Thomas Rietzschel / 14.11.2015 / 14:04 / 12 / Seite ausdrucken

Merkel: Nicht mehr alle Tassen im Schrank

Die deutsche Bundeskanzlerin ist nicht mehr von dieser Welt. Ihr Auftritt in der gestrigen ZDF-Sendung „Was nun, Frau Merkel?“ war die irrsinnig anmutende Offenbarung eines gravierenden Realitätsverlustes, fortschreitender Umnachtung. Manchmal schien es, als ob sie dem, wonach sie von den Journalisten Bettina Schausten und Peter Frey gefragt wurde, schlichtweg nicht folgen konnte. Dann wieder reagierte sie schnippisch gekränkt, wenn sie nicht gleich in den Pluralis majestatis verfiel. Wie ehedem bei den Monarchen üblich, sprach sie von sich in der Dritten Person, als sie etwa erklärte: „Die Bundeskanzlerin hat die Lage im Griff, auch die ganze Bundesregierung.“

Was auf diese Zusage zu geben ist, zeigte sich keine zwei Stunden später, als Paris von einer islamisch begründeten Terrorwelle überrollte wurde, die auch Berlin, Frankfurt oder München hätte treffen können. Ist doch eben erst bekannt geworden, dass die bayrische Polizei schon vor Tagen bei einer routinemäßigen „Verkehrskontrolle“ auf der Autobahn einen Wagen heraus gewunken hat, der vollgestopft war mit Kalaschnikows, Pistolen, Revolvern, Munition, Granaten und Sprengstoff. Die Landesgrenze hatte der Fahrer, nach Informationen des Bayrischen Rundfunks ein Mann aus dem islamischen Umkreis der Pariser Attentäter, zuvor anstandslos passiert. Unkontrolliert rollte das Auto aus Montenegro über die offene Grenze, nicht anders als Hunderttausende, die seit Wochen einmarschieren.

Natürlich sind derartige „Vorkommnisse“ der Kanzlerin nicht direkt anzulasten. Persönlich könnte sie, selbst wenn sie es wollte, die Landesgrenzen nicht überwachen. Schließlich ist sie noch nicht in das Reich jener Götter entschwunden, die über die Fähigkeit verfügen, hier und überall zugleich zu sein. Ebenso richtig ist aber, dass der Fisch stets vom Kopfe her stinkt. Und hierzulande stinkt es unterdessen bedrohlich - so bedrohlich, dass sich sogar das an sich staatstreue ZDF nun veranlasst sah, seine „Angela Merkel“ einer peinlichen Befragung zu unterziehen.

Sollte sich die Kanzlerin ihrerseits darauf eingelassen haben, weil sie hoffte, das Volk abermals mit dem Recycling geläufiger Phrasen auf ihre Seite ziehen zu können, so erlebte sie gestern eine herbe Enttäuschung. Zwar meldeten sich während der Sendung über die sozialen Netzwerke so viele Zuschauer wie bei keinem dieser Politiker-Interviews zuvor, doch ließ sich offenbar nichts herausfischen, dass Merkel den Rücken gestärkt hätte. Aus den Zuschriften, die vorgelesen wurden, sprach vielmehr die Angst der Bürger vor Entfremdung im eigenen Land, vor der Gefährdung der inneren Sicherheit durch den ungebremsten Strom der Zuwanderer. Wie die Zuschriften ausgefallen wären, hätten die Zuschauer bereits gewusst, was kurz darauf in Paris geschehen sollte, kann man sich leicht vorstellen.

Während die Bundeskanzlerin nicht davon lassen will, mit der Grenzöffnung als administrativem Ausdruck ihres „freundlichen Gesichts“ die muslimische Welt weiterhin zu Völkerwanderung nach Europa zu ermuntern, fürchten immer mehr Deutsche um ihre ganz persönliche Sicherheit, viel auch um ihr Auskommen in der Zukunft. Immer wieder musste sich die starrsinnig Argumentierende fragen lassen, wo denn das Geld, das ihre „Willkomenskultur“ koste, herkommen soll.

Eine Frau schrieb zum Beispiel, dass sie demnächst mit 700 Euro Rente im Monat leben müsse und gern wüsste, wie sich das mit der staatlichen Großzügigkeit gegenüber den Zuwanderern vertrage. Die Kanzlerin indes wollte sich mit solchem Kleinkram nicht lange aufhalten und riet der Frau, die Fremden als „Bereicherung“ ihres Lebens zu begrüßen. Außerdem habe die Regierung doch eben erst eine Reform der Pflegeversicherung beschlossen, die insbesondere den Demenz-Patienten zugute komme. Mit anderen Worten, die Frau brauche sich keine Sorgen machen. Wenn sie erst einmal dement sei, werde schon für sie gesorgt werden.

Tatsächlich kann man wohl gar nicht schnell genug den Verstand verlieren, um zu ertragen, was Merkel den Bürgern, die sie bezahlen, zumutet. Ihr gestriger Auftritt im ZDF zeugte von einer politischen Unzurechnungsfähigkeit und einem Maß an monarchischer Selbstgefälligkeit, wie sie bisher nur von Diktatoren des Ostens kurz vor dem Untergang kultiviert wurden.

Gefragt, ob sie angesichts der wachsenden Zweifel an ihrer Führungsfähigkeit, auch der unverhohlenen Kritik aus den eigenen Reihen, nicht daran denke, die Vertrauensfrage zu stellen, dem Vorbild so ehrenwerter Männer wie Schmidt oder Brandt zu folgen, erklärte die „mächtigste Frau der Welt“ kalt lächelnd: „Es geht nicht um eine Vertrauensfrage. Es geht darum, dass ich in der Tat kämpfe. Kämpfe für den Weg, den ich mir vorstelle.“

Auf gut deutsch: Die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, die erste Angestellte des Staates, pfeift auf das Vertrauen ihrer Arbeitgeber. Lieber als dass sie Schaden vom ihnen abwendet, legt sie es auf ein Kräftemessen mit den Deutschen an. Das sei, glaubt sie, ihr „Amt“ und „im Übrigen sehr erfüllend“ für sie.

Wer solche Töne anschlägt, dem muss man fast schon aus Nächstenliebe zugestehen, dass er nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Die Hybris ist der Anfang vom Ende. Angela Merkels Tage an der Macht sind gezählt. Gestern hat vor laufender Kamera die letzte Phase ihrer Regentschaft begonnen, der jämmerliche Abgesang.

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Karla Kuhn / 14.11.2015

Ich habe mir Frau Merkels Rede gestern Abend nicht angetan, habe sie aber heute im Netz gelesen. So vornehm, wie Sie das formuliert haben, nicht alle Tassen im Schrank, war mein Gedankengang nicht. Nachdem ich das gelesen habe, übrigend zweimal, weil ich es beim ersten Mal gar nicht erfasst habe, was diese Frau meinte, frage ich mich, warum nicht sofort die Vertrauensfrage ihrer"Untergebenen” gestellt wurde. Angesichts dieser furchtbaren Attentate in Paris, bekommen ihre Worte: “Die Bundskanzlerin…...., einen ganz bitteren Nachgeschmack. Daß sie einer Frau, die demnächst 700,00€ Rente erwartet und sich um ihre Zukunft sorgt, rät, sie solle doch die Fremden als “Bereicherung” ihres Lebens begrüßen, ist an Zynismus nicht mehr zu überbieten. Diese Frau, die eine Angestellte unseres Volkes ist, von uns bezahlt wird, die einen Eid geleistet hat, Schaden vom Volk abzuwenden, uns zu beschützen, diese Frau hat jeglichen Boden zur Realität verloren. Ihre Worte in Gottes Ohr, daß es der Anfang vom Ende ist.    

Stefan Ahrens / 14.11.2015

Auf die Achse wurde ich ursprünglich durch die geistreich-ironischen Beiträge Henryk Broders aufmerksam, dessen Buch “Das ist ja irre!” ich gerade lese. Den deutlichsten Ton gegenüber unserer vollkommen übergeschnappten Kanzlerin schlägt inzwischen Thomas Rietzschel an. Vielen Dank für Ihre schonungslose Ehrlichkeit!

Werner Geiselhart / 14.11.2015

Aber Gottseidank hat das ganze nichts, aber auch gar nichts mit dem Islam zu tun. Wer so etwas behauptet, ist islamophob, rassistisch und ein Nazi, also auf jeden Fall ein islamophober, rassistischer Nazi. Hier ein paar Suren, die die Friedfertigkeit des Islam bezeugen: Sure 2, Vers 191: Und erschlagt die Ungläubigen, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wannen sie euch vertrieben; denn Verführung zum Unglauben ist schlimmer als Totschlag. Bekämpft sie jedoch nicht bei der heiligen Moschee, es sei denn, sie bekämpfen euch in ihr. Greifen sie euch jedoch an, dann schlagt sie tot. Also ist der Lohn der Ungläubigen. Sure 2, Vers 191: Und tötet sie (d.h. die heidnischen Gegner), wo (immer) ihr sie zu fassen bekommt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben! Der Versuch (Gläubige zum Abfall vom Islam) zu verführen ist schlimmer als Töten. Jedoch kämpft nicht bei der heiligen Kultstätte (von Mekka) gegen sie, solange sie nicht (ihrerseits) dort gegen euch kämpfen! Aber wenn sie (dort) gegen euch kämpfen, dann tötet sie! Derart ist der Lohn der Ungläubigen. Sure 2, Vers 216: Euch ist vorgeschrieben, (gegen die Ungläubigen) zu kämpfen, obwohl es euch zuwider ist. Aber vielleicht ist euch etwas zuwider, während es gut für euch ist, und vielleicht liebt ihr etwas, während es schlecht für euch ist. Gott weiß Bescheid, ihr aber nicht. Sure 9, Vers 5: Sind aber die heiligen Monate verflossen, so erschlaget die Götzendiener, wo ihr sie findet, und packet sie und belagert sie und lauert ihnen in jedem Hinterhalt auf. So sie jedoch bereuen und das Gebet verrichten und die Armensteuer zahlen, so laßt sie ihres Weges ziehen. Siehe, Allah ist verzeihend und barmherzig.

Uta-Marie Assmann / 14.11.2015

Als Französin verbitte ich mir die Solidaritätskundgebungen von Madame Merkel, die seit Monaten ungehindert jeden, aber auch wirklich jeden, nach Deutschland - und damit in die EU - einreisen lässt. Darüber hinaus lässt Madame Merkel jegliche Solidarität, die sie selbst so lautstark einfordert, z. B. mit Frankreich, Grossbritannien, USA vermissen, die militärisch gegen den IS vorgehen, und damit natürlich auch in deren Focus hinsichtlich terroristischen Anschlägen stehen. Da hält sich Madame Merkel ganz fein hersaus.

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