Hören Sie auf zu jammern und bestellen Sie die SZ ab. Mit der FAZ wäre nichts gewonnen. Ein Leben ist ohne Tageszeitung möglich, glauben Sie mir.
Versuchen Sie es doch mal mit der NZZ.
Ich habe den Spiegel, die Zeit und FAZ früher gerne gelesen. Heute bekomme ich die gelesenen Spiegel-Exemplare von einem Freund und schaffe es oft nur noch den Hohlspiegel, die Bücherempfehlungen und die Nachrufe zu lesen. Wo ist nur der locker-flockige und leicht freche Schreibstil geblieben? Perdu. Die Artikel sind jetzt oft in so einer zähen und bräsigen Sprache verfasst, dass ich nur noch die Überschriften lese. Schade.
Habe vor zwei Jahren aufgehört, wöchentlich den “Spiegel” zu kaufen. Nach ca. 40 Jahren treuer Leserschaft. Ausschlaggebend war der Artikel “Tierisch wütend” (12/2019). Ein an Einseitigkeit und Verlogenheit nicht zu überbietendes Machwerk über die Ursachen der zunehmenden Verrohung der Gesellschaft. Als Ursachen wurden allein “Rechte” ausgemacht. “Durchmarsch der AfD”, “Begriffe wie ‚Heimat‘ und ‚Identität‘” (natürlich ganz übel!), “Terrorzelle NSU”. Dann noch Rostock-Lichtenhagen, Anders Breivik, Amokfahrt von Bottrop und die “Wut auf Ausländer, insbesondere Geflüchtete”. Unerwähnt blieb der Einfluss eingewanderter Kulturen, in denen die Männerehre noch alles gilt. Diese Ehre ist schnell angekratzt und wird dann kulturtypisch verteidigt. Für den “Spiegel” uninteressant. Als kurz darauf auch noch der Preis erhöht wurde, war’s das für mich. Es war wie eine Befreiung! Zu keinem Zeitpunkt war ich rückfallgefährdet, ich freue mich über das gesparte Geld. Heute lese ich regelmäßig Achse und Tichys Einblick. Da werde ich wesentlich besser informiert.
Mein Gott, dann kündigen Sie halt und jammern nicht rum. Ust doch albern.
Die Zeit heilt alle Wunden. Am längsten litt ich unter dem FAZ-Entzug, die Kündigung des Spiegel 2015 war nur noch eine Formsache. Fernsehfrei bin ich seit mehr als 20 Jahren. Heute geht mein Geld an kleine Internetradiosender und Achse und Co. Offensichtlich bin ich aber allein auf weiter Flur, der Rest klammert sich wie der Autor an liebgewonnenes Altbewährtes und hofft jeden Tag beim Aufschlagen/Einschalten, daß es wieder so wird wie früher. Hinweis: wird es nicht.
Nach knapp 40 Jahren Abo habe ich unser lokales Käseblatt Salzgitter-Zeitung abbestellt, weil darin außer den Todesanzeigen keine wesentliche Information mehr enthalten war, und selbst die wandern zunehmend in das örtliche kostenlose Anzeigenblatt ab. Ansonsten nur noch politisch Korrektes der Funke-Mediengruppe, wenig wirklich Regionales, was ich nicht auch in den Polizeiberichten nachlesen könnte. Reißerische Überschriften, die den Inhalten der Artikel widersprechen, offensichtlich fehlende Sachkenntnisse der Journalisten auf naturwissenschaftlich-technischen Gebieten, reihenweise Artikel, die von der Öffentlichkeitsarbeit verschiedenster Institutionen übernommen wurden, und immer wieder Klimawandel, Flüchtlinge, Energiewende, ich konnte es nicht mehr hören. Mitte des letzten Jahres war es soweit - Abo gekündigt, ging sogar problemlos, nie wieder! Und was soll ich sagen: ich vermisse rein gar nichts.
Ich kann die Überlegungen Georg Etscheits gut nachvollziehen , bin aber zu einem anderen Entschluss gekommen : Ich habe mein Heimatblatt , die ” Lippische Landeszeitung “, abbestellt .Diese Zeitung bezeichnet sich selbst als ” überparteilich “, wobei sie unterschlägt ,dass der Mantelteil ( Politik , Überregionales ) von der Bielefelder ” Neuen Westfälischen “, einem strammen SPD - Blatt komplett übernommen wird . Deren Chefredakteur Thomas Seim brilliert durch Aufrufe zum ” Aufstand der Anständigen ” und reiht sich selbst dort ein . Kommentare und Berichte des ” Redaktionsnetzwerks Deutschland ” , jener sozialdemokratischen Nachrichtenkolchose werden einem täglich vorgesetzt . Nachdem sich dieser Haltungsjournalismus zunehmend auch im Lokalteil ldurchgesetzt hatte , habe ich die Reißleine gezogen . Ich habe keine Lust , pro Jahr über 400 Euronen ( netto ) für diese Journaille zu verplempern .
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