Peer Ederer, Gastautor / 26.03.2020 / 08:20 / 103 / Seite ausdrucken

Mit bedeutungslosen Zahlen im Blindflug durch das Virenmeer

Haben Sie einen Überblick, wie viele Menschen in Ihrem Dorf oder Ihrer Stadt mit Covid-19 infiziert sind? Haben Sie eine Vorstellung, wie lange noch die Kontaktsperre das öffentliche Leben beherrschen soll? Und haben Sie der Dauerberichterstattung entnehmen können, was helfen soll, dass ausgerechnet nach den Osterferien das „normale“ Leben wieder beginnen kann? Wahrscheinlich geht es Ihnen wie allen, den Politikern, den Unternehmen, den Alten wie den Jungen: Wir segeln im Blindflug durch das Virenmeer.

Dabei gibt es seit Wochen nur noch ein beherrschendes Thema auf allen Kanälen: die Corona-Krise. Ihr herausragendes Merkmal ist die stetig steigende Zahl der positiv getesteten Fälle. In der Schweiz sind diese bis zum 24. März laut corona-data.ch auf 10.247 Fälle gestiegen, in Deutschland laut Risklayer bei 36.116 Fällen, und in Italien laut den Behörden bei mehr als 70.000 Fällen. Jedoch sind diese Zahlen bedeutungslos.

Sie geben nicht den wahren Infektionsgrad der Bevölkerung wieder, sie bezeichnen auch nicht den Belastungsgrad des Gesundheitssystems, sie sagen nichts über das Überlebensrisiko aus, und sie helfen nicht zu verstehen, wie die Krise entstanden ist, oder wie sie zu bewältigen ist. Der Reihe nach.

Der wahre Infektionsgrad

Die wichtigste Zahl, die wir wissen müssten, wäre, wie hoch der wahre Infektionsgrad der Bevölkerung ist, denn daraus ergeben sich alle anderen wichtigen Werte. Seit dem Wochenende vom 21. März gibt es einen guten Anhaltspunkt dafür. In Island wurden in der Woche zuvor 5.571 einigermaßen zufallsmäßige Tests in der gesunden und nicht unter Quarantäne stehenden Bevölkerung durchgeführt. Das Ergebnis ist verheerend: 0,86 Prozent waren infiziert, wie am 21. März veröffentlicht wurde.

Dank der täglichen Analysen von Professor Mark Handley der University College London ist bekannt, dass Island eine ähnliche Infektionsdynamik hat wie alle anderen kerneuropäischen Länder auch, und im Verlauf ungefähr gleich früh wie Italien und der Schweiz liegt. Daher ist zu vermuten, dass in Italien und der Schweiz um den 16. März herum ebenso circa 0,9 Prozent der gesunden Bevölkerung mit Covid-19 infiziert waren. Also anstatt der damals offiziellen 28.000 Fälle in Italien waren es 540.000, und respektive in der Schweiz 78.000 echte Infektionen.

Die Dunkelziffer läge demnach bei Faktor 20. Bis zum 25. März müssten sich diese Zahlen vom 16. März bereits verdreifacht haben, entsprechend dem jetzigen Epidemieverlauf. Es ist daher damit zu rechnen, dass Italien mittlerweile 1,5 Millionen Infizierte hat und zu 2,7 Prozent durchseucht ist, und die Schweiz etwa 240.000 – also etwa jeder 37. Schweizer ist oder war bereits infiziert, wenn man der isländischen Stichprobe glaubt.

Deutschland 10 Tage hinterher

Laut Professor Handley liegt Deutschland im Epidemieverlauf etwa 10 Tage hinter Italien. Im jetzigen Stadium des deutschen Epidemieverlaufs bedeuten 10 Tage etwa zwei Verdoppelungen der Fallzahlen, oder Faktor 4. Das heißt, per 25. März, würde Deutschland im Vergleich bei etwa 0,68 Prozent Durchseuchungsrate liegen, beziehungsweise 564.000 echten Infizierten. Das wird dann bis zum 4. April auf circa 2 Millionen gestiegen sein, wenn Deutschland dann dort ist, wo Italien und die Schweiz am 25. März sind.

