Künstler im Lockdown: „Wir fühlen uns verarscht“

Künstler leiden aufgrund der Corona-Maßnahmen besonders. Julian Marius Plutz sprach mit dem Musiker Albert Schmelzkäs über die kaum erträgliche Situation in seiner Branche. Einen Ausschnitt aus dem Gespräch lesen Sie hier. Albert wird 23 und studiert im Hauptfach Bassposaune sowie Klavier und Cembalo in den Nebenfächern. Wie viele junge Musiker kommt er aus dem Landesjugendorchester Hessen und spielt neben dem Studium ab und an in kleineren freien Orchestern wie der russischen Kammerphilharmonie Sankt Petersburg.

Julian Marius Plutz: Wenn du die aktuelle Politik mit einem Musikstück beschreiben würdest, welches würdest du wählen?

Albert Schmelzkäs: Musik zeichnet sich dadurch aus, dass sie schön ist, aufschlussreich, erfüllend, oder dass man ihr wenigstens „irgendetwas“ abgewinnen kann. Das ist selbst bei moderner, abstrakter Musik, zum Beispiel der Zweiten Wiener Schule oder dem seriellen Stil eines Stockhausen oder Ludigi Nono so. Die deutsche Corona-Politik ist dagegen schlicht absurd. Das lässt sich musikalisch kaum in Worte oder viel eher Töne fassen. 

Am ehesten kommt vielleicht „Atmosphères“ von Ligeti (Kennt man aus dem Kubrick-Film „2001 – Odysee im Weltraum“) an diese indifferente Politik heran. Die ganze Situation ist vergleichbar mit Ravels „La Valse“. Das Stück ist geprägt vom ersten Weltkrieg …

Julian Marius Plutz: … Das ist dann vielleicht doch etwas weit hergeholt.

Albert Schmelzkäs: … Ich wollt es gerade sagen, so weit kann man natürlich nicht gehen, wenngleich wir enorm viele Tote zu beklagen haben. Die Parallelen sind aber offensichtlich. Das Stück beginnt mit einem hübschen Walzer, in den sich nach einiger Zeit das Grauen einschleicht. Dann aber geht es zum schönen Kaffeehaus-Walzer zurück. Immer wieder, wie wir ja auch immer wieder Lockdowns und hohe Sterberaten hatten, so wird auch das musikalische Grauen immer düsterer. Und am Ende gewinnt der Schrecken und mündet in die Eskalation. So weit sind wir, weiß Gott, noch lange nicht, aber die Tendenz dorthin ist leider unangenehm spürbar. Sei es auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher oder allgemein-psychiatrischer Sicht. 

„Einer erschoss sich, ein anderer warf sich vor den Zug“

Julian Marius Plutz: Nun lebt Musik ja auch von Metaphorik und Sinnbildern. Insofern ist Krieg ja die Metapher für das absolut Schlimme, ja, das totale Grauen. Du hast es ja angesprochen: Einerseits gibt es Opfer des Virus, aber andererseits erleben wir die sogenannten Kollateralschäden der Maßnahmen. Nun bist du Musiker und als solcher von vielen Maßnahmen betroffen. In weiten Teilen herrscht ein implizites, aber teilweise auch ein ganz direktes, ungeniertes Berufsverbot. Ab wann wurde dir die Tragweite der Maßnahmen wirklich bewusst? 

Albert Schmelzkäs: Mir persönlich wurde es bewusst, als ich die Steuererklärung für 2019 gemacht habe. Ich bemerkte, dass ich 2020 92 Prozent Einnahmeverlust zum Vorjahr zu verbuchen hatte. Ich spielte im letzten Jahr exakt ein einziges Konzert, was 440 Euro inklusive Fahrtkosten entsprach. Man kann sich ausrechnen, dass ich, liefe das Jahr normal, rund 5.500 Euro verdient hätte, was neben dem Studium vollkommen ausreicht. Ferner habe ich das Glück, in einer eigenen Wohnung im Elternhaus zu leben. Das haben viele ja nicht. Ich kann von 440 Euro im Jahr nicht leben, alle anderen Musiker noch viel weniger.

Julian Marius Plutz: Von den Konzerthäusern ganz zu schweigen. 

Albert Schmelzkäs: Absolut! Betrachten wir ein durchschnittliches Opernhaus. Bei rund 1.000 Plätzen in den Preiskategorien von rund 8 Euro bis 120 Euro. Im Schnitt reden wir von 40 Euro pro Karte, da es mehr günstigere Karten gibt als höherpreisige. Von den 1.000 Gästen zahlen vielleicht 500 2 Euro für die Garderobe und kaufen sich für 7 Euro ein Glas Schampus. Zwischen 40.000 und 45.000 Euro gehen einem mittelgroßen Haus also pro Abend verloren. Und da geht es den Mitarbeitern noch „gut“, weil sie nicht bei kleinen, privaten Veranstaltungs- oder Cateringfirmen arbeiten oder gar selbstständig sind. Den Menschen geht es finanziell ganz elend und psychisch sowieso. 

Julian Marius Plutz: Nun sagst du selbst, dass deine aktuelle Situation tendenziell komfortabel ist, zumindest was das Finanzielle angeht. Vermutlich kennst du aus deinem Kollegenkreis auch noch ganz andere Schicksale. Was war so das eindrücklichste Schicksal, das du im letzten Jahr miterlebt hast? 

Albert Schmelzkäs: Da gibt es zahllose Beispiele an Grausamkeiten. Am „wenigsten schlimm“ traf es einen Berliner Instrumentenbauer, dem die Aufträge der nächsten vier Jahre weggefallen sind. 500.000 Euro Schaden. 

Ein Kommilitone veränderte sich ab Oktober stark, er wurde wunderlich. Nun erfuhr ich, dass er an einer psychotischen Erkrankung leidet und bis vor Kurzem in einer Psychiatrie behandelt wurde. 

Doch am grausigsten traf es einen Instrumentenbauer aus dem Frankfurter Umland. Dieser erzählte mir, dass sich einer seiner besten Freunde erschossen und ein anderer sich vor dem Zug geworfen hat. Beide waren selbstständige Musiker, die – das ist meine Spekulation – die Vorstellung nicht ertragen konnten, ihr Hab und Gut verkaufen zu müssen, nur um einen Laib Brot im Schrank zu haben. Man muss bedenken, dass die einmaligen Hilfen in Höhe von 1.000 Euro zwar ganz nett waren, aber niemandem etwas bringen, der ein Haus und Instrumente abbezahlen und eine Familie ernähren muss.

Julian Marius Plutz: Das sind schlimme Schicksale. Und dennoch habe ich den Eindruck, dass die Künstlerszene zwar lamentiert, aber kaum agiert. In Frankreich werden eben mal ein paar Theater besetzt. Hier herrscht jedoch betretenes Schweigen. Liege ich mit meiner Einschätzung richtig? 

„Unser Anspruch muss es sein, den Lebensstandard zu schützen“

Albert Schmelzkäs: In der Tat, in Frankreich geht es kompromissloser zu, was dort auch historische Gründe hat. Der Gang auf die Barrikaden ist ja dort seit wenigstens 200 Jahren ein beliebtes Mittel. Die deutsche Kulturszene ist, so würde ich schätzen, zu schwach, zu gesittet oder spießig, wenn man so will, zu sehr die deutsche Korrektheit und auch einfach kilometerweit zu links, um hier mitzudemonstrieren – allein aus Angst, mit Querdenkern und vermeintlich Rechten oder Rechtsradikalen in einen Topf geworfen zu werden. Da ist der Stolz auf den eigenen, gefühlten Intellekt einfach enorm.

Andererseits haben viele Musiker das absolut berechtigte Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Wir sind systemrelevant. An der Kulturszene hängt ein enormer Apparat an Catering-, Gastro- und Hotelbetrieben, die ebenfalls gerade absaufen. Es heißt immer, dass wir enorm alimentiert werden, obwohl es sich dabei um nicht mal 10 Prozent handelt. Selbst der Diesel wird stärker subventioniert. Kultur ist ein wesentlicher Teil des Menschen. Aber unsere Branche ist zu instabil, um diese Art von Krise abzufedern. 

Aber um auf die Frage der Demonstrationen zu kommen: Ich sehe nicht viel Nutzen in illegalen Demonstrationen. Damit delegitimiert man sich selbst. Erst recht, wenn man Kulturhäuser besetzt. Aber den Zorn offensiver zu zeigen, würde unserem Milieu definitiv sehr gut zu Gesicht stehen. 

Julian Marius Plutz: Damit sprichst du einen interessanten Punkt an, nämlich den der Systemrelevanz. Das Wort brachte Angela Merkel in den politisch-kulturellen Kontext. Während der Finanzkrise deklarierte sie Banken ab einer willkürlichen Größe als systemrelevant, heißt, sie sind so groß und für eine Finanzstruktur so wichtig, dass ein Zusammenbruch dessen ein ganzes System zum Einstürzen bringen könnte. Davon abgesehen, dass dieser Gedanke durchaus eine charmante Seite hat: Irgendwann nutzte den Begriff jeder. Pfleger sind systemrelevant. Kunst und Kultur sind systemrelevant. Und der Friseur sowieso. Wenn alle systemrelevant seien, ist irgendwann gar niemand mehr systemrelevant. Vielleicht ist „gemütsrelevant“ hier ein besserer Begriff.

Albert Schmelzkäs: Nun, so viele hunderttausende Menschen leben von ihrer Kunst und erhielten keine Unterstützung. Wenn jetzt alle obdachlos oder verhungern würden, ist das nicht relevant für das System. Denn der Rest funktioniert weiter. Wohnungen werden frei. Der Bestatter und der Sargschreiner bekommen Aufträge. Aber so wollen und dürfen wir das nicht sehen.

Julian Marius Plutz: Wie dann? 

Albert Schmelzkäs: Nach dieser Logik sind einzig allein Supermärkte, Bauern und Stromanbieter systemrelevant. Die Gesellschaft kommt auch ohne Straßen zurecht. Man fährt dann halt langsamer. Die Gesellschaft kommt ohne Elektronik und Internet zurecht, dann lesen wir eben wieder Bücher und stricken. Die Gesellschaft kommt ohne Krankenhäuser zurecht, dann sinkt die Lebenserwartung eben wieder auf 50 Jahre. Aber das will keiner. Niemand würde den Ausfall des Internets als Luxusproblem bezeichnen, nur weil dann ein paar Millionen Menschen in Deutschland nicht arbeiten könnten. Und genauso darf man auch Musiker, Friseure und Schmuckgeschäfte nicht verrecken lassen. Das alles ist natürlich möglich, wenn wir „Systemrelevanz“ so definieren, dass nur der Bauer, der uns ernährt, von Bedeutung ist. Aber dann leben wir ab nächster Woche im Mittelalter. 

Julian Marius Plutz: Es geht auch um Halten, um Wahren und Schützen des Lebensstandards. 

Albert Schmelzkäs: So ist es. Wenn wir nicht den Anspruch haben, unseren Lebensstandard und unsere von uns hoch angesehene Würde zu verteidigen, können wir noch heute anfangen, unseren Job zu kündigen und das Grundgesetz zu verbrennen, so lange wir dem Bauern gegen einen Laib Brot noch einen Gegenwert bieten können. Aber wir alle wollen doch mehr als Fressen wie Vieh. Zu unserem Standard gehört gutes Essen, Straßen, Internet, Cafés, Museen, Konzerte und all die Leute, die daran hängen. Wenn wir anfangen, einzelne Branchen und den Menschen dahinter die Daseinsberechtigung abzusprechen, können wir diese Gesellschaft gleich ganz in die Tonne kloppen. 

Julian Marius Plutz: Mir kam gerade die Maslowsche Bedürfnishierchie in den Kopf. Unten stehen die physiologischen Bedürfnisse, dann folgt Sicherheit, soziale Bedürfnisse und so weiter, bis hin zur Selbstverwirklichung. Ich frage mich, ob sich das für Künstler tatsächlich so stringent hierarchisch darstellt. Du beschreibst Selbstmorde von Künstlern, „bloß“ weil sie sich nicht ihrer Leidenschaft hingeben konnten. Erst daraus resultierten soziale Probleme. Die genannten Fälle könnten beim Aldi an der Kasse arbeiten. Sie tun es nicht, da ihre individuellen Bedürfnisse so prominent sind, dass sie zu quasi-physiologischen Bedürfnisse werden. 

„Wir Künstler fühlen uns einfach nur verarscht“

Ist das nicht das eigentliche Verbrechen der Corona-Maßnahmen, dass ein Berufsverbot für Künstler auf kurz oder lang den emotionalen und dann sozialen Tod bedeutet? Mir wurde das in der Fernsehserie „Weißensee“ bewusst, als die Künstlerin Dunja Hausmann aufgrund ihrers Berufsverbot Stück für Stück zerbrach.

Albert Schmelzkäs: Die Menschen bringen sich um, weil die Bank 200.000 Euro für das Haus sehen will und die Kinder versorgt werden müssen. Und wenn Kinder nicht in Schulen und KiTas betreut werden können, macht es das umso schwerer. Das weiß jeder, der in der Pandemie gerade Kinder erzieht. Und es ist auch nicht so einfach, vom Klavier an die Supermarktkasse zu kommen.

Musiker sind ja nicht die einzigen, die ihre Arbeit verlieren. Der Unterschied ist ihre spezielle Profession. Künstler sind enorm gut ausgebildete Intellektuelle. Aber wie interessant ist es für einen Aldi-Filialleiter, wenn ich ihm eine Bach-Partita vorspiele, ihm das System der temperierten Intonationssysteme erkläre, eine Mahler-Sinfonie analysiere oder ich ihm die Musikgeschichte vom 8. bis zum 21. Jarhundert erkläre? Dafür habe ich keinen Schimmer von Buchhaltung und habe nie eine Kasse abgerechnet oder Waren bestellt. 

Julian Marius Plutz: Was erwartest du als Musiker von der Politik für deine Branche? 

Albert Schmelzkäs: Verständnis. Verständnis, dass Opernhäuser über derartig gute Lüftungssysteme verfügen und diese teilweise für viel Geld im letzten Jahr angeschafft haben, wie kaum andere Gebäude. Verständnis, dass man den Leuten nicht vermitteln kann, dass sie in einer 40 Meter langen Brechröhre mit fünf Meter Rumpfdurchmesser und 300 anderen Leuten zum Saufen nach Malle fliegen können, während Theater und Museen mit 15 Meter Deckenhöhe ein enormes Raumvolumen aufweisen. Hier können kontaktfreie Wegpläne und geräumiges Sitzen etabliert werden. Wenn 200 Leute im Großraumbüro sitzen oder bei Tönnies am Fließband stehen und sich anstecken, interessiert das keine Sau – bis mal etwas passiert. Aber im Kultursektor, wo man so gut wie keine Infektionen nachweisen konnte, wird suggeriert, es herrsche ständig akute Lebensgefahr. Wir Musiker fühlen uns einfach nur verarscht. 

Entweder wir machen NoCovid, oder wir öffnen alles und lassen nicht einzelne Branchen außen vor, nur weil wir mehr Bock auf Shopping mit 500 Leuten haben, als mit 500 anderen auf Godot zu warten. Die Lage ist eindeutig. Godot wird genauso wenig seinen Arsch auf die Bühne bewegen, wie Vater Staat ein gerechtes Öffnungs- oder Schließungskonzept ausarbeitet und gleichzeitig Tests und Impfungen ankarrt wie Israel oder die Briten 24 Stunden am Tag und auch am Wochenende, um eine Herdenimmunität herbeizuimpfen. 

Julian Marius Plutz: Das Testzentrum in Fürth, immerhin 100.000 Einwohner, schließt am Freitag um 16:30 Uhr und öffnet am Montag um 8 Uhr.

Albert Schmelzkäs: Herzlichen Glückwunsch.

Anmerkung des Autors: Dieses Interview ist ein kleiner Ausschnitt aus einem langen und fortlaufenden Gespräch, das irgendwann und in irgendeiner Form erscheinen wird.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Julian Marius Plutz' Blog Neomarius.

Foto: Tomaschoff

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Udo Kalipke / 20.03.2021

“Zu unserem Standard gehört gutes Essen [...]” So so. Herr Sarrazin et al. haben ja zur Genüge dargelegt, dass etwas über fünf Euro pro Tag für eine abwechselungsreiche Ernährung mehr als ausreichend sind. Da ist bei den Damen und Herren Künstlern noch satt Luft nach unten, bekommen sie in vielen Fällen momentan doch deutlich mehr als z.B. die, ebenfalls “nicht systemrelevanten”, HartzIV-Empfänger. Leute, die in ihre Theaterstücke und sonstigen Aufführungen mit solcher Verve Hetze gegen die politische Opposition einflechten oder sich mindestens immer schön still wegducken, haben m.M.n. maximal(!) HartzIV zur Existenzsicherung verdient. Aber ist schon blöd; da erhofft man sich den Sack voll Gold - und bekommt dreißig Silberlinge…

D. Preuß / 20.03.2021

Unter Künstler wird ja alles subsumiert, vom Konzertpianisten bis hin zu Darstellern auf Mittelaltermärkten. Da sind die Maler, deren Werke höchstens unter farbliche Wandgestaltung fallen, die aber dank Steuergeldfinanzierung seitens der öffentlichen Hand mehr als günstige Ateliers und Galerieräume benutzen können und deren Ergüsse (auch im bildlichen Sinne zu verstehen) die Büros höherer Beamter oder das Entrèe der Sparkassen schmücken, um nach dem nächsten Mitarbeiterwechsel auf ewig im Keller verschwinden. Musiker, die steuergeldbezuschusste Work Shops für gemeinsames Menstruationstrommeln gelangweilter Studierätinnen oder über 12-Ton-Musik für Nichthörende veranstalten. Schriftsteller*innen_x, die nicht schreiben können, aber davon leben müssen, wofür es über 360 Literaturpreise zuzüglich Stipendien und Stadtschreiberposten en gros in Deutschland gibt, von all den Journalistenpreisen bis hin zum Prix Relotius gar nicht zu reden. Die meisten davon braucht niemand wirklich, auch wenn im Artikel von systemrelevant geschrieben wird. PS: Hilfen bringen nicht nur Künstlern nichts, die “ein Haus und Instrumente abbezahlen und eine Familie ernähren” müssen. Die bringen auch Menschen in allen anderen Berufen, die arbeitslos geworden sind, nichts und es läuft auf Hartz 4 hinaus. Warum dann nicht ebenfalls bei Künstlern? Und betrachtet man die psychischen Gefahren, sind erwachsene Künstler gegenüber Kindern und Jugendlichen immer noch in einer besseren Lage. Aus gutem Grund wird ja hinsichtlich des Anstiegs psychischer Krankheiten bei Kindern nichts berichtet. Genau so, wie bisher vom Bundesamt für Statistik auch noch keine Zahlen zu den Suiziden des letzten Jahres bereitgestellt wurde. PPS: Wo hat der Interviewte denn die Zahl von weniger als 10 % Subventionen für Orchestermusiker her? So viel hier mal im Provinzblatt veröffentlicht wurde, erwirtschaften Theater, Opern und Philharmonien nicht einmal die Hälfte ihres Budgets über die Kartenverkäufe.

Kostas Aslanidis / 20.03.2021

@Hans Reinhardt Ihre drastische Wortwahl gefaellt mir sehr und ihr treffender Kommentar auch. Kein Mitleid mit den nuetzlichen Idioten des Systems. Wie eine Zitrone werden die Haltungskuenstler gepresst, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Sie haben es perfekt beschrieben.

M. Hartwig / 20.03.2021

Wenn “die deutsche Kulturszene (...) zu schwach, zu gesittet oder spießig” ist, und das ist sie schon lange, dann vergösse ich Krokodilstränen, weinte ich ihr hinterher. Wer “nicht viel Nutzen in illegalen Demonstrationen” sieht, meint, “damit delegitimiert(e) man sich selbst”, der will dem Staat und seinen Bütteln auch weiterhin in den Arsch kriechen.  Kulturhäuser besetzen, sie aus dem Würgegriff des Staates befreien, ist zeitgenössische Kunst at its best! Herr Plutz, welchen Lebensstandard möchten Sie denn halten, wahren und schützen? Auch den der etwa 3 Millionen Kinder und Jugendlichen, die von Hartz IV leben müssen? Wäre es nicht an der Zeit, dafür zu sorgen, dass deren Lebensstandart massiv verbessert wird, notfalls auch mit illegalen Mitteln?

Karla Kuhn / 20.03.2021

Hans Reinhardt, Ich unterschreibe JEDES WORT von Ihrem Kommentar. HERVORRAGEND ! Ich kann das ganze GEJAMMERE nicht mehr hören. Wenn sie untergehen, haben sie es m.M.n. verdient, denn wie bereits KÄSTNER schon sagte, “Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.” Viele “Künstler” müssen eh gepampert werden auf Steuerzahlerkosten. da trennt sich die Spreu vom Weizen, die anderen, AUF die STRAßE. ALLE, laut, deutlich, schrill und das TÄGLICH.

R. Kuth / 20.03.2021

Ja, liebe Musiker, dann müsst Ihr der Politik eben laut und ständig den Marsch blasen, das Werkzeug habt Ihr ja dafür. Bisher war nichts zu hören…..

Klaus Klinner / 20.03.2021

Der Beitrag illustriert das absolut eindimensionale Denken, welches sich in unserer Gesellschaft breitgemacht hat. Ich hätte nie gedacht, dass ein kleines, dem bloßen Auge unsichtbares Virus in der Lage ist, eine hochentwickelte Welt von heute auf morgen stillzulegen. Obwohl, stillgelegt hat uns das Virus ja nicht, arbeiten dürfen wir nach wie vor, Steuern zahlen, diesen ganzen Irrsinn finanzieren, nur das ganz einfache Leben wird uns verboten. Es ist faszinierend, wie die Bürger diesen Wahnsinn noch mit ihrer Wählerstimme goutieren.

Peer Doerrer / 20.03.2021

Solange sich die Herrschaften erschießen oder vor den Zug werfen wird sich nichts ändern . Aus Wut dann Links und Grün wählen ist auch nicht hilfreich . Mein Tipp , rottet euch zusammen und gebt schauerlich schöne Konzerte aus allen Rohren vor dem Kanzleramt ,bis die Hexe wutschnaubend aus dem Fenster springt . Ihr Lieblingstitel ist unsere Nationalhymne , sie zittert immer vor Freude wenn sie die hört .

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