen, fernen aber fremden Kulturraum. Man könnte den Kindergarten auch einfach ‘Grünes Haus’ nennen - oder bei Bedarf (gerade in Dunkel-Deutschland) auch eine andere bekannte lustige (‘dunkle’) Farbe auswählen. Aber ich möchte ja, daß der Kommentar freigeschaltet wird. ... Ernsthaft: Nichts gegen Anne Frank. Aber für DIESEN Namen sind Gymnasien vielleicht geeigneter als Kindergärten. Ernsthafter Vorschlag: Der Kindergarten sollte den Namen der in German-Shithole leider vergessenen großartigen Kinderbuchautorin Paula Dehmel erhalten. Ihre witzigen, kindgerechten und liebevollen Gedichte und Geschichten verdienen es, gerade kleinen Kindern (wieder) vorgelesen zu werden. Paula Dehmel war Jüdin. Die zu Anfang des 20.Jahrhunderts bedeutendste Kinderbuchautorin starb mit nur 55 Jahren 1918 in Berlin-Steglitz.
Die Kita hat einen Kinderrat. Wow. Kann man sich nicht ausdenken.
Das ist nur einer von ganz vielen Versuchen, in diesem Land die “Grenzen des Sagbaren” und Machbaren zu verschieben. Ein anderer, fast gleichzeitig: Spahns Vorschlag, Moscheen mit deutschem Steuergeld zu finanzieren. Ganz zu schweigen von den vielen Versuchen Fäsers zur Beweislastumkehr und zur Normalisierung von Denunzination. Deutschland hat fertig.
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