Die isländische Stichprobe ist nicht der einzige Anhaltspunkt für diese echte Infektionsrate, die etwa 20-mal höher liegt als die bedeutungslosen Fallzahlen, die täglich vermeldet werden. Die mathematischen Epidemiologen Professor Kenji Mitsumoto der hochrenommierten japanischen Kyoto Universität und Professor Gerardo Chowell der Georgia State University haben sich einen eigentlich für alle offensichtlichen Sachverhalt angeschaut. Als in der letzten Januarwoche Evakuierungsflüge aus Wuhan stattfanden, gab es unter den Passagieren Fälle, die zwar gesund in das Flugzeug einstiegen, aber zu Hause positiv getestet wurden. Diese Infektionsrate lag bei den zuverlässig erhobenen japanischen, deutschen und singapurianischen Flügen bei etwa 1,5 Prozent, also noch etwas höher als die isländische Stichprobe.

Zu diesem Zeitpunkt lagen die chinesischen offiziellen Testergebnisse für Wuhan Stadt bei 2.500 Fällen, oder 0,025 Prozent der 10-Millionen-Metropole Wuhan, ähnlich der Rate, die heute für Deutschland kommuniziert wird. Wenn die Stichprobe dieser Flüge repräsentativ für Wuhan ist, dann hätte Wuhan bereits 150.000 Infizierte zu jenem Zeitpunkt gehabt anstatt nur 2.500. Die Dunkelziffer wäre also in Wuhan 60-fach höher gewesen.

Drei konsistente, aber leider nur magere Anhaltspunkte

Es gibt noch einen dritten Hinweis. Vor zwei Wochen, um den 11. März herum, fiel auf, dass in allen großen Parlamenten Europas, also Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien, mindestens ein Abgeordneter bereits infiziert war. Außerdem war in jeder großen ersten europäischen Fußballliga jeweils ein Spieler infiziert. Das sind alles jeweils diskrete, begrenzbare und nicht miteinander korrelierte Stichproben von jeweils circa 600 Mitgliedern. Wenn von denen jeweils ein Teilnehmer infiziert war, dann war die Infektionsrate in diesen Gruppen bereits 0,17 Prozent. Zwischen den ersten Symptomen, dem Test und schließlich der Bekanntgabe des Ergebnisses lagen etwa fünf Tage, also müssen die Parlamente und Fußballligen bereits am 6. März herum zu 0,17 Prozent infiziert gewesen sein.

Es ist schwer zu sagen, ob Parlamentarier und Fußballer mehr oder weniger verseucht sein müssten als die allgemeine Bevölkerung. Vermutlich sind sie aufgrund ihrer häufigeren Kontaktrate mehr verseucht. Jedenfalls dürften sich in diesen beiden Gruppen und ihrem Umfeld zwischen dem 6. und dem 16. März, dem Datum der isländischen Stichprobe, die Infektionsraten etwa versechsfacht haben – also auf eine Infektionsrate von etwa 1 Prozent. Das wäre dann genauso hoch wie die isländische Stichprobe – und scheint daher plausibel zu sein.

Das sind drei konsistente, aber leider nur magere Anhaltspunkte für die wahren Infektionsraten in Europa. Daher ist die viel wichtigere Frage: Warum gibt es nur diese drei? Warum haben nicht etwa das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz oder das Robert-Koch-Institut (RKI) in Deutschland schon längst verlässlichere Zufallsstichproben in ihren Bevölkerungen durchgeführt, um zu wissen, was der echte Stand der Lage ist?

Es werden zur Zeit Billionen Euro an volkswirtschaftlichen Werten vernichtet, auf der Basis von Zahlen, die nahezu keine Aussagekraft besitzen. Das Erheben von epidemiologischen Stichproben wäre das grundlegendste Handwerkszeug dieser Zunft. Warum werden sie jetzt nicht durchgeführt – jetzt und nicht erst im Sommer?

Warum gibt es keine vernünftigen Zahlen aus China?

