Andere Prämisse: Schuldenschnitt wenn es die Oligarchen oder die Chinesen trifft, o.k. aber nicht bei der eigenen Bevölkerung. Die Herrschaften wollen doch wiedergewählt werden. Also denke ich, die Schulden werden auf z.B. 100 Jahre prolongiert. Entsprechende Überlegungen gibt es schon in den USA (Ausgabe von US-Staatsanleihen mit 50 bzw. 100 Jahren Laufzeit).
Ich bin total verwirrt. Jeden Tag erfahre ich Neues, und meistens Beunruhigendes über die EU und den Euro. Sowohl die Prognosen von Herrn Krall als auch die widerläufige Ansicht von Herrn Zeyer sind logisch und nachvollziehbar. Auf der einen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass die von vornherein total unseriöse Spielzeugwährung, genannt Euro, es noch lange machen wird. Da bin ich bei Herrn Krall. Andererseits muss ich auch Herrn Zeyer zustimmen, der prachtvoll allegorisch davon spricht, dass man einen Elefanten nicht einfach von der Klippe stößt. Der Euro als Ersatzwährung des US-Dollars kann eigentlich nicht von einem Tag zum andren “geköpft” werden. Was also tun, sprach Zeus. Ich als Angehörige einer Generation, die noch von den Eltern lernte, keine Schulden zu machen und nur das zu kaufen, was ich mir leisten kann, befinde mich in einer Bredouille. Genießen ist gut. Das tue ich bereits seit Längerem, Doch auch das hat Grenzen. Wer mag schon jeden Tag in eine 3-Sterne-Restaurant gehen… Das “überschüssige” Bargeld in Aktien oder Devisen anlegen? Herr Zeyer hat recht, wenn er sagt, dies lohne sich erst ab einer halben Million. Wie eingangs gesagt, ich bin ratlos. Morgen schaffe ich mir eine Kristallkugel an und beglücke meine Umwelt mit todsicheren Anlagetipps. Vielleicht verdiene ich damit soviel Geld, dass es dann doch noch reicht für Anlagen in norwegischen Kronen, Singapore Dollars und Schweizer Franken, die ich dann samt einer Tonne Gold auf den Britischen Jungferninseln parken werde. Aber bis in diese Gegend am Ende der Welt soll der Fiskus ja auch schon seine gierigen Finger ausgestreckt haben. Da hilft nur noch eines: Beten! Ich wünsche allen auf der Achse einen schönen Tag und Mut für die Zukunft. Den werden wir alle brauchen.
Sehr geehrter Herr Zeyer, was Sie hier vorbringen, hat doch mit Argumentation nichts zu tun. Markus Krall, übrigens gibt es weltweit kein Analyseprogram zur Risikobewertung und Bewertung von Kreditwürdigkeit an dem er und seine Leute keinen Anteil hatten, bringt beste Argumente . Was Sie machen ist einfach nur platt. Indem Sie Bezeichnungen vornean stellen wie, Weltuntergangspropheten, Prognostiker oder Hinter-dem-Vorhang-Huhuhu-Rufer mischen Sie einen einzigen Käsebrei. Und wenn Sie dann noch schreiben, -“das HORTEN von Bargeld” - dann steht für mich, in gleicher Weise “platt” fest, - Sie haben so viel Kohle, dass nach all Ihrem empfohlenen Genuss, Sie immer noch locker ein paar 1000-Franken-Scheine in Ihrer schönen Schweiz übrig behalten. Mit Ihrer Art der Problemlösung lösen Sie das Hauptproblem überhaupt nicht: die Banken werden nach wie vor das Geld nicht verdienen können (wegen nicht vorhandener Zinseinnahmen), das ihre Kosten deckt, und unproduktive Wirtschaftszweige werden NICHT gezwungen sein, sich zu reorganisieren. Die fatale Folge, gut wirtschaftende Betriebe werden weiterhin ausgebootet weil sorgsames wirtschaften halt teurer bleiben wird. Sollte es nach Ihrer Vorstellung nach einem Schuldenschnitt dann wieder normale Zinsen geben, fängt einfach alles nur wieder von vorne an – sonst nichts. // Die Grundhaltung bei Land und Leuten, ich habe Anspruch auf alles - muss aber nichts dafür tun, wird nach Ihrem System, Herr Zeyer, nichts als AUFGEPUMPT werden. // Schuldenschnitt, nach Analyse und Erstellung eines Planes zur Reorganisation, ist in Ordnung. Bleibt für mich allerdings die zornige Überlegung, Sie sitzen dort vor einer 100-Franken-Flasche Rotwein während ich ja Bargeld HORTE mit dem ich dann ab und an meinen Kindern unter die Arme greifen kann - und wollen mich zur Mithaftung heranziehen. Und weil ich ja auch ein Haus besitze, wählen Sie dann “gnädig” zur Schonung meiner paar Kröten, die Zwangshypothek auf mein Haus ?!
