Eine Lambdasonde ist eine einfache galvanische Zelle, die Elektroenergie aus der Potentialdifferenz zwischen einem sauerstoffreichen Gas (Luft) und einem sauerstoffarmen Gas (Rauchgas) mit Hilfe eines sauerstoffionenleitenden Festelektrolyten gewinnt. Die Potentialdifferenz, d.h. der Energiegewinn, kann durch den Einsatz von Stickstoff und Sauerstoff gesteigert werden. Kehrt man das Prinzip der Lambdasonde um und steckt elektrische Energie und Luft hinein, produziert solch eine Zelle reinen Sauerstoff und Stickstoff bleibt übrig. Die Gase sind im Vergleich zu Wasserstoff einfach handhabbar. Der Rohstoff steht überall kostenlos zur Verfügung und muss nicht einmal vorbehandelt werden, so dass eine Anlage entsprechend der Idee ein echter Akkumulator wäre. Alle anderen Techniken, die zum Betrieb einer solchen Anlage notwendig wären, sind vorhanden. Die Verwirklichung und großtechnische Anwendung der Idee würde die Wasserstofftechnologie wirklich zu einer Nischentechnologie degradieren, könnte aber zu meinem Leidwesen eine Stütze grüner Phantasien sein.
Hmmm, meine Meinung, ohne dem Artikel als solchen zu widersprechen. Wasserstoff (H2) ist IMHO der Energieträger der Zukunft. Er ist einfach zu produzieren, hat einen hohen Energieinhalt und ist so gesehen zu 100% recyclingfähig Das (technisch lösbare, aber teure) Problem sind die Speicherung und der Transport von H2, siehe den Artikel. Die Lösung sieht IMHO so aus, daß aus dem H2 zusammen mit C (Kohlenstoff) ein synthetischer, lagerfähiger und transportabler Treibstoff.gewonnen wird. Bekanntlich ist “unser aller” Benzin ein solcher Treibstoff, ebenso wie das Gas Methan. Ich bin sicher, es ist großtechnisch machbar, aus H2 und C idealerweise einen flüssigen Energieträger (Treibstoff) zu synthetisieren. Der Problempunkt ist hier dann die Gewinnung von C. Ach ja, “wie” haben ja (angeblich) ein CO2-Problem, das uns angenehme Sommertemperaturen schenkt, nun 2020 eher nicht. Also braucht man „nur“ CO2 zu C und O2 zu reduzieren. Laut eines befreundeten Chemiker ist das möglich, aber großtechnisch, außer in der Natur via Photosynthese meines Wissens noch nicht realisiert. Das wäre doch die finale Superlösung, oder?
So reiht sich eine “Schnapsidee” an die andere, und währenddessen sich unsere Eliten in ihren Fantasien und Eigeninteressen suhlen, arbeiten andere Länder massiv an Erfolg versprechenden Alternativen (Kernenergie, dual-fluid-System), wie hier bei Achgut schon oft thematisiert, Alternativen, die realisierbar sind und Versorgungssicherheit sowie Bezahlbarkeit und Umweltschutz garantieren.
@K.H. Münter ” das Problem mit den sehr teuren Elektroden bei der Wasserstoff-Elektrolyse. Die benötigen neben Gleichstrom unbedingt gleichmäßig fließenden Strom sonst gehen die ganz schnell kaputt.” Ich habe das schon oft gelesen und bezweifle das nicht. Leider ist es mir noch nicht gelungen, dazu eine Quelle zu verifizieren, auf die ich auch mal Dritte verweisen könnte. Können Sie (oder Andere) mir da mal auf die Sprünge helfen? Vielen Dank im Voraus.
Ganz so schwarz würde ich es nicht malen. Die Wasserstofftechnik ist low tech und schon lange Stand der Technik, bloss dass sie früher Stadtgas hieß. In jeder einigermassen großen Stadt mit ein paar zehntausend Einwohnern gab es ein Gaswerk und die ensprechenden Tanks. Auch der Transport ist so schwer nicht, schließlich bekommen wir Erdgas aus Sibirien und sonstwoher. Schwerwiegender wiegen die politischen Unsicherheiten und die Abhängigkeit von Durchleitungsländern. Ich möchte nur dran erinnern, dass die Ukraine uns vor ein paar Jahren den Gashahn abgedreht hat. Deshalb wird ja auch so gegen NordStream 2 angekämpft. Die Durchleitungsländer verdienen ordentlich, ohne dass sie selber was machen müssen und können uns jederzeit unter Druck setzen. Der DualFluid Reaktor ist schon nett aber doch nur eine Idee. Wenn die jemals verwirklicht wird, dann nicht in den nächsten 30-40 Jahren und da ist vieleicht auch die Fusion soweit. Was wir brauchen sind wieder mehr lokale Lösungen. Die Gemeinden (und auch die Betriebe!) müssen ihre Energieversorgung wieder selbst in die Hand nehmen, wobei jeder dass macht was er kann und hat und das was übrigbleibt in das Netz einspeisst.
Da irgendwann auch der letzte Depp begriffen hat, dass eine Versorgungssicherheit basierend auf Windmühlen auch bei weiteren zig Tausend Stück nicht gewährleistet sein kann, muss ein neuer Grund für den Mühlenbau her. Nun ist es die Wasserstoffproduktion; damit kann man nun weitere Jahre tote Pferde reiten und Steuergelder verplempern. Es sei denn, man steigt aktiv ein, dann lässt es sich von dem “Verplemperten“ bestens leben. Wie heißt es doch: Das Geld ist nicht weg, es hat nur jemand anderes.
Wir können beruhigt sein: Auch wenn das mit der Nutzung von Wasserstoff als Energieträger nicht vernünftig funktionieren kann, unsere grünen Politiker von CDUCSUSPDGrünenLinker werden das Projekt umso energischer vorantreiben! Notfalls beschließt der Bundestag neue Naturgesetze, schließlich ist er ja der Gesetzgeber!
Toller Artikel! Ich stimme allerdings Herrn Nesher zu, Bei dem grünen Wasserstoff GH2 handelt es sich um etwas völlig anderes als beim alten Hindenburg Wasserstoff. Er wird mit geringen Mengen Kobold hergestellt und lässt sich im Stromnetz in fast unbegrenzter Menge speichern. Erste Schätzungen sehen die Speicherkapazität bei deutlich größer 12 GigaBaerbock. Daraus folgt dann auch die praktisch verlustfreie Umwandlung von Strom in GH2 und wieder Strom. Wir danken der Partei und der Genossin Staatsratsvorsitzende für dieses wunderbare Geschenk.
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