Es gibt noch andere wichtige Werte, die genauso unbekannt sind. Das ist die Ansteckungsrate R, die Symptomatikrate, sowie die Inkubations- und Ansteckungsdauer. Selbst nur kleine Abweichungen von 0,1 Prozent, oder nur von Stunden in diesen Werten machen in der Endabrechnung einen Unterschied von Millionen von Fällen aus. Wer mit den Annahmen in einem epidemiologischen Modell spielen möchte, der kann das im Internet hier tun

Die Ausschläge des Modells sind erschreckend groß für nur kleine Änderungen. Gut dokumentierte Werte gibt es bislang nur für die ersten 41 Fälle in China, noch aus dem Dezember und frühen Januar. Seit dem Wuhan-Lockdown gibt es keine verlässlichen Daten mehr aus China über Ansteckungsraten, Ansteckungsdauern und Symptomentwicklung. Und für Europa gibt es sie auch immer noch nicht.

Alle Politiker Europas steuern daher im Blindflug durch diese Krise. Die Professoren Mitsumoto und Chowell berechnen, dass, wenn eine Woche nach dem Wuhan Lockdown, am 30. Januar, als die Flüge stattfanden, die wahre Infektionsrate 1,5 Prozent war, dann muss die wahre Ansteckungsrate R auch nach dem Lockdown noch bei über 5 gelegen haben. Das wiederum bedeutet: Zwischen dem 30. Januar und dem 11. Februar wäre somit die wahre Infektionsrate auf knapp 20 Prozent der Wuhanbevölkerung gestiegen, trotz des Lockdowns. Das würde implizieren, dass es auch jetzt, nach dem Ende des Lockdowns Mitte März, noch viele tausende asymptomatische Infektionsketten in China gibt, aus denen jederzeit der Ausbruch wieder in die Risikogruppen übergreifen kann und in der Folge das Gesundheitssystem überlastet. Ist das der Grund, warum ausländische Journalisten des Landes verwiesen wurden? Ist das der Grund, warum es praktisch keine vernünftigen Zahlen aus China gibt?

Können die Berechnungen des japanischen Professors auf europäische Verhältnisse übertragen werden? Das würde bedeuten, dass in vier bis fünf Wochen jeder fünfte Europäer bereits einmal infiziert sein wird, trotz des jetzigen Lockdowns. Und was bedeutet das? Solange keine Daten erhoben werden, ist das alles unmöglich zu wissen.

Es ist immerhin bekannt, dass sowohl auf dem Kreuzfahrtschiff Diamond Princess, das in Japan ankerte, die Ansteckungsrate R bis zu dem Wert 11 lag, also jeder Infizierte steckte 11 weitere Personen innerhalb von etwa 6 Tagen an. Dasselbe galt wohl auch für die koreanische Sekte in Daegu, die weitgehend im Alleingang Südkorea infizierte. Um zu verdeutlichen, was das heißt: ein R von 11 erreicht, dass innerhalb zwei Wochen nach dem ersten bekannten Todesfall bereits zwei Millionen Menschen infiziert sind. Ein R von 11 durchseucht jede Gemeinschaft in kürzester Zeit.

Politische Verschleppungen und Vertuschungen

Die Ansteckungskarten von Europa lassen ähnlich dramatische Infektionsherde vermuten, die mit extrem hohen R Werten die Infektionswelle vorangetrieben haben. Es waren die Après-Ski-Zentren in den Alpen, allen voran Ischgl und Verbier, es waren die Karnevalshochburgen, und es waren die Fußballzeremonien mit den starken Fanaufläufen. Im Elsass kam noch eine Sektenveranstaltung in Mülhausen dazu, ähnlich wie in Korea. Politische Verschleppungen und Vertuschungen trugen das ihre bei.

