Herr Kulke, ich habe Herrn Höcke auch schon mal auf youtube reden hören, kann aber eine Einstufung ‘rechtsradikal’ nicht nachvollziehen. Er macht eher den Eindruck eines Romantikers, der ein im Osten wohl ausgeprägteres Heimatgefühl artikuliert. Das macht ihn natürlich zum Gespött und auch zur Zielscheibe der etwas Werte-verwahrlosten und vermeintlich weltoffenen Mainstream-Journalisten. Es scheint auch Ihnen schwer zu fallen, den Zeitgeist etwas abzustreifen und den Osten etwas entspannter zu sehen. Im Gegensatz zu Ihnen sehe ich die Radikalen von SPD und Grünen weit kritischer, vor allem weil sie deutlich mehr Einfluss haben. Dass die AfD im Westen nicht punkten konnte liegt schlicht daran, ihre Vertreter medial und gesellschaftlich systematisch ausgegrenzt werden, beruflich gar Nachteile befürchten müssen. Finden Sie da mal Leute, die locker drauf bleiben.
“Wenn es die Partei selbst eben auch nicht schafft, rechtsradikale Figuren wie Björn Höcke auszugrenzen, seine Provokationen, wenn schon nicht zu unterbinden (...)” Was ist eigentlich an Höckes Rechtsradikalität so schlimm? Oder anders gefragt: Wieviel Rechtsradikalität brauchen wir zu unserer Selbstverteidigung, um in einer grenzenlos globalisierten Welt als Deutsche überleben zu können, wenn unsere zwielichtigen internationalen Bündnis- und Geschäftspartner Erdogan oder bin Salman heissen, die den europäischen Kontinent lieber heute als morgen islamisieren würden, wenn sie könnten? Alte CDU-Politik von vor 20 Jahren, die als Stimmenfang nur auf dem Papier stand und nie umgesetzt wurde, kann es auch nicht sein. Auf der linken Seite werden nur noch radikale Maximalforderungen in die Mitte gehauen und keiner merkt mehr, wie krass und extrem das eigentlich ist. Ich rede von solchen Dingen wie “Einschränkungen des Individualverkehrs” oder natürlich “No borders, no nations”, “Menschenrecht auf Migration”. Radikal und extrem finde ich zum Beispiel den Plan der Globalisten, Nationen aufzulösen und Kompetenzen an supranationale Organisationen abzugeben oder den Migrationspakt. Diese Denke ist bei den Eliten leider Mainstream. Radikal und extrem finden diese Leute hingegen, Einwanderungsstopps zu verhängen oder Grenzanlagen zu bauen. Dass Stalinisten, Sowjetfreunde, K-Gruppen oder Pol-Pot-Anhänger heute bei den Grünen keine Rolle mehr spielen, hat weniger mit Ausgrenzung zu tun, sondern mit dem Zeitgeist. Solche Leute gab es noch vor 40 Jahren, aber es gibt sie heute nicht mehr, weil das Themen von vorgestern sind. Bei den Grünen sind heute andere Dinge radikal. Nur wird das nicht mehr so gesehen und das ist das eigentliche Problem. Eigentlich ist es auch egal, ob irgendetwas radikal oder extrem ist, sondern entscheidend ist, welche Konsequenzen eine solche Politik für uns hat, ob eine Politik uns nützt oder schadet, ob sie Probleme löst oder verschlimmert.
Die Ursachen liegen tiefer. Wie man auch hier in den Kommentaren sehen kann, wird in den neuen Bundesländern die afd offenbar nicht als Bedrohung für Demokratie und Humanität empfunden, kein Wunder nach Jahrzehnten sozialistischer Diktatur. Für den Westen war das negativbild - natürlich auch durch die 68er - die Hitlerzeit. Der Feind der Demokratie stand rechts. Deshalb tun sich viele im Westen schwer damit, eine Partei mit einen völkischen, desintegrierenden Flügel zu wählen. Im Osten wird die afd trotz dieses Flügels gewählt, weil man den Feind der Freiheit eher links sieht. Wie die afd daran etwas ändern kann, ist offensichtlich. Sie muß den illiberalen völkischen Flügel abstoßen. Damit bleibt sie im Osten wählbar und wird es im Westen.
Ach Herr Kulke, die Grünen sind die wahren Erben der Nazis, mit anderen Themen und noch mit anderen Mitteln. Und wie damals “glauben” die meisten noch heute an Erkenntnisse der Herren Darwin und Galton, wonach die Anpassung das Überleben (die Karriere) sichert. Anpassung brachte die Nazis an die Macht und erlaubte ihren “Höhenflug”, nun geschieht es mit den Grünen, erstaunlich. Die AfD spielt hier nur die Rolle der Hexen von früher: Nur tote Fische und Müll können nicht anders, als immer nur mit dem Strom schwimmen ...
