Die von Herrn Broder dankenswerterweise kommentierte Farce lässt sich der Rubrik Symbolpolitik zuordnen. Ziel der Initiatoren ist der Nachweis ihrer Existenzberechtigung, ferner soll Aufmerksamkeit generiert werden, möglichst in Form wohlwollender Presseartikel. Hohn und Spott, so wie sie Herr Broder den Beteiligten zukommen lässt, stehen natürlich nicht auf der Agenda. Für Unfug jeglicher Art mit der Zielsetzung, sich öffentlichkeitswirksam wichtig zu machen, ist Politik eben anfällig.
Die ZentralrätInnen der JüdInnen und der MuslimInnen.
Ach das Zentralkomitee Erinnern Sie sich noch wie man dort reagierte als sich die jüdische Gemeinde in Oldenburg für Bea Wyler als neue Rabbinerin entschied? Damals war man nicht so tolerant. Zitat Wikipedia: Zum 1. August 1995 wurde die damals 44-Jährige von der 1992 entstandenen jüdischen Gemeinde in Oldenburg (Niedersachsen) und der jüdischen Gemeinde in Braunschweig angestellt. Ihre Einstellung initiiert hatte Sara-Ruth Schumann, Gemeindevorsitzende in Oldenburg. Die Amtseinführung verursachte in den Medien erhebliches Aufsehen und löste Kritik im orthodoxen Judentum aus, weil es Frauen im Amt des Rabbiners ablehnt. Ignatz Bubis, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, erklärte damals, er werde einen von ihr geleiteten Gottesdienst nicht besuchen. Sie werde auch nicht in die Deutsche Rabbinerkonferenz aufgenommen. Solange er in der Sache etwas zu sagen habe, werde es in Frankfurt keine Frau als Rabbiner geben. PS Man muss sich ja nicht danach richten was dort gesagt wird.
Wie soll das jetzt weitergehen mit diesen staatlich gelenkten 2+2-Treffen? Nach den Theologen und Medizinern - was kommt als nächstes, um die Vereinbarkeit von “Religion und XYZ” freundlich schwatzend zu bekakeln, und anschließend ein Friede-Freude-Eierkuchen-Kommunique rauszuhauen? Für XYZ sind jeweils die Berufe und Fachrichtungen einzusetzen, und da könnte ich mir gut vorstellen 2+2 Astrophysiker, Anglisten, Juristen (wäre interessant in Bezug auf Scharia), Schriftsteller, Dolmetscher, usw, usf. Irgendwann kommt AWM auch auf Supermarktkassiererinnen und Müllmänner*Innen, falls sich aus diesen zweifellos notwendigen Berufsgruppen je zwei jüdische Mitbürger finden lassen.
“Offenbar hat ein jüdischer Kardiologe einen anderen Zugang zu seinem Beruf als ein muslimischer Kardiologe.” - also, nachdem was ich so aus dem hiesigen Krankenhaus gehört habe kann ich nur hoffen im Falle eines Falles nicht unter die muslimischen Fraktion zu fallen.
Endlich werden wir erfahren, ob einem Muslim das Spenderherz einer Jüdin integriert werden darf und, wenn nein, ob eine Geschlechtsanpassung des Empfängers und eine posthume Konvertierung (“Mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Allah fein.”) des Herzens der Spenderin die Integrationshemmnisse aufheben würden.
Die Weigerung jüdischer Mitbürger (und Mediziner), sich in die Gesellschaft zu integrieren, ist in den letzten jahren zum echten Problem geworden. Eines, das wie ein rosa Elephant im Raum schwebte und nie von alleine Besserung in Aussicht hätte, wenn hier nicht die richtigen Prioritäten gesetzt werden! Von der Politik überraschend mutig, bei dem angeblich etwas bildungsfernen, dauerfordernden, wehleidigen Judentum auf den Tisch zu hauen. Jetzt sind sie beleidigt, wo sich nicht alles um sie dreht.
... und wenn sie nicht gestorben sind dann integrieren sie noch heute… Gute Nacht liebe kleine deutsche Schlafschäfchen… Schnarch…
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