Mit den wenigen anekdotischen Hinweisen, die sich in den Wissenschaften ansammeln, zeigt sich zunehmend, wie sich Corona verbreitet und wen es angreift. Es überträgt sich wohl in erster Linie durch die Atemluft. Besonders beim lauten Reden (oder Grölen beim Après-Ski und im Stadion) werden die im Rachenraum residierenden Viren nach draußen gerissen, und landen bei dem Gegenüber in den Augen oder in der Nase. Nicht umsonst war der erste chinesische Whistleblower Dr. Li Wenliang, der dann mysteriös verstarb, ein Augenarzt, der sich wunderte, warum sich bei ihm so viele Patienten mit schwersten Lungenentzündungen ansammelten. Übertragungen über Flächen, insbesondere im ÖPNV scheinen dagegen eine untergeordnete Rolle zu spielen. Die Pendlerstadt Frankfurt hat als Verkehrsdrehkreuz Deutschlands die niedrigsten offiziellen Fallzahlen aller Großstädte in Deutschland. Pro Einwohner liegen sie bei einem Viertel von Köln, Stuttgart oder München. Vielleicht, weil Frankfurt weder eine Karnevals- noch eine Skifahrertradition hat?

Die durch die isländische Stichprobe angezeigte hohe Infektionsrate bedeutet, dass die allermeisten Infizierer kerngesund sind und nichts wissen von ihrer Krankheit. Sie verbreiten das Virus im Après-Ski und im Fußballstadion an ihre Umgebung. Von dort wird es nach Hause oder an den Arbeitsplatz getragen und infiziert die Risikogruppen, die Älteren, die Immungeschwächten und die Lungenerkrankten, die dann in der Folge die Intensivbetten benötigen, mit alarmierend hohen Sterblichkeitsraten. Auch wer eine besonders hohe Dosis abbekommen hat, kann leicht bis schwer erkranken, aber das ist nicht der Regelfall. Und jeder kann in seltenen Ausnahmen das Pech haben, dass das Virus sich in einem schwachen Moment in den Körper schmuggelt und dort eine scharfe Immunreaktion in Form einer Lungenentzündung auslöst, die nicht mit Antibiotika behandelbar ist.

Sollten die Daten aus Island und von dem japanischen Professor auch nur zum Teil stimmen, dann steht fest, dass es ein Mythos ist, zu glauben, man könne Corona wieder aus unserer Gesellschaft verbannen, auch wenn Lothar Wieler vom Robert-Koch-Institut sich das noch so wünscht. Denn dann wissen wir, dass wir ständig tausende von stillen symptomfreien Infektionsketten in unserer Gesellschaft haben werden, die nicht sicher unterbrochen werden können.

Der Ursprung dieses Mythos ist zweifellos China, auf deren Propaganda die Europäer schon seit Wochen fortlaufend ausrutschen. Es steht zu vermuten, dass die Chinesen der Welt heute genauso glauben machen wollen, dass sie erfolgreich Corona in Wuhan besiegt haben, wie sie bis zum 20. Januar beharrlich behauptet haben, dass es keine menschlichen Infektionsketten gab. Dabei wurde die medizinische Evidenz für eine menschliche Infektionskette schon am 6. Dezember in dem wissenschaftlichen internationalen Journal Lancet veröffentlicht. Taiwan, Südkorea und Japan haben China vom ersten Tag an nichts geglaubt und ihre eigenen Strategien ergriffen – die Europäer dagegen fliegen blind und glauben fest an das chinesische Wuhanwunder, dass bald alles wieder vorbei ist.

In der jetzigen Phase des Lockdowns der Welt, kann es daher nicht darum gehen, die Infektionsketten zu stoppen – denn das ist unmöglich. Es kann nur darum gehen, wie wir die Infektionsketten auf eine Weise verlangsamen, ohne dabei die Wirtschaft in einen Infarkt zu versetzen und ohne dabei die Risikogruppen einer Gefahr auszusetzen. Wie das geht, das machen uns Japan und Südkorea vor. Wir sollten von diesen freien und demokratischen Gesellschaften lernen, anstatt uns von den Chinesen weiter Geschichten erzählen zu lassen.

Deswegen wäre es so wichtig, mit echten Daten zu wissen, wie hoch die Infektionsraten wirklich sind, was die Übertragungswege sind, was die Inkubations- und Ansteckungsdauern sind. Es werden allerdringendst epidemiologische Daten benötigt, damit ein ökonomisches, politisches und soziales Leben in unseren Gesellschaften sobald wie möglich wieder einkehren kann.