Wir leben in einer Schweigespirale. Gehässig zeigt die deutsche Öffentlichkeit derzeit mit Fingern auf andere Völker, auf Briten, Polen, Tschechen, Trump, Orbán, Kurz, Salvini; so als sei Deutschland das einzige funktionierende und rechtsstaatliche Land der Welt. Wir stehen derzeit bedeutend schlechter da als die Nachbarn und befinden uns zivilisatorisch im freien Fall. Wir werden von einer unfähigen Blase von Funktionären regiert, die sich nur an einer ideologisch ausgerichteten Presse orientieren. Jeder, der noch den Sozialismus erlebt hat, spürt die Verlogenheit der Hofberichterstattung. – Und unser Land steht allein da. Die Regierenden brüskieren Trump und fraternisieren mit den Islamisten; das ist überheblich und unklug. Sie reden vollmundig von gesamteuropäischen Lösungen und betreiben doch lauter deutsche Sonderwege. In der gesamten EU sind wir nicht die einzigen Europäer, sondern die einzigen Geisterfahrer. – De facto steuern wir auf einen Platz in der dritten Welt zu, nicht nur was innere und äußere Sicherheit angeht, sondern auch bei Industrie und Versorgung. Die Arroganz der deutschen Mainstream-Presse ist also völlig fehl am Platze. Hochmut kommt vor dem Fall.
Nimmt den der Irrsinn kein Ende mehr. Wo sollen den die rechtsradikalen Vertreter im Führungspersonal der AfD sein ? Soll Björn Höcke als rechtsradikal gelten ? Welche seiner Positionen sollen denn das erklären ? Wenn er etwa den weltweit einmaligen “Schuldkult” der Deutschen eindämmen will ? Fordert er etwa eine Parteidiktatur oder Errichtung von KZs ? Seine Fundamentalkritik an dem Totalversagen der bisherigen Regierungsparteien sollte für jeden rechtsstaatlich orientierten Bürger selbstverständlich sein (Rente,Euro,Energiewende, Klimairrsinn, illegale Migration, Islamkritik…) Das derzeitige Stagnieren beim Zuspruch der AfD ist natürlich der Propaganda der politisch medialen Klasse geschuldet. Allein die Debatten im Bundestag zeigen dies eindrücklich. Vernünftige und an der Sache orientierte Debattenbeiträge der AfD Abgeordnete stoßen auf feixende, gesinnungsorientierte und häufig völlig ahnungslose Reaktionen der übrigen Parlamentarier. Dies kann sich aber schneller ändern, als viele dies erwarten. Wenn der ganze Irrsinn bei einem Konjunkureinbruch nicht mehr bezahlt werden kann, werden sich mehr Mitglieder der “Elite” (Politik, Medien, Kunst und Wirtschaft) endlich zu offener Kritik durchringen. Dies ist Voraussetzung dafür, dass den “Multikulti - Narrativen” auch beim Wahlvolk der Boden entzogen wird. Zu Hoffen bleibt nur, dass nicht wie schon mehrmals in der deutschen Geschichte, erst ein totaler Zusammenbruch einen Neuanfang ermöglicht.
Nichts für ungut. Ich glaube nicht, dass das bescheidene Ergebnis der AfD daran liegt, dass die Leute sich jetzt an Höcke und Co stören und früher das nicht taten (Höcke ist nicht erst jetzt in die AfD eingetreten). Das ist nur Wunschdenken des Autors. Auf dem Höhepunkt der Masseneinwanderung als wirklich jede Notwehrwahl gerechtfertigt war, waren die Ergebnisse der AfD im Westen auch eher nur mager. Heute findet keine so offensichtliche Masseneinwanderung mehr statt. Außerdem haben die Grünen die Wähler zur EU-Wahl massiv mobilisiert unter dem Motto “Rechtspopulisten in Europa stoppen”. Folgendes muss die AfD beachten: 1.) Keinerlei interner Dauerstreit. 2.) Keine Beschlüsse vom Vorstand, die einen Großteil der AfD-Wähler gegen sich haben. 3.) Nicht allzuviele private Entgleisungen. Was die AfD tun sollte: 1.) Eigene Medienkanäle aufbauen. 2.) Metapolitischen Einfluss gewinnen. Alles andere liegt in Gottes Hand oder der Hand des Schicksals bzw. der Wähler.
Die AfD war schon als Nazi-Partei gebrandmarkt, als von einem Herrn Höcke noch keine Rede war. Und ja, wenn man seine Aussagen (und viele andere, die angeblich “Nazi” sind) genau analysiert, dann wird oft etwas herausgelesen, was sich bei Beachtung der Feinheiten der deutschen Sprache nicht ergibt. Dazu muss man allerdings auch diese Feinheiten kennen (und nicht alles in “einfacher Sprache” lesen bzw. hören wollen)!
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