An die Pandemie zu glauben, und ihr die komplett frei erfundene “Klimakrise” als Zwilling zur Seite zu stellen, ist exakt die Art von religiösem Gehorsam, über den der Artikel laut seines reißerischen Titels vorgab sich darüber erheben zu wollen. Das kann getrost als gescheitert betrachtet werden. Schwach!!!
Derweil in der Freiluftirrenanstalt namens BRD: Stiko empfiehlt Booster für Pflegepersonal. Derweil setzt die Uniklinik Münster das Boostern aus, weil zu viel Pflegepersonal sonst gleichzeitig ausfällt und man den Laden zumachen könnte. Das kenne ich aus dem Kindergarten, wo meine ungeimpfte Frau immer die Ausfälle der Impflinge auffangen darf.
2. Teil: Nicht einverstanden bin ich mit der These, daß Dinge wie “Kniebeugen vor dem Sport” oder das Aufsagen der Namen von Toten etwas mit Religion zu tun hätten; hier denke ich eher an Rituale. Religion hat etwas Absolutes: entweder glaubt man an etwas, oder man tut es nicht. Fanatiker (die es in jeder Religion gibt), die explizit an etwas glauben und dieses Ziel aktiv verfolgen, haben kein Problem mit Denunziation. Etwas Anderes ist es bei “Nicht-Gläubigen”, wenn sie Dinge befolgen müss(t)en, die ihnen mit teils schwerer Strafandrohung von oben vorgegeben werden. Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob man etwas freiwillig tut oder dazu gezwungen wird. Psychologisch läßt sich der Verrat von Mitmenschen auch damit begründen, daß man selbst ein enormes geistiges Defizit hat und in der Erniedrigung Anderer einen Weg findet, sich selbst höher zu stellen (könnte man auch als “Wippschaukeleffekt” bezeichnen). Aber auch die vollkommene Überzeugung, Andere zu “erretten”, in dem man sie verrät, weil man denkt, daß diese etwas Schlechtes täten, ist ein Verbrechen, das in einem rechtschaffenen Mantel daher kommt. Ganz vergessen darf man hierbei allerdings nicht, daß solche Stilmittel dem Erhalt der Deutungshoheit und sogar der Macht dienlich sein können, etwa dann, wenn sie von Opportunisten eingesetzt werden. Daß das Erlangen von sozialer Kontrolle -weltweit!- eine offen ausgesprochene Agenda elitärer Kreise ist, welche ebenfalls dem Machterhalt dient, scheint leider nur eine Randnotiz wert zu sein. Sozialer Zusammenhalt wird durch die Spaltung der Gesellschaft in Lager, die sich gegenseitig bekriegen, bewußt geschliffen. Aber auch der Neoliberalismus mit dem Schüren von Egozentrikern und dem Umdeuten politischer Fehler auf das einzelne Individuum haben dazu geführt, daß die Gesellschaft ein Heer von separierten Individualisten (bei größtmöglicher dekorativer Diversität) geworden ist. Hier greifen viele Zahnräder ineinander. Divide et impera.
Grüezi, Dr. Lehnhoff. In der Tat existieren auch ein paar Steine, schimmernd und funkelnd, die wahrlich mehr Aufmerksamkeit verdienen, als das gespielt empörte Professorengeschwafel eines Pandemie-Mitläufers. Die „Linken“ spalten sich auch. Das sehen der Globalist und unser Professör nicht so gerne. Er gibt den linken Schlangenbeschwörer. „Hör auf mich, vertraue mir“, sang schon die lange Python Kaa aus dem Dschungelbuch. Ein bißchen Verständnis suggerieren, Kritik formulieren unter der Prämisse einer SELBST entworfenen dystopischen UTOPIE, die er gleich zu Beginn ankündigt. Sein Artikel ist ˋne Art Hausaufgabe von Papa Professor als Beschäftigungstherapie für linke aufkeimende eigenständige Intelligenzleistungen. Eine Taktik für Halb-Schlichte. Manipulation auf „intellektueller Ebene“. Der Adressat soll sich sozio-kulturell im psycho-philosophischen „Bildungs-Gedärm“ verhaken. Den „Adorno-Textgenerator“ anschmeißen, hahaha, sich in nebensächlichen Inhalten austoben und nebenbei die Transformation fressen. Dann doch lieber ein paar Steinchen. Diamonds are a girlˋs best friend. Und ich füge hinzu, gerade in inflationären Zeiten. Sprechen Sie mal mit Ihrer Frau darüber. LG.
