Henryk M. Broder / 24.10.2020 / 11:30 / Foto: Acgut.com / 52 / Seite ausdrucken

Realsatire: Juden und Muslime integrieren sich

Die jüdisch-muslimische Symbiose schreitet mit Riesenschritten voran. Im Rahmen des Projekts „Schalom Aleikum", großzügig gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, finden Treffen von Juden und Muslimen statt, wobei sie regelmäßig zu dem Ergebnis kommen, "dass im gesellschaftlichen Diskurs ein größerer Fokus auf Gemeinsamkeiten statt Unterschiede zwischen Juden und Muslimen gelegt werden sollte".

Zuletzt, d.h. vorgestern, kamen "je zwei jüdische und muslimische Mediziner zu einem offenen Austausch... zusammen", um sich über "ihre religiöse und kulturelle Identität, den jüdisch-muslimischen Dialog" und "die Vereinbarkeit von Religion und Medizin" zu unterhalten. Offenbar hat ein jüdischer Kardiologe einen anderen Zugang zu seinem Beruf als ein muslimischer Kardiologe. Umso wichtiger, dass dabei "unterschiedliche Meinungen offen und ehrlich zum Ausdruck" kamen. "Betont wurde der zwischenmenschliche, kollegiale und gesellschaftliche Zusammenhalt in schwierigen Zeiten", gab der ZdJiD gestern bekannt.

Baruch Haschem, Allahu Akhbar! Woher kennen wir solche Schwurbelsätze? Woran erinnern sie uns? "Das Treffen fand in einer offenen, freundschaftlchen und produktiven Atmosophäre statt, es wurde vereinbart, den Gedankenaustausch alsbald fortzusetzen." So las man es in den Kommuniqués des ZK der SED nach einem Treffen mit Genossen irgendeiner Bruderpartei aus Bulgarien, Kuba oder vom Mars. 

Und jetzt setzt der ZR der JiD die Tradition des ZK der SED fort, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Dabei müssen die jüdischen und die muslimischen Mediziner weder Flüchtlinge noch Migranten sein, aber es kann nicht schaden, sie zu integrieren. Daaanke, Frau Annette Widmann-Mauz, Toda und Schukran!

Foto: Achgut.com

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Detlef Rogge / 24.10.2020

Die von Herrn Broder dankenswerterweise kommentierte Farce lässt sich der Rubrik Symbolpolitik zuordnen. Ziel der Initiatoren ist der Nachweis ihrer Existenzberechtigung, ferner soll Aufmerksamkeit generiert werden, möglichst in Form wohlwollender Presseartikel. Hohn und Spott, so wie sie Herr Broder den Beteiligten zukommen lässt, stehen natürlich nicht auf der Agenda. Für Unfug jeglicher Art mit der Zielsetzung, sich öffentlichkeitswirksam wichtig zu machen, ist Politik eben anfällig.

Karl Napp / 24.10.2020

Die ZentralrätInnen der JüdInnen und der MuslimInnen.

Klaus Keller / 24.10.2020

Ach das Zentralkomitee Erinnern Sie sich noch wie man dort reagierte als sich die jüdische Gemeinde in Oldenburg für Bea Wyler als neue Rabbinerin entschied? Damals war man nicht so tolerant. Zitat Wikipedia: Zum 1. August 1995 wurde die damals 44-Jährige von der 1992 entstandenen jüdischen Gemeinde in Oldenburg (Niedersachsen) und der jüdischen Gemeinde in Braunschweig angestellt. Ihre Einstellung initiiert hatte Sara-Ruth Schumann, Gemeindevorsitzende in Oldenburg. Die Amtseinführung verursachte in den Medien erhebliches Aufsehen und löste Kritik im orthodoxen Judentum aus, weil es Frauen im Amt des Rabbiners ablehnt. Ignatz Bubis, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, erklärte damals, er werde einen von ihr geleiteten Gottesdienst nicht besuchen. Sie werde auch nicht in die Deutsche Rabbinerkonferenz aufgenommen. Solange er in der Sache etwas zu sagen habe, werde es in Frankfurt keine Frau als Rabbiner geben. PS Man muss sich ja nicht danach richten was dort gesagt wird.

Arnold Balzer / 24.10.2020

Wie soll das jetzt weitergehen mit diesen staatlich gelenkten 2+2-Treffen? Nach den Theologen und Medizinern - was kommt als nächstes, um die Vereinbarkeit von “Religion und XYZ” freundlich schwatzend zu bekakeln, und anschließend ein Friede-Freude-Eierkuchen-Kommunique rauszuhauen? Für XYZ sind jeweils die Berufe und Fachrichtungen einzusetzen, und da könnte ich mir gut vorstellen 2+2 Astrophysiker, Anglisten, Juristen (wäre interessant in Bezug auf Scharia), Schriftsteller, Dolmetscher, usw, usf. Irgendwann kommt AWM auch auf Supermarktkassiererinnen und Müllmänner*Innen, falls sich aus diesen zweifellos notwendigen Berufsgruppen je zwei jüdische Mitbürger finden lassen.

