Die Sozialindustrie im Allgemeinen hat dieses Problem. Seit Jahrzehnten bekämpfen wir in Deutschland die angeblich grassierende Armut und Ungleichheit mit stetig wachsenden Umverteilungen, die jetzt schon den Löwenanteil des Staatshaushalts ausmachen. Und dennoch: nach Auskunft der Sozialverbände war die soziale Not im Land noch nie so groß. Einziges Rezept dagegen: noch mehr Geld ausgeben. Das grenzt zwar an Wahnsinn, wird aber erklärlich, wenn man bedenkt, dass die immer größer werdende Soziallobby damit ihr Klientel bedient, d.h. die Sozialindustrie, die prächtig vom Geld der immer weniger werdenden Nettobeitragenden lebt. Natürlich nur solange, bis der Krug bricht, aber dann wird der Brunnen auch trocken sein.
Ich habe in den Jahren von 1978 bis 1985, öfters Missionen der “Weissen Väter” in Afrika besucht und mißlunge Versuche der Entwicklungshilfe gesehen. Die Meinung der meisten Patres war, laßt es sein. Ihr könnt es nicht.
Sehr geehrter Herr Seitz, leider sind sie ein einsamer Rufer auf weiter See. Ich schaue ab- und zu eine Doku über Afrika und sehe: Dreck, Korruption, riesige arbeitslose Menschenmengen und schwangere Frauen mit zwei stillenden Säuglingen an jeder Brust, Gesetze die das Papier nicht wert sind auf das sie gedruckt wurden, internen – heftigsten Rassismus, einen haufen faule Leute, Bildungsverweigerer, Diebe, Strolche, religiöse Fanatiker und Clans. Und ein paar ganz wenige Menschen, die etwas machen wollen. Diese werden in der Regel unterdrückt, verfolgt und im Besten Falle von den Behörden im Stich gelassen. Und dann sehe ich noch vorzugsweise DEUTSCHE Gutmenschen, die mittels moralischer Erpressung massiv viel „Entwicklungshilfegeld“ fordern, Material nach Afrika bringen, um sich selbst zu erhöhen, um ihre moralische Überlegenheit zur Schau zu stellen, um IHRE Vorstellung von Gerechtigkeit unter Beweis zu stellen. Kurz: Sie holen sich auf ihre Super-Robin-Hood-Selbstdarstellerei einen runter. Die Bevölkerungsexplosion wird von ebendiesen vorzugsweise DEUTSCHEN Gutmenschen zentral mitverursacht. Diese sind bekanntermaßen in Deutschland bestens mit der Bundesregierung und diversen Lobbyisten vernetzt. Das Geld wird auch hier dem dummen, und gern „gut seienden“ Bessermenschen und Steuerzahler unter einem moralischen Imperativ aus den Rippen geleiert. (40 Jahre links-grüne Hirnwäsche wirken ...) Vor nunmehr 40 Jahren gingen vorzugsweise mein lieben und guten Klassenkamerad*innen für das arme Afrika mit der Spendenbüchse durch unsere Schulklasse, wer damals nichts reinwarf war im Besten Falle ein UNsozialer, wenn nicht gar ein Asozialer Heini und wurde schon damals schräg angeguckt. An der Situation in Afrika hat sich seither nur marginal – unter Berücksichtigung der weltweiten Entwicklung - eher gar nichts getan. Das krasse Gegenbeispiel ist China: Dort sieht man, es geht sogar viel besser ohne deutsche GUTMENSCHEN. In der „Entwicklungshilfe“ stehen Pfründe auf dem Spiel, viel Geld und Macht. So komme ich in letzter Zeit immer Häufiger auf folgenden Gedanke: Ich mache meinen mehrwertschaffenden, arbeitsträchtigen, überregulierten, steuerzahlenden, haftenden und im Wettbewerb stehenden Betrieb zu, und verlagere mich auf´s Gut sein. Ich werde Profi in der Beschaffung von Umverteilungsgeldern und werde in Zukunft für mein GUTSEIN mehr geachtet und verehrt, als ich es je als kapitalistisches Unternehmerschwein werden könnte. Darum: Ein Hoch auf die ewige Entwicklungshilfe und den GUTEN deutschen Bessermenschen!
Ach was, die Entwicklungshilfe-Organisationen entwickeln sich doch eh prächtigst. Das genügt auch schon.
Die Hilfsorganisationen bieten mit ihren Verwaltungsapparaten jede Menge Jobs für Geschäftsführer, Assistenten und andere verdiente Helfer, nebst Dienstwagen und die eine oder andere schöne Dienstreise mit Vollpension in ferne warme Länder. Da macht “Dabeisein beim Helfen” doch auch im Alltag richtig Freude.
Es wäre für viele Bürger einmal hilfreich zu erfahren, wie viel “Entwicklungshilfe” in die einzelnen afrikanischen Lände in den letzten 30 Jahren geflossen ist und wie diese Länder heute politisch und wirtschaftlich dastehen und in welchen (feudalen) Verhältnissen die jeweilige Führungsschicht lebt. Dass die Gelder ohne Sinn und Verstand fließen und ohne zu überprüfen, ob sie wenigstens annähernd zweckmäßig verwendet werden, raubt einem fast den Verstand, ist aber wohl in der Politik vollkommen normal, wenn man andere durch Steuergelder begünstigte Bereiche betrachtet, wie z. B. hier im Lande die “Sozialindustrie” oder im Ausland das Fass ohne Boden “Griechenland”. Auch das ehemalige Westberlin, das mit Milliardensummen vom Bund “gesponsert” wurde, hat damit nur eine total ineffiziente, aber kopfstarke Verwaltung aufgebaut, die Feinde des demokratischen Rechtsstaates großzügig versorgt und Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger gezüchtet. Eine Abgeordnete der AL gab 1989 zu, dass man an einer Erhöhung der Steuereinnahmen gar nicht interessiert sei, da dann der Bund, von dem weg hin zur DDR wollte, die Subventionen kürzen werde. Also Afrika ist überall und deswegen wollen die Afrikaner alle nach Deutschland kommen, damit sie persönlich von der “Entwicklungshilfe” profitieren und nicht ihre Despoten und die vielen Organisationen. Sie geben sich so viel Mühe, uns das Dilemma fachkundig zu erläutern, sehr geehrter Herr Seitz, aber ich fürchte, Frau Merkel und all die anderen wollen gar nicht wissen, was in der Welt wirklich los ist.
Paul Theroux war ja selbst mal Entwicklungshelfer und hat bei seiner Afrikareise alte Freunde besucht, die Minister geworden sind. Seine Beschreibung von Afrika (Männer schwatzen unter Bäumen, während Frauen arbeiten) und Entwicklungshilfe (arrogante und dumme Profiteure in weissen Landcruisern) kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Die deutsche Kolonialzeit war die beste Entwicklungshilfe, von der z.B. Namibia noch heute profitiert.
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