Einige Foristen zu diesem Artikel drücken ihre Verwunderung aus, daß es solche Zeitschriften gibt (bzw. gab). Einfach mal durch einen größeren Bahnhofkiosk gehen und staunen, welchen Hobbys manche Leute nachgehen! Schon Okay, einige der dortigen Themen muss man wirklich nicht kennen, jedoch erinnert mich das an den Zauber vom Raum der Wünsche bei Harry Potter: - “Wer fragen muss, wird es nie wissen. Für den der es weiß, dem reicht eine Frage.” - Habe selbst vor 30 Jahren regelmäßig PowerPlay etc. gekauft. Und für viele war das Gaming dann der Einstieg in eine ernsthafte Beschäftigung mit dem Computer.
Ich habe noch nie in meinem Leben ein Computerspiel gespielt. Muss ich mir jetzt Sorgen machen?
Die gute alte Zeit. Das hier damals in Deutschland verbotene Wolfenstein 3D und der legendäre Nachfolger Doom haben mich in den 90ern vom Amiga weg und zum PC hingezogen. Mit, kein Witz, völlig unerwarteten Folgen für meinen weiteren Lebensweg. Die alten Spiele von früher zocke ich häufig heute noch, das Remaster von Quake II flimmert gerade über mein TV, weil sie schneller zugänglich sind als die modernen Blockbuster. Die Retrospiele von gestern sind eben noch echte Spiele für den entspannten Zock zwischendurch und keine modernen Epen, die man aufgrund ihres Umfangs und ihrer Komplexität selten zu Ende spielt. Die im Artikel genannten Magazine habe ich in den 90ern auch im Akkord gekauft und nicht selten mehr als dreimal hintereinander gelesen. Ein paar Hefte von damals habe ich sogar noch gut verpackt in Kartons hier stehen. Warum habe ich irgendwann mit der Sammelei aufgehört? Das Internet war mit den Informationen einfach schneller und umfangreicher. Das war gar nicht so sehr eine Kostenfrage, als viel mehr eine Frage der Aktualität und des Umfangs an Informationen, die das Internet bereitstellt, wo ein monatlich erscheinendes Magazin einfach nicht mehr mitkommt. Papier ist eben geduldig, das Internet blitzschnell. Und das Internet hat auch noch ein gleichartig schnellen Rückkanal, den ein Magazin mit Leserbriefecke auch nicht so wirklich hat. Aber wenn ich jetzt gerade so drüber nachdenke, war es früher nicht nur zielgerichteter, man musste ja nur umblättern und nicht wild im Netz herumsuchen, sondern auch entspannter und gleichzeitig spannender. Vermutlich genau wegen dieser Langsamkeit. Früher war eben doch alles besser. Nicht nur die Spiele, die damals noch echte Spiele und keine verkappten Filmepen waren, sondern eben auch das gute alte Computerspielemagazin auf Papier, was man nicht nur ganz allein und in Ruhe auf dem Klo lesen kann, sondern man auch dann noch lesen kann, wenn der Blackout den Strom ausgepustet hat. ;-)
Ich wusste gar nicht, dass es solche Zeitschriften gibt. Umso mehr werde ich sie vermissen.
Man muss natürlich schon sagen, dass Printmagazine vor allem in diesem Bereich ein mehr als totes Pferd sind. Geradezu untot. Wozu sollte sich jemand ein solches Magazin kaufen, außer vielleicht aus rein nostalgischen Gründen? Selbst die Beilage-CD mit Demos ist heutzutage Mumpitz. Dass jemand wie Langer das offenbar noch immer nicht kapiert hat, sagt eigentlich vor allem was über ihn aus.
Die erste und wichtigste Zeitschrift in diesem Marktsegment, die ASM—Aktueller Software Markt, wurde in diesem Beitrag gar nicht erwähnt. Eigentlich schade. Sie erschien 1986 zum ersten Mal im Tronic-Verlag in Eschwege und wurde in den letzten beiden Jahren bis zu ihrer Einstellung im Frühjahr 1995 systematisch heruntergewirtschaftet. Hinter deren erstem Chefredakteur sind auf den einschