“Diese Selbstkennzeichnung von Gegnern der Corona-Maßnahmen ist eine ungeheure Instrumentalisierung der faschistischen Mordmaschinerie von Auschwitz und Treblinka. Kein Wunder, dass das Simon-Wiesenthal-Center derlei antijüdische Covid-Verschwörungstheorien daher in seiner bekannten Liste der antisemitischen Vorfälle des Jahres 2020 auf Platz 1 einstufte.” ++ In meinen Augen ist diese Selbstkennzeichnung der Versuch, sich als Opfer der regierungsbehördlichen Grundrechtseinschränkungen zu präsentieren, in Analogie zu den Rechtseinschränkungen, die gegen die Juden in Deutschland und den besetzten Gebieten während der Nazizeit angeordnet wurden. Ob dies angemessen ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. ++ Hier der Wortlaut des angeführten Platzes 1 der Liste : ++ “From the earliest stages of the pandemic in February 2020, far-right extremists across social media platforms blamed Jews and Asian Americans for the virus. A fake Centers for Disease Control and Prevention warning suggested anyone infected visit a local synagogue or mosque to spread the deadly virus. Another posting with an image titled “Holocough’’ urged, “If you have the bug, give a hug. Spread the flu to every Jew.” Anti-Semites have blamed Jews for the medieval Black Plague to the WWI Spanish Flu. In the 1930s, Nazi propaganda compared Jews to vermin who spread disease. Potential vaccines brought anti-vaxxers to the streets in Germany which included anti-Semitic signs from far-right protesters. And as vaccines begin to be distributed globally in December, a UK Government report indicates that some anti-vaxxer online forums are “rife with anti-Semitism.” ++ Hier wird deutlich: Wer sich selbst als Opfer behördlicher Maßnahmen kennzeichnet ist jedenfalls nicht jemand, der die “Juden” als vorsätzliche Erzeuger und Verbreiter der Covid-Erkrankung stigmatisiert. Entweder das Eine oder das Andere.
Herr Ermler, Sie schreiben: “Antisemitismus ist in den Augen der lokalen Linken nämlich nicht immer Antisemitismus, vor allen Dingen dann nicht, wenn er sich in seiner modernen Ausprägung des Antizionismus manifestiert.” Unwahrscheinlich ist, dass es sich beim Antizionismus des zeitgenössischen uranischen Atomstaates um “modernen” Antisemitismus handelt. Der trat bereits im 19. Jahrhunderts in Europa und in der islamischen Welt etwa zeitgleich und mit identischen Inhalten in Erscheinung. Der 1902 geborene Ruhollah Chomeini wird ihn wohl nicht erst im Alter von 77 Jahren als “Antizionismus” erlernt haben.
Wenn Gegner der Corona-Maßnahmen mit gelben Davidsternen operieren, wollen sie damit nicht das -ausreichend schlimme- Leid der Lockdown-Opfer mit dem Leid der Holocaust-Opfer gleichsetzen. Es geht vielmehr um die polemisch-sarkastisch überhöhte Kritik an der krypto-faschistischen Monstrosität namens “Corona-Ausnahmezustand”, der erklärt wird aufgrund einer -so muss man konstatieren- nach wie vor unbelegten “epidemischen nationalen Notlage”. Da genügt ein Blick in die Zeitreihen des DIVI-Registers, in die z-Scores von Euromomo sowie die Ermittlung der Sterblichkeitsraten in den Altersgruppen aufgrund der Sterblichkeits- und Bevölkerungszahlen des Statistischen Bundesamtes. Und dass diese unspektakulären Zahlen nichts mit den “Corona-Maßnahmen” zu tun haben, sagen einem mittlerweile diverse Studen und kritische Experten, die sich noch trauen was zu sagen, der Blick nach Schweden und Florida und last not least der gesunde Menschenverstand. Spätestens sobald nur noch Ungeimpfte die Sklavenmaske tragen müssen, klebe auch ich mir einen gelben Davidstern vorne drauf. Dass dann der Corona-Mainstream aufheult, zeigt nur, dass der wunde Punkt getroffen ist.
Sucht sich der Verwender des Symbols das Symbol oder sucht sich das Symbol seine stilisierte Verwendung. Achgut sollte nicht das tun, was ich gelegentlich als Kunstform spontan und sogar unbewußt benutze: In Stereotype abgleiten, die alles erklären und nichts aussagen.
Dass der “Querdenker” eine Geschichte missbraucht, über die er vermutlich sehr wenig weiß, ist richtig. Aber sind alle “Querdenker” mit solchen Sternen herumgelaufen? Nein. Sind die “Querdenker” überhaupt eine homogene Gruppe? Auch nein. Sind sie eine Partei oder ein partei-ähnlicher Verband? Schon wieder nein. Und von wem haben einige diese Opfer-Schmierenkomödie übernommen? Natürlich von linken, meist linksextremen Gutdeutschen, die sich schon mindestens seit 1970 bei jeder Gelegenheit als “Opfer-der-Nazis” aufspielen, wenngleich manche Linke in Einzelheiten geschickter vorgehen und diese Auftritte auch in gröbster Form geduldet werden, soweit sie von den Richtigen kommen. Was heute an derartigen Sternen bei “Querdenkern” zu sehen und bei flennenden “Opfern-des-systemischen-Rassismus” zu hören ist, haben diese Leute nicht selbst erfunden. Es hat radikal bis extrem linke Wurzeln. Das wäre auch dann so, wenn die Gutdeutschen der Bremer Linkspartei mal endlich auf Antisemitismus verzichteten - aber das tun sie eben nicht, und wenn sie dann einen solchen Stern sehen, plärren sie los, statt ihn als unabsichtliche Karikatur ihrer eigenen Propaganda und Demo-Teilnahmen zu begreifen. Übrigens hat der “Querdenker” das Symbol zwar auch in schmutziger Weise missbraucht, aber es ist nicht bekannt, dass er von der bösen Demo aus gleich als nächstes zu einer guten gegen Israel gelaufen wäre.
Es gehört zur linken Dialektik vermeintlich sauber zwischen Israel und den Juden zu differenzieren. Heiko Maas hat sich in Auschwitz entschieden, in die Politik zu gehen und gehört mit seinem Ministerium zu denjenigen, die mit Angela Merkel im Schulterschluss Israel in der UN und im Nahen Osten permanent angreift. Und es gibt niemand anders als Angela Merkel, die mit ihrer Grenzöffnung dazu beiträgt, islamische Migranten nach Deutschland zu holen und damit Druck auf die jüdische Bevölkerung ausübt. Und es gibt eine erstarkte grüne Partei, die ebenfalls ein gutes Verhältnis zum Iran pflegt, die anerkannte Feinde der Juden und des Staates Israel sind. Bremen ist bekannt für die linken Umtriebe und den Antisemitismus.
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