@ Fred Burig: Volltreffer, versenkt! x-)
“Es ist wahrscheinlich ratsam, mit einer klaren Bestätigung zu beginnen, dass die Pandemie real ist, dass COVID-19 viele Menschenleben gefordert hat und dass Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens notwendig waren, um die verheerenden Auswirkungen der Krankheit zu begrenzen. Das wird hier nicht geleugnet.” -> Ist das der “Disclaimer”, um sich nicht als “Skeptiker” outen zu müssen? Nicht die Pandemie hat viele Menschenleben gefordert, sondern die Maßnahmen, die -vermeintlich-dagegen gerichtet sind. Ebenso sind die “verheerenden Auswirkungen der Krankheit” nur zu einem sehr kleinem Teil, wie bei allen Erkältungsviren, präsent. Das ist also auch falsch. Demzufolge sind auch die Maßnahmen falsch. // “Es liegt auf der Hand, dass die Pandemie eine gewisse politische Reaktion erforderte, aber wir sind noch weit von einer unparteiischen Bewertung der verschiedenen Strategien und ihrer Wirksamkeit entfernt.” -> Am Anfang mag man noch Unwissenheit für politischen Aktionismus unterstellen, aber mittlerweile sind die evidenten Fakten verfügbar, die, wenn man sie korrekt deuetete, ein sofortiges (!) Ende sämtlicher Maßnahmen diesbezüglich mit sich bringen müßten. Aber, wie Herr Berman korrekt feststellt, handelt es sich hierbei ausschließlich um politischen Aktionismus. Selbst die “Wissenschaft” ist so gut wie komplett, zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung, unter die politischen Räder geraten, dient ihr gar als Schnellstraße in den Totalitarismus. // Ich stimme vollumfänglich zu, daß die Hysterie in Sachen “Pandemie” wie auch “Klimawandel” nicht nur religiöse Züge hat, sondern (um einen anderen Philosophen sinngemäß zu zitieren) die bisherigen Religionen ersetzt hat. Wie hieß es in 3Sat Kulturzeit? Irgend eine Religion muß der Mensch haben. Wenn er an den Weltuntergang oder einen schlimmen Virus glaubt (sic!), dann muß es eben so sein. Wissenschaft als Ersatzreligion—das bringt es auf den Punkt. Schade nur, daß sich Wissenschaftler dafür einspannen lassen.
Ich habe es vor einiger Zeit schon einmal in einem Artikel hier bei Achgut zitiert: als zu Beginn des 19. Jahrhunderts infolge eines königlichen Erlasses alle Sklaven auf der britischen Kolonieinsel Barbados frei gelassen wurden, verlangten diese von ihrem bisherigen Herrn, dem Gouverneur, die Rücknahme der Maßnahme. Er weigerte sich; nicht aus Einsicht darüber, dass diese Machtverhältnisse falsch waren, sondern weil er Ärger mit London befürchtete. Daraufhin wurde er mitsamt seiner Familie von den Freigelassenen massakriert; danach bezogen diese wieder ihre bisherigen Behausungen und verrichteten weiterhin ihre Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen… Freiheit ist schön, macht aber auch viel Arbeit, Man muss von sich aus handeln, und schlimmer noch: denken. Wie einfach ist es doch, wenn das jemand für einen tut. Diesem dann zu folgen ist bequem, es nimmt einem eigenes Denken und Folgern und Entscheiden ab. Aktuell erleben wir, dass als Führerfigur keineswegs nur eine starke, charismatische Person geeignet ist, selbst eine groteske Gestalt wie Lauterbach findet seine “Follower”, die ihm jeden noch so wirren Stuss abkaufen. Zuvor waren es eine nicht weniger bizarre Kanzlerin, ein Männlein mit Pepitahut oder ein Schreihals mit Bärtchen. Offenbar ist der Wunsch nach einer diktatorischen Gesellschaft so stark, dass sich jeder noch so groteske Hanswurst als Leithammel eignet.
Hannah Arendt hat in „Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft“ bereits vortrefflich beschrieben, was wir derzeit sehen. Wir sollten uns weder wundern, noch müssen wir das Rad neu erfinden. Arendts Totalitarismus Forschung liefert die entlarvenden Gründe für das Elend unserer Demokratien: „Leider ist die Pseudowissenschaftlichkeit der Massenpropaganda sehr viel ernsterer Natur und entspricht in sehr viel exakterer Weise den eigentlichen Wünschen der Massen als die Massenreklame. Im Gegensatz zu älteren Formen politischer Propaganda, die dazu neigte, sich auf die Vergangenheit zu berufen, um Gegenwärtiges zu rechtfertigen, benutzt totalitäre Propaganda die Wissenschaft, um die Zukunft zu prophezeien.“ Arendt zeigt, wie der gesunde Menschenverstand zerstört wird, um willfährige Massen einem neuen Menschenbild anzupassen - dem Nur-Gattungswesen Mensch.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.