Jochen Wegener / 24.10.2020

“Offenbar hat ein jüdischer Kardiologe einen anderen Zugang zu seinem Beruf als ein muslimischer Kardiologe.” - also, nachdem was ich so aus dem hiesigen Krankenhaus gehört habe kann ich nur hoffen im Falle eines Falles nicht unter die muslimischen Fraktion zu fallen.

Peter Petronius / 24.10.2020

Endlich werden wir erfahren, ob einem Muslim das Spenderherz einer Jüdin integriert werden darf und, wenn nein, ob eine Geschlechtsanpassung des Empfängers und eine posthume Konvertierung (“Mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Allah fein.”) des Herzens der Spenderin die Integrationshemmnisse aufheben würden.

Thomas Müller / 24.10.2020

Die Weigerung jüdischer Mitbürger (und Mediziner), sich in die Gesellschaft zu integrieren, ist in den letzten jahren zum echten Problem geworden. Eines, das wie ein rosa Elephant im Raum schwebte und nie von alleine Besserung in Aussicht hätte, wenn hier nicht die richtigen Prioritäten gesetzt werden! Von der Politik überraschend mutig, bei dem angeblich etwas bildungsfernen, dauerfordernden, wehleidigen Judentum auf den Tisch zu hauen. Jetzt sind sie beleidigt, wo sich nicht alles um sie dreht.

Wolfgang Nirada / 24.10.2020

... und wenn sie nicht gestorben sind dann integrieren sie noch heute… Gute Nacht liebe kleine deutsche Schlafschäfchen… Schnarch…

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Henryk M. Broder / 03.04.2024 / 12:00 / 120

Kein Freibrief von Haldenwang

Von „Verfassungshütern“ wie Thomas Haldenwang geht die größte Gefahr für Meinungsfreiheit und Demokratie in unserem Land aus. Wenn die Bundesrepublik eine intakte Demokratie wäre, dann…/ mehr

Henryk M. Broder / 12.03.2024 / 14:00 / 62

Christian Wulff: Liechtenstein? Nein, danke!

Unser beliebter Ex-Präsident Christian Wulff hat Angst, Deutschland könnte auf das Niveau von Liechtenstein sinken. Das kleine Fürstentum hat auf vielen Gebieten längst die Nase…/ mehr

Henryk M. Broder / 07.03.2024 / 16:00 / 19

Aserbaidschanische Kampagne verhindert Armenien-Debatte

Eine in Berlin geplante Buchpräsentation und Diskussion über bedrohtes armenisches Kulturgut konnte aus Sicherheitsgründen nur online stattfinden. Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP)…/ mehr

Henryk M. Broder / 04.03.2024 / 14:00 / 23

Michael Blume: Vom Zupfgeigenhansl zum Ersten Geiger?

In der Dienstzeit des Antisemitismus-Beauftragten Michael Blume hat die Zahl antisemitischer Straftaten in Baden-Württemberg erfolgreich zugenommen. Aber der Mann hat andere Sorgen. Ende Dezember letzten…/ mehr

Henryk M. Broder / 24.02.2024 / 12:15 / 35

Eilmeldung! Herr Schulz ist aufgewacht!

Im Büro der Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses Marie-Agnes Strack-Zimmermann war nach einem Bericht von Achgut.com die Luft heute morgen offenbar besonders bleihaltig. Richtet man…/ mehr

Henryk M. Broder / 24.02.2024 / 06:00 / 125

Frau Strack-Zimmermann hat Cojones, ist aber not amused

Es spricht für Marie-Agnes Strack-Zimmermann (MASZ), dass sie mein Schaffen verfolgt. Deshalb hat sie noch eine Rechnung mit der Achse offen. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (MASZ) hat…/ mehr

Henryk M. Broder / 22.02.2024 / 10:00 / 80

No News aus Wolfsburg in der Tagesschau

In Wolfsburg stellt sich der VW-Chef auf die Bühne, um Weltoffenheit zu demonstrieren. Die Belegschaft hat derweil andere Sorgen. Die Tagesschau meldet, auch an diesem Wochenende hätten tausende…/ mehr

Henryk M. Broder / 18.02.2024 / 11:00 / 57

Eine Humorkanone namens Strack-Zimmermann

Ja, wenn einem deutschen Politiker oder einer deutschen Politikerin nichts einfällt, irgendwas mit Juden fällt ihm/ihr immer ein. Dass immer mehr Frauen in hohe politische…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com