Das “Reichenbashing” geht schon in der Bibel los: Jesus behauptet doch knallhart, dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. Und er, also Jesus, setzt noch einen drauf, indem er zu seinen Jünger sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer. Wenn man eine gewisse Neigung zu der von Jesus verkündeten Transzendenz hat lohnt es sich nicht, sich in irgendeiner Form wirtschaftlich zu betätigen. Oder wollen die Grün-Linken mit ihren Umverteilungsphantasmen erreichen, dass “die Armen” nicht mehr arm sind und sich jetzt reich fühlen und “die Reichen” - zumindest nach deren (gemeint: Die Reichen) Auffassung nun arm sind. Dann würde selbst im Himmelreich eine Verdrängung stattfinden: Die ehemals Armen, die jetzt nach deren (gemeint: Die Armen)Auffassung nun reich sind, fliegen raus und die jetzt armen ehemaligen Reichen kommen rein. Ob sich die kulturrelativistischen Grün-Linken, die Jesus’ Transzendenz in der Regel nicht teilen, darüber Gedanken gemacht haben? Also lohnt es sich doch, sich wirtschaftlich zu betätigen. Nur so kann man durch Umverteilung - gefühlt - wieder Arm werden und kommt in den Himmel. Die Prädestionationslehre soll hier nicht weiter untersucht werden ;-).
Sehr löblich, mal einen Artikel zu haben, der gegen die gerade sehr populäre Theorie eines Crashes 2020 anschreibt. Diese Logik des Artikels erschließt sich mir aber nicht: unter 250k ist man sicher, trotzdem wird am Ende zu Konsum geraten? Frage: wenn das Inflationsziel dann doch überraschend mal erreicht oder sogar weit überboten wird, hört die EZB dann auf Geld zu drucken? Das kann mir keiner erzählen, den dummen Deutschen kann man vielleicht ihre Immobilien zwangsbeleihen, aber die Italiener lassen das nicht mit sich machen.
Es fällt mir dann doch schwer zu glauben, dass die wohlhabenden Deutschen mit mehr als 250T€ Sichteinlagen ihr Geld in Massen auf deutschen Konten in Euro liegen haben. Ich erlaube mir die Vermutung, dass eine Rasur bei 250T€ nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein sein wird. Wenn die Vergangenheit eines lehrt: der gierige Staat schöpft immer beim Mittelstand ab, nur dort reicht der Multiplikator (noch) für einen Effekt. Im Übrigen ist Herr Kralls Ansage schon einige Jahre alt und seine Gewinnprognosen der Banken waren ja bisher so schlecht nicht. Selbst wenn er wenige Quartale daneben liegen sollte, sind seine Vorträge wesentlich substanzieller, argumentativ schlüssiger und in der Schlussfolgerung hilfreicher als so ein dämlicher Tipp, sein Geld zu verbraten. Nur ein Idiot oder jemand, der für andere Menschen keine Verantwortung trägt, verheizt sein Holz vor dem Winter.
Ich gebe Herrn Zeyer nicht recht. Mag sein, dass die Insolvenzverschleppung des Euro noch eine gewisse Zeit weitergeht. Aber mit jedem gedrucktem Euro wird das Währungssystem instabiler. Die Flucht ins Gold hat schon kräftig eingesetzt, das zeigt den Vertrauensverlust in diese Währung. Inflationen treten nur anfangs schleichend, und dann mit einem sog. Ketchup-Effekt auf. Gut ausgebildete Leistungsträger wandern wegen zu hoher Steuerbelastung ins Ausland ab, während Analphabeten und sonstige “Fachkräfte” in unsere Sozialsysteme einwandern. Deutschland zerstört z.Zt seine Schlüsselindustrien und eine Rezession droht. Die nächste Finanzkrise wird viele politische Ursachen haben. Die noch unbestimmte Zeit vor einem Crash sollten wir daher sinnvoll nutzen, um unser Vermögen bestmöglichst vor Zugriffen des Staates abzusichern. Das kann natürlich auch über das Ausland geschehen. Jetzt alles Geld verjubeln führt unweigerlich in den persönlichen Untergang. Wir sollten vielmehr auch an die Zeit nach einem Crash denken.
Wenn es so oder ähnlich kommt, wie von Herrn Zeyer beschrieben, dann haben wir in Deutschland und Europa endlich das, worauf hier viele Linke hoffen, nämlich eine revolutionäre Situation. Es dürfte denen dann, angesichts des Zeitgeistes, leicht fallen, den Kapitalismus zu diskreditieren und eine sonnige Zukunft unter der Neuauflage des Sozialismus zu propagieren und diesen zu installieren, natürlich alles ganz demokratisch. Alle Tipps zur Rettung des Vermögens laufen ins Leere, weil die Komplettenteignung und Überführung ins Volkseigentum total sein wird. Die Zentralisierung der EU wird bis dahin so weit fortgeschritten sein, dass sich die anderen Staaten bzw. Territorien dieser Entwicklung anschließen werden/müssen. China lässt grüßen. Wie in China auch, werden dann staatskapitalistische Verhältnisse, unter strenger Kontrolle der Einheitspartei zugelassen. Es empfiehlt sich daher für alle diejenigen, die mit Marxismus/Leninismus und politischer Ökonomie des Sozialismus noch nicht vertraut sind, sich zu qualifizieren. Als gelernter DDR- Bürger brauche ich nur mein Wissen zu reaktivieren und mich aktiv an der neuen Bewegung zu beteiligen, dann gehöre ich zu den Profiteuren. Vorher setze ich mich allerdings dafür ein, dass politische Kräfte gestärkt werden, die eine Veränderung des Zeitgeistes bewirken können und für ordentliches Gegengewicht sorgen.
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