Thomas Rietzschel / 04.11.2022 / 14:30 / Foto: Pixabay / 67 / Seite ausdrucken

Lauterbach im Taumel der Macht

Was er seit seiner Berufung zum Minister veranlasst und ausgeführt hat, ist nicht mehr als die tolldreiste Posse eines Narren, der im Wahn seiner Macht jegliche Bodenhaftung verloren hat. Neu im Angebot: bewusstseinserweiternde Drogen.

Seit er auf dem Stuhl des Gesundheitsministers hin und her rutscht, vergeht kaum eine Woche, in der man sich nicht fragt, was Karl Lauterbach denn nun wieder eingeworfen, welches Kraut er geraucht haben mag. Zuletzt, als er in der vergangenen Woche ankündigte, eine Gesetzesinitiative auf den Weg zu bringen, die den Anbau, Verkauf und Genuss von Cannabis legalisieren soll. Dass das Rumpelstilzchen vom Dienst, als es auf den Gedanken verfiel, Rauschgift nicht länger als „Betäubungsmittel“ einzustufen, selbst schon Sterne gesehen haben könnte, bunte Farben, wie Conny Kramer ehedem, ist mehr anzunehmen als auszuschließen. 

Wenn Gleiches ein grüner oder linker Abgeordneter vorgeschlagen hätte, hätte man sich vielleicht noch gesagt, schon gut, der Mann oder die Frau wollen endlich in Ruhe kiffen, ohne dass ihnen die Polizei auflauert. Wem soll das schaden? Was der Gesundheitsminister anstößt, muss aber – so will es das Gesetz – den Interessen aller Bürger dienen. Damit indessen scheint sich Lauterbach ohnehin so genau nicht auszukennen. Umso näher liegend die Vermutung, er könnte versucht sein, seiner Kreativität, seinem Einfallsreichtum ab und an mit einem Pfeifchen auf die Sprünge zu helfen. 

Selbst gibt er zu, Rauschgift einmal „probeweise konsumiert“ zu haben. Außerdem sei es bei vielen Ärzten nicht unüblich, „dass man die Dinge ausprobiert, mit denen man sich beschäftigt, wenn es gesundheitlich nicht gefährdend ist“. Kurzum, Lauterbach weiß es, Cannabis ist nicht gefährlich. Welch eine bahnbrechende Erkenntnis, durchaus Nobelpreis-würdig. Nun mag es durchaus sein, dass mancher Arzt gelegentlich zu Rauschmitteln greift, um den Stress zu bewältigen, den der Minister mit immer neuen Verordnungen verursacht. Maske auf, Maske ab. Impfung ja unbedingt, dann wieder nein, muss nicht sein … 

Wer so im Dunkeln tappt, könnte hin und wieder die Erleuchtung durch eine Halluzination brauchen. Wer würde den armen Teufel nicht verstehen. Dass er es dennoch nur einmal versucht haben will, mag daran liegen, dass ihm kotzübel wurde. Alles will gelernt und eingeübt sein, auch die Lahmlegung des Geistes auf Raten. Doch bedarf es dazu nicht einmal chemischer Hilfsmittel. Auch Glaube, Ideologien und Macht können zur Verblödung beitragen. 

Kommunismus – Opium für die Intellektuellen

Schon 1843/44 schrieb Karl Marx in der Einleitung „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie“, die Religion sei „Opium fürs Volk“. Die Menschen bedurften des Glaubens, um in dem Jammertal, das den Meisten hienieden beschieden war, nicht zu verzweifeln. Die Kirchen, Kathedralen und Dome wurden nicht so groß gebaut, um den Gläubigen zu zeigen, wie klein sie doch selbst sind. Diese nachgetragene Behauptung der Atheisten verkennt die Vergangenheit verleumderisch. Die Höhe sollte nicht erdrücken, sie  sollte vielmehr erheben – so wie alle Drogen, die sich konsumieren lassen. 

Dass jegliche Ideologien – nicht allein die des Glaubens – derartige Wirkungen haben können, brachte der Schriftsteller und Essayist Arthur Koestler (1905–1983) auf den Punkt, als er den Kommunismus als Ersatzreligion beschrieb: „Das Opium für die Intellektuellen“. Es mache sie gefügig, weil ihnen die Machthaber das Gefühl politischer Wichtigkeit vermitteln. Da sie, anders als das Bürgertum, über keine Wirtschaftskraft verfügten, auf die sie sich hätten stützen können, brauchten Sozialisten und Kommunisten eine Ideologie, die ihrem Machtanspruch politische Bedeutung verleihen würde – in Büchern, auf der Bühne, in Galerien und Filmen, während die Intelligenz für diese Spanndienste  mit einem privilegierten Dasein in der sozialistischen Armut abgefunden wurde, mehr noch: mit dem Gefühl, der Macht nahezustehen. Wirkt doch auch sie, die Macht, wie ein Opiat, enthemmend und die Wirklichkeit verklärend zugleich. Denn wer über die Macht verfügt oder auch nur daran partizipiert, wagt plötzlich, was er sich in nüchternem Zustand nie zu fordern gewagt hätte, womit wir wieder bei Karl Lauterbach wären. 

Was er seit seiner Berufung zum Minister veranlasst und ausgeführt hat, ist nicht mehr als die tolldreiste Posse eines Narren, der im Wahn seiner Macht jegliche Bodenhaftung verloren hat. Er kommandiert die Gesellschaft, indem er einerseits Ängste vor einer todbringenden Pandemie schürt und andererseits als Dealer in Staatsdiensten auftritt, um die Bürger an die Nadel zu bekommen, sie mit Hilfe von Drogen so zu betäuben, dass sie gar nicht mehr mitbekommen, wie benebelt der Minister selbst durch die Gänge seiner Behörde taumelt.

Deutschland im Zustand der Auflösung jeglicher Ordnung. 

Lesen Sie zum gleichen Thema auf Achgut.com auch: Legalize It: Ein Beitrag zur Cannabis-Debatte.

Foto: Pixabay

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Leserpost

netiquette:

Heiko Engel / 04.11.2022

Das Grüne Reich steht für eine neoliberale US - Agenda. Es geht um die geopolitische Ausrichtung und Hegemonie der USA. und deren Erhalt. Die Parteiendiktatur der BRD ist der römische Staathalter Washingtons. Inwieweit auch von London kann ich leider nicht sagen. Höhöhö !!!  Wie reduziert oder korrupt oder schlicht dämlich muss ein Geist eigentlich sein, um ganz genau dieses nicht zu begreifen ??? JEDER, der hinhören kann, sollte das LÄNGST bemerkt haben. Der Deutsche ist und bleibt ein nationalsozialistisches ( allerdings scheint es immer wahrscheinlich, nach neuesten Erkenntnissen, dass der Nationalsozialismus auch nur ein neoliberales Verbrechensmodell war ) und faules Arschloch. Und kommen Sie mir hier nun nicht mit Ihrer netiquette. Schönes Wochenende.

Uta Buhr / 04.11.2022

Ist doch klar. Ein Volk im Vollrausch ist doch leicht zu gängeln. Wer bitte geht zugedröhnt auf eine Demo gegen die “Obrigkeit?” In der Sowjetunion war den normalen Bürgern doch praktisch alles verboten. Der Wodka war eine Volksdroge. Und der wurde bis zum Delirium tremens konsumiert. Warum war der wohl erlaubt? Finde den Fehler!

HDieckmann / 04.11.2022

Die von unseren “Eliten” geschaffene Realität ist nicht mehr auszuhalten. Netflix, Gaming und Cannabis sollen ein Leben in einer angenehmen Scheinwelt ermöglichen. Mit dem Betäubungsmittel sollen der politische, medizinische und mediale Corona-Wahnsinn und die Impfschäden erträglicher gemacht werden.  Oder ist Cannabis die erhoffte deutsche Wunderwaffe?  Mit Cannabis kann man frieren lernen und in der Ukraine würde es das Leiden und Sterben erleichtern. Lauterbach als St. Martin 2.0 und wohltätiger Kriegsherr?

Peter Meier / 04.11.2022

Es scheint mir, als ob der Autor sehr wütend war, als er den Artikel geschrieben hat. Auch Wut kann uns süchtig machen, wie in dem Wort Tobsucht anklingt. So wird die Wut zum Ecstasy für den Wutbürger.

Marco Schulz / 04.11.2022

Man sagt, Tabak hält die Dämonen fern, Haschisch lässt sie ein.

