Dieses Antisemitismus-Ding interessiert die Leute einfach nicht. In der Sache ist kein Blumentopf zu gewinnen und der muslimische Judenhass ermöglicht, die fortdauernden gesellschaftlichen Erziehungsbemühungen in dieser Angelegenheit zu unterlaufen und sich von der Thematik endgültig zu trennen. Gerade Jugendliche heissen das willkommen, werde sich aber hüten, ihren Verwaltern und Wächtern auf die Nase zu binden. Wenn die Kritik daran sich wie bei Arfa in den Bereich des Gedöns (G. Schröder) bewegt, umso unterhaltsamer.
Wahre Worte. Man kann ganz klar feststellen, dass Deutschland in dieser Frage jämmerlich versagt hat. Antsemitismus ist weit verbreitet und zeigt sich in der Politik und der Gesellschaft. Viele sind auf das Schwerste beleidigt, dass Deutschland Juden vernichtet hat. Das eigene verdrängte Kriegsleid, hat die Frage nach der Ursache untergehen lassen. Der Kausalzusammenhang ist für die meisten nicht greifbar. So wie heute Schattennazis gejagt werden, waren es damals demnach wohl imaginäre Nazis, nicht die eigenen Vorfahren. Das damals Menschen, Mitbürger, Bekannte und Kollegen einfach aus der Gesellschaft herausgerisssen und ermordet wurden, ist den Nachkommen nicht klar. Auch nicht, dass auf breiter Front mitgemacht oder weggeschaut wurde. Wo sind die Bemühungen das heute abzumildern? Stattdessen gefallen sich viele an einer Israelkritik, der Zuflucht und Heimstadt der Verfolgten. Die Araber dienen dann als Feigenblatt und Grund nicht in den Spiegel zu schauen.
Werte Frau Stockmann, könnte es vielleicht sein, daß “die Jugend” einfach mit diesem “Schuldkult” übersättigt wurde und nun das Gegenteil des gehofften Ergebnisses eingetreten ist? Wer andauernd beim Heranwachsen Verbrechen, Sühne und Verantwortung in die Haare geschmiert bekommt, könnte dadurch so etwas wie Widerwillen gegen diese Indoktrination entwickelt haben. Eine Möglichkeit. Zweitens: Wenn ich mich richtig entsinne, spielen die Staatsmedien eine herausragende Rolle beim Entwickeln von Abscheu gegen den Staat Israel. Die israelische Reaktion auf Terror von muslimischer Seite wird stets als Aggression Israels dargestellt. Kinder, die gegen Panzer kämpfen, Mädchen, die Soldaten ohrfeigen, die ergreifenden Jammerszenen, wenn ein Terrorist einem Arbeitsunfall erlegen ist. Steter Tropfen von ÖR-Propaganda zerfrisst das Hirn. Drittens wurde jegliches Staats- und Nationalbewußtsein den KIndern und Jugendlichen abtrainiert. Wie sollen sie dann nicht den Fremden bewillkommnen, wenn sie gar nicht mehr wissen, woher sie selbst kommen, außer aus einer Generation von Verbrechern. (Und unseren täglichen Hitler gib uns heute.) Letztendlich geht es aber Ihnen auch nur darum, daß im Wettrennen um den größten Opferbonus kein Konkurrent unseren “Lieblingsopfern” den Platz streitig macht. Ich darf zitieren? “sollte man sich nicht wundern, wenn gutmeinende Deutsche die Not von Wirtschaftsflüchtlingen mit dem Schicksal von Holocaust-Opfern gleichsetzen.” Denn das wäre der Supergau, der käme noch vor dem Abschmelzen von Polkappen und kontinentaler Versteppung. Und das kann ja niemand wollen. Hier, auf der Achse. Darauf einen Guido Knopp. Prost.
++ warum gerade die jüngeren Deutschen einen oft laxen und undifferenzierten Umgang mit der Migrationsfrage pflegen. Vor allem der durch muslimische Zuwanderer importierte Antisemitismus wird oftmals kleingeredet und als Sekundärproblem angesehen. ++ Eine recht naive Frage und Sichtweise. Weil die vereinigte Font der Medien und der Schule jeden Antisemitismus den Muslime nach Deutschland mit im Gepäck tragen, weil der jeden Tag den jungen Menschen eingeredet wird, das der Antisemitismus der Moslems ein anderer, ein irgendwie angeborener und darum unschuldiger Judenhass ist. Während die deutschen Jugendlichen der alten Art den Antisemitismus mit der totalen Ausrottung der Juden in sich tragen, immer und bis in alle Ewigkeit. Denn alles was deutsche Jugendliche, die so reden wie die Moslems offen und noch viel bösartiger unter sich über Juden sagen, den Jugendlichen droht die soziale Ausgrenzung, bei Strafe ein Nazi genannt zu werden. Das trifft auf die Argumentation, das Muslime nur deswegen Judenhasser sind, weil die deutsche Bevölkerung Muslime in Deutschland unterdrückt und verfolgt. Die Irrsinn kann nicht perfekter sein.
Liebe Frau Stockmann, es sind mindestens drei Dinge, die zu einer Relativierung des Holocaust und in seine falsche Rezeption führen. Zum einen das permanente Nebeneinanderstellen der Begriffe ‘Rassismus’ und Antisemitismus. In fast jedem Diskurs werden sie gemeinsam genannt. Zweitens wurde der Begriff von linken Soziologen dermaßen pervertiert (man schaue sich nur die intellektuell unredliche Definition des Begriffes durch die Antonio Amadeu Stiftung an), dass unter ihm so gut wie jede Stigmatisierung und auch vermeintliche Diskriminierung fällt. Die Betonung von kulturellen Unterschieden oder Religions - und Weltanschauungskritik (außerhalb der Naziideologie, die aber auch erweitert wird, bis auch Konservative zu Nazis erklärt werden) hat die Diskriminierung aufgrund biologischer und phänotypischer Merkmale ( die Nazis nannten es ‘rassische Merkmale’) fast schon in den Hintergrund treten lassen. Aus diesen relativierend erweiterten Definitionen, die einer Zurichtung gleichkommen wurde drittens eine linke Identitätspolitik möglich, die alles und jeden hierachisiert und selbst zu einer Diskriminierungsmaschine geworden ist und wo das Individuum, die Person, völlig an Bedeutung verliert. Es zählt nur, ob man behindert, weiß, schwarz oder schwul, hetero ist….... Die Relativierung und Erweiterung des Rassismusbegriffs relativiert die Verbrechen, die durch Rassismus entstanden sind und hat einen neuen ‘legalen’ Rassismus und reale Diskriminierung (und sogar einen ‘legalen’ Antismemitismus) entstehen lassen. Ich weiß es aus Südafrika, wo auf Wartelisten in Krankenhäusern erst Schwarze Frauen, dann schwarze Männer, dann weiße Frauen usw.. drangenommen werden. Übrigens gab es das auch schon in der DDR, allerdings ging es da nur um die Klassenzugehörigkeit, die beim aktuellen Konzept nur ein Merkmal von vielen ist. Die menschenverachtenden linken pseudowiedergutmachenden hierachisierenden Identitätskonzepte entpersonalisieren den Menschen und sind faschistisch.
Minderheitenschutz ist das neue religiöse Gebot und die Umweltrettung. Beides hat der Deutsche zur neuen Ideologie der zudringlichen Hilfsbereitschaft verquickt, die er mit dem Holocaust-Juden als Beweis und Umkehrkult schein-heilig lebt. Wenn ein Außenminister wegen Auschwitz in die Politik geht, dann bedient er dieses Ideologie, während er ohne schlechtes Gewissen in der UN gegen Israel abstimmt. Weil er alle Minderheiten zur Wiedergutmachung ohne Unterscheidung jüdisch anmalt, wurde sein Verhalten minder(heiten)-bemittelt. Er sammelt Minderheiten wie Gartenzwerge und stellt diese medien-protzend aus, ohne ihre wirklichen Bedürfnisse kennen zu wollen. Traurig, dass hier auch Juden wie Frau Knobloch, Herr Schuster oder Herr Friedmann mitspielen.
Selbst wenn man nicht meint, daß eine heutige Generation von Deutschen verpflichtet sei, etwas “wiedergutzumachen”, was sie nicht zu verantworten hat, so finde ich es selbstverständlich, Israel zu unterstützen, gegen Feinde, die explizit seine Bevölkerung ins Meer treiben wollen und den Staat auslöschen wollen. Das hat in meinen Augen mit der gemeinsamen Vergangenheit von Deutschen und Juden nichts zu tun, es ergibt sich schon aus der Gegenwart. Ein korrektes Verhalten gegen Minderheiten ist selbstverständlich, beruht aber genauso selbstverständlich auf Gegenseitigkeit, einen “Minderheitenbonus” lehne ich ab. Es ist auch nicht jeder, der es schafft, in ein Land einzudringen und sich versorgen zu lassen, automatisch berechtigt, eine “Minderheit” zu konstituieren. Mehrheit und Minderheit bedingen zunächst Gemeinsamkeit. Und die kann auf staatlicher Ebene langfristig nur Fortpflanzungsgemeinschaft, mit einem andern Wort Assimilation, bedeuten. Wer Parallelgesellschaften formt und das Lebensmodell der Mehrheitsgesellschaft bekämpft, muß nicht hofiert, sondern kleingehalten werden.
Ich hab nicht den Eindruck, das es in der NS-Zeit-Aufarbeitung um “faschistisch gegen antifaschistisch” geht, denn dann dürfte die Struktur JEDES Faschismus den Menschen deutlicher bewusst sein. Der Hitler-Faschismus war nur eine Spezialform aus dem reichhaltigen faschistischen Sortiment, der Stalinismus, Maoismus, der IS…. sind andere Spezialformen. Unterm Strich bleibt aber jeder Faschismus ziemlich gleich: Ein hochgradig kränke Elite vergiftet mit Dauerpropaganda die Mehrheit derart umfassend, das sie zur komplett ent-individualisierten Einheits-Masse wird, die dann willfährig, gar überzeugt das richtige zu tun, jeglichen Terror gegen Andere und vermeintliche Feinde bereitwillig ausführt. Die kleinste Meinungs-Abweichung gilt schon als Verrat und wird von Gestapo, Polit-Kommisaren, Religions-Polizei… und ihren Millionen Helfershelfern aufgespürt und sofort geahndet. Das Terror-Ausmass, der Grad an Barbarei, der Gleichschaltungs-Erfolg… mag differieren, aber alle Faschismen fussen auf den gleichen Prinzipien, auch wenn es paradoxe Faschismen sind: “Diktatur des Proletariats”... mglw. schon bald die “Diktatur der Vielen”... Unser Problem ist ein zuwenig an Aufklärung über Faschismus-Prinzipien, stattdessen Komplett-Fokus auf NS-Zeit, als ob es nur eine Art Faschismus gäbe. Geschichte wiederholt sich eben nicht, aber sie reimt sich oft!
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