Entweder überzeugen Kunst und Musik aus sich heraus - oder eben nicht. \\ Apriori nichtüberzeugend ist alles, das klare handwerkliche Mängel aufweist. Idee allein genügt nicht!\\ Gewiß kann man und sollte(!) auch Sehen und Hören entwickeln! Und Neugier muß sein! \\Ansonsten lasse man sich von seinen ersten Eindrücken leiten, die entweder ein echtes Interesse zu wecken vermögen - oder auch nicht. Irgendwelche Beihefte lese man tunlichst erst nach dem ersten oder zweiten eigenen Eindruck.\\ Und, klar, es sind jede Menge Scharlatane samt ihre Zuschreibern unterwegs, vor allem im Bereich Kunst, im Bereich Musik sehr viel weniger, denn da geht es nicht um u.U. exorbitante Summen.\\ Und - es mißlingt sehr viel mehr als gelingt, auch den echten Könnern.\\ Und: Es muß gestritten werden. Über Geschmack muß man streiten. Geistige Faulheit und Bequemlichkeit sind nur nullig.
Miro ist doch noch eine harmlose dekorative Spielerei. Die Fluxus Gruppe oder auch Lucio Fontana sind viel schlimmer.
Sehr geehrter Herr Raskol, wo auch immer Sie mit verschränkten Armen gestanden haben, vor Werken des großartigen Surrealisten jedenfalls nicht. Mag sein, dass Ihrem Geschmack eher der sozialistische Realismus oder der “Meister des deutschen Schamhaares” liegen. Nichts für ungut, aber geben Sie stattdessen doch mal einen launigen Einblick in die aktuelle Politikwissenschaft!
“...weil wenigstens mir bei letzterem die Antwort oft nicht besonders leicht fällt und ich hoffe, damit nicht ganz allein zu sein.” Herrlich, Ich schließe mich Ihnen an . Der größte Irrsinn war für mich der Butterfleck von Beys, den ZUM GLÜCK, eine aufmerksame Putzfrau weggewischt hat. Mich kann man mit dieser sogenannten “Kunst” nicht hinter dem Ofen vorlocken. “Nur schade, dass dabei außer Orientierungslosigkeit und Geltungsdrang wenig gespiegelt wird.” Was für ein passender Schlußsatz, besser als alle “moderne Kunst” für mich.
Eine der schönsten Errungenschaften des fortschreitenden Alters ist mein nachlassendes Interesse an der Beurteilung durch andere. Ehrlich gesagt, muß mich mittlerweile eine Person durch gesunden Menschenverstand und etwas Intelligenz erst einmal überzeugen, daß in mir der Wunsch nach seiner Meinungsäußerung entsteht. Da wird der Kreis der Betroffenen schon extrem übersichtlich. Ich kenne dieses unverständliche, dilettierende Verhaltensmuster eines irrationalen Gruppenkonformismus aus der Welt der klassischen Musik. In einem Konzert von Bela Bartok, dessen Werke mir bis dato unbekannt waren, beleidigte eine Geige samt Kammerorchester Ohr und Nerven auf unangenehmste Art und Weise. Soviel Dissonanz und schräge Musikalität in Abfolge, empfand ich als extrem unangenehm, deshalb versuchte ich anhand meiner umherschweifenden Blicke aus den Gesichtern der anderen Zuhörer deren Empathien zu ergründen. Alle saßen aufmerksam erstarrt in ihren Stühlen und lauschten dem Vortrag, der mich an einen Sketch von Hape Kerkeling erinnerte, indem er seinem Publikum mit ‘Hurz’-Rufen in unregelmäßigen Abständen, genau dieses ‘Kasperltheater’ vor Augen führte. Ich verließ das Konzert mittendrin, denn selbst das Abwarten bis zur Pause erschien mir als verschwendete Lebenszeit und tröstete mich damit, daß die Leute wahrscheinlich froh waren, daß ich ein bißchen Abwechslung durch Stühlerücken in die Veranstaltung gebracht hatte. Die Welt funktionierte besser, wenn sich jeder einzelne über den Sinn seiner Handlungen Gedanken machte.
Tja, von Goya (malte um 1800) bis gegen 1900 mussten die im weiteren Sinne modernen Künstler sich noch der Konkurrenz ihrer traditionellen Kollegen stellen. Auch danach malten ein Picasso und ein Dali so weiter, als hätten sie noch echte Konkurrenten. Aber auch, wenn die Gegenwarts"kunst” ein geschäftstüchtiger Schwindel ist, so doch ein harmloser. Die wirklichen bildenden Künstler sind längst Graphiker, die “Alltagskunst” herstellen, z.B. in den bestgezeichneten Comic-Serien, und fast immer weit außerhalb der Museen und Ausstellungsheftchen. Es gibt aber auch gefährlichere “Kunst"richtungen, z.B. eine “Aktionskunst”, die eine missliebige Partei in Permanenz für rechtsextrem und schuld am Holocaust sowie sämtlichen antisemitischen Gegenwartsverbrechen erklärt. Oder mal die Namen und Adressen der Finsterlinge dieser Partei im Netz denunziert. Und damit auch noch als couragierte Widerstandstruppe ankommt!
Eine schöne Erfahrung, Seit 30 J. unterrichte ich sog. verhaltensauffällige Kinder. Da ich wusste, dass sie nie in ein Museum für mod. Kunst freiwillig gehen würden, schleppte ich sie dahin. ( Frankfurt) Ausgestellt war ein gr.Raum ,auf dem Boden Sand mit einigen Trittsteinen. Nach einer kurzen Instruktion ; „Bitte nur auf die Steine treten“liefen meine“Wilden“ durch. Sie wurden ganz still und aufmerksam und wollten unbedingt nochmals durchlaufen.2: Stock: Hier wurden großformatige Fotografien aus der Arbeitswelt gezeigt. Meine Mädchen mit Migrationshintergrund stellten sich spontan vor die Fotografie der Putzfrauen, nahmen deren Körperhaltung ein und verlangten lachend Fotos von ihnen vor dem Bild.Wir hatten viel Spaß, lachten bis die Aufsicht kam und um Ruhe bat. Ich denke, nur so geht es: naiv sehen, was ist, Erfahren was hat das mit mir zu tun, wie und warum hat der Künstler das gemacht… Die FREIHEIT mitnehmen sich auszudrücken ohne wenn und aber, zu zeigen, das bin ich. Lieber Herr Raskol, legen Sie das Beiheft weg, verlassenSie sich auf ihre Sinne und nehmen Sie die Kunst nicht so Ernst. Es ist ein Spiel wie Fußball…
Ich mag Museen, Kunst…, auch die Moderne. Einiges ist sehr spannend, wie Basquiat oder Annette Wehrmanns “Ort des Gegen”. Regt das Hirn an. Manches Mal kann man wirklich lachen, auch über sich selbst. In einem Museum in Münster sah ich als Student etwas, das sah aus der Entfernung aus wie ein Toastbrot. Ich ganz neugierig, gehe hin, schaue auf das Schild. Darauf stand: Toastbrot Usa 1956 (Künstler leider vergessen). Ich muss immer noch lachen, wenn ich daran denke. Was hatte ich erwartet? Doch niemand hat das Thema so nachhaltig auseinander genommen wie Hape Kerkeling in seinem genialen “Hurz”: Sie erinnern sich: “Der Wolf, das Lamm, Auf der grünen Wiese - Hurz.” was mir gerade auffällt. Das ist ja das grüne Parteiprogramm in einem Satz. Visonär. Hurz. ;)
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