Xaver Huber / 04.11.2022

Mehr als der Geisteszustand des Betreffenden, spiegelt jenes der Gesellschaft, die jene Exkursion erlaubt. Vor Monaten urteilte auf hiesiger Plattform ein Autor, es sei der Demokratie ureigene Funktion, verhängnisvoller Narren die Erklimmung von Machtpositionen zu versagen. Kann es ein vernichtenderes Urteil über zirka 150 Jahren Demokratie in Deutschland geben? Wenn es ein solches gibt, schrieb es Tomas Spahn: Verfassungen sind etwas für die demokratischen Auslaufmodelle als spätdekadente Restbestände der Idee der westeuropäischen Aufklärung. Wir sehen uns in der demokratischen Hölle in Nachbarschaft Kim-Il-sung, Mao Zedong, Stalin ua… »Gemäß der Auslegung Salomons Gebet um ein „hörendes Herz“ ist für den Monotheismus die Monarchie die einzig adäquate Staatsform«, Lothar Perlitt Mit anderen Worten: »Seit 1918 ist ohnehin alles egal« - Frank-Lothar Kroll - Wikidedia

Thomin Weller / 04.11.2022

@Bernd Keller Ihre Erfahrung trifft zu. Walter Moers hat sie in “Schöner Leben mit Drogen” Typisiert. kein-plan dot de /schoener/. Lauterkrach Wirkung passt zu Auszug “Stechapfel Wenn Sie Wert darauf legen sollten, sich einmal zu fühlen wie der Hauptdarsteller in einem Hieronymus-Bosch-Gemälde, dann brauen Sie sich einfach einen Stechapfeltee.” aber auch Crack. “Crack-Atome gelten als die Roten Khmer unter den Drogenmolekülen: Sie dringen überfallartig ins Gehirn ein und killen dort alles, was sich bewegt. Das überträgt sich auf den Konsumenten: Man möchte am liebsten irgendwo eindringen und dort alles killen, was sich bewegt. Wie man die Wirkung von Crack simuliert: Eine Tube Pattex in einer Flasche Domestos auflösen, intravenös injezieren.” Als Lehrer zum Thema Drogenaufklärung würde ich ein Klassenausflug in die geschlossene Psychiatrie machen, dort wo die Drogen-Psychose mancher Jugendlichen therapiert werden. Manche müssen nach den Drogen lebenslang Tabletten nehmen. Oder eine entsprechende Doku. Häufig haben die Patienten verschiedene unsaubere Suchtmittel genommen und teils eine med. Vorbelastung.

Ronald Maeder / 04.11.2022

Ob es Drogen, Alkohol oder eine Geisteskrankheit ist, an welcher Lauterbach leidet, würde mich interessieren. Kiffen glaube ich nicht, denn das wäre am ehesten mit einem Bierrausch zu vergleichen. Beides macht eher ruhig, manchmal lustig, u.U. sogar kreativ, doch normal nicht aggressiv. Meist sogar eher defensiv. Man will seine Ruhe haben und eine entspannte Zeit genießen. Wein kommt nicht in Frage, denn im Wein liegt die Wahrheit, sagt man. Zumindest von Wahrheit ist Karl weit entfernt. Koksen erinnert eher an einen Schnapsrausch. Es gibt vermeintlich Kraft, Steigert das Selbstvertrauen, Man fühlt sich stark, gescheit und unbesiegbar. Siehe auch, wo an Kirmes und div. anderen Partys die Streitereien beginnen - meist an der Schnapsbar. Selbst der schmalbrüstigste Jüngling bekommt plötzlich dicke Arme. Ich schätze, darum ist Kokain in der Showbranche, dazu zählt auch das Politgeschäft, so beliebt. An echte Psychedelika, welche Halluzionen auslösen, glaube ich nicht. Mir scheint, Hrn. Lauterbach belasten insgeheim Lipobay- und Pandemrixskandal, welche nie aufgearbeitet wurden, wobei er aber mitspielte und dementsprechend viel auf seinem Gewissen lastet. Irgendwie erinnert er mich an den Triebtäter, welcher insgeheim endlich erwischt werden will und deshalb schon offensichtlich provoziert. Allerdings nimmt die offene Provokation der Regierenden gegenüber den halbwegs denkfähigen Bürgern ebenfalls zu. Das ist bedenklich, fürchte ich als Laie.

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