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Michael Müller / 26.03.2020

Das Problem ist, daß die Fallzahlen noch sehr klein sind, also ein Konfidenzintervall für eine Anteilswertschätzung noch sehr grob ist. Angenommen, wir hätten eine Dunkelziffer von 10, also für jeden erkannt Infizierten gibt es 10 unerkannte, dann hätten wir bei aktuell 40.000 erkannten Infizierten noch 400.000 obendrauf, was einem Durchseuchungsgrad von 0,5% entspricht. Wenn man dann 10.000 Leute per Zufall ausguckt (Grundgesamtheit liegt bei den Einwohnermeldeämtern vor), hat man bei einem Konfidenzniveau von 99% mit 320 bis 680 Infizierten zu rechnen. Liegt die Durchseuchung nur bei 0,2%, erhält man mit 99% Wahrscheinlichkeit zwischen 180 und 320 Infizierte in einer 10.000-Stichprobe.

Frances Johnson / 26.03.2020

@ Rolf Mainz: Ich traue den chinesischen Daten gar nicht und auch nicht dem Kurvenverlauf bei Johns Hopkins. Es passt nicht zusammen, dass eine Kurve nicht wieder runterkommt, wenn Geheilte zunehmen, das heißt schonmal, dass die bereits Geheilten in die Kurven nicht eingespeist sind, bei keinem Land. Und was China betrifft, passt es nicht, dass gar keine Fälle mehr auftreten sollen, angeblich. Weniger ja, aber nicht so wenige. Wir sind m.E. mit China wieder im Monat Dezember. Eher traue ich den deutschen Daten. Ich traue auch den italienischen und den spanischen Daten nicht, Hygienestandards dort kennend. Man muss postulieren, dass sich Herzinfarkte und Schlaganfälle erst im Krankenhaus angesteckt haben und darüber hinaus evtl. zu spät behandelt worden sind. Auf diesem Sektor sind genau wie bei Umfragen mannig Manipulationen möglich. Es wird durch Covid als Todesursache ohne Differenzierung schon jetzt auf irgendeine Bazooka geschielt, die die maroden KH-Systeme in beiden Ländern aufpäppeln sollen. Ich traue Johns Hopkins sowieso nicht, seit ich weiß, dass sie sich letztes Jahr mit Bill Gates und noch einem größeren Akteur zu einem Panel getroffen haben, wo genau so ein Szenario besprochen wurde. Daher gibt das RKI immer auch eigene Daten heraus, gut so.

Jürgen Kunze / 26.03.2020

Ihr Artikel spricht mir aus dem Herzen! Die Zahlen, die diese ominöse Hopkins-Universität zur Schau stellt, sind reinster Bullshit. Abgesehen davon, wurde noch nie gesagt, wie spezifisch und senisitiv die Tests sind. Selbst bei HIV gibt es heute noch falsch positive und falsch negative Ergebnisse. Weiterhin bin ich nicht davon überzeugt, dass es sehr bald eine effiziente Impfung geben wird. Denn die Coronaviren hinterlassen nur eine flüchtige Immunität. Da müsste sich die Gentechnik schon etwas ganz Tolles ausdenken, um der Natur ein Schnippchen zu schlagen. Nur eine Impfung bietet einen dauerhafteren Schutz als die Infektion: die Diphtherieimpfung, aber die ist gegen Bakterien gerichtet. - Wir müssen die Alten und chronisch Kranken abschirmen und sie nicht einkaufen lassen, aber nicht die Wirtschaft abwürgen.

Gudrun Dietzel / 26.03.2020

@G. Kramler, ich spekuliere ungern, aber genau das denke ich auch. Der Gesichtsverlust ist es, der niemanden mehr umkehren läßt. Jetzt muß der Film bis zum Ende gespielt werde. @Jens Richter, was glauben Sie, wie viele Menschen in meinem Umkreis meinen, vom Coronavirus schon längst infiziert worden zu sein (leichte Verläufe, aber eben andere Symptome als bei bekannten Erkältungsinfektionen, siehe auch Dunkelziffer, über die die Fachleute reden)? Was soll also Ihre „Aufforderung“: Lassen Sie sich infizieren. Auf geht‘s!? Das taugt nicht mal als Panikmache. Es ist nur lächerlich.

Hans Kloss / 26.03.2020

Ich sprach darüber mit einem Freund, der wie ich, in Kommunismus geboren und aufgewachsen ist. Er war der Meinung dass wir nicht testen weil, ‘es nicht möglich sei’. So wie damals. Es war schlicht nicht möglich die Systemfehler des Kommunismus zu überwinden ohne das System zu kippen. Das wird hier auch passieren wenn die Deppen da oben nicht aufpassen. Wenn sie aber aufpassen wird es so weiter gehen wie in China - mit Überwachungsstaat und Punkten in Flensburg (eine ähnliche Kartei ist doch da) für falsche Meinung zu Mutti usw. Die Unterschied zwischen China und Europa wird dann sein dass die Chinesen supermodernes Krankenhaus für 1000 Betten in 9 Tagen gebaut haben und wir bauen Leichenhallen nur. Das haben wohl die Chinesen auch gemacht aber eben auch ein KH gebaut. Darüber habe ich auch ein Gespräch mit einem anderem Freund - intelligente hoch ausgebildete Person mit Dr Titel in Physik meinte dass dieses KH in Wuhan ein Zelt mit Sterbebetten sei - dass sie das so gebaut haben um Infektion zu vermeiden und auch deshalb zB Roboter benutzen um Essen zu liefern, war diesem Freund nicht bekannt. Wir sind immer noch ein reiches Land. Das wird sich wohl auch mindestens ein bisschen ändern wenn wir durch sind. Wenn uns das nicht kaputt kriegt wird es Energiewende und andere Projekte tun. Es ist wie in Kommunismus also - vlt ist das Problem damals und jetzt eher Systemdemenz als andere Faktoren?  Die Vergleiche von (bekannt gegebenen!) Effekten der Seuche hier und in China mögen für manchen ein guter Grund eine Verschwörungstheorie davon auszubauen. Das tun doch alle schon: China hat das alles absichtlich gemacht oder Unfall in Biowaffenlabor usw. Wobei meiste übersehen wie sie uns mit Propaganda futtern.  Der erste Freund meinte zu mir auch dass es technisch nicht geht das zu wissen wie durchseucht wir sind - alle müsse man testen und das geht nicht. Stichprobe und das Wissen über statistische Methoden hat der Virus wohl gelöscht.

Erwin Rosskopf / 26.03.2020

So so, Sie wollen also “echte Daten” wissen zu Infektionsraten, Übertragungsgwegen usw; das ist mal eine echte Mördererkenntnis. Herzlichen Glückwunsch! Sogar die Verbreitung der Viren durch “lautes Reden oder Grölen”  - unglaublich, daß da bis jetzt noch niemand drauf gekommen ist. Ich für meine Teil habe die starke Vermutung, daß auch lautes und grölendes Schreiben die Virenverbreitung begünstigt hat - vor allem wenn der Text weniger als Null neue Erkenntnisse bringt.

Leo Hohensee / 26.03.2020

Hallo Herr Ederer, heißt das alles in der Konsequenz, dass wir uns stärker fürchten müssen weil die Zahl der Infizierten ja erheblich höher ist? Oder heißt es, dass wir uns weniger fürchten müssen weil der Prozentsatz, also die Sterberate jetzt ganz erheblich sinkt? Heißt es, dass hypochondrische Paniker unsere Welt regieren oder eher doch Wichtigtuer und sonstige Trottel denen es nicht reicht Schutzmaßnahmen für gefährdete Gruppen einzurichten? Ich habe da meine Meinung!

Thomas Lang / 26.03.2020

Wenn es zutrifft, dass die Infektionsrate um den Faktor 20 höher ist als die offiziellen Zahlen bedeutet das auch, dass der Anteil der schwer Erkrankten um den Faktor 20 niedriger ist. Eigentlich eine gute Nachricht, wenn man das so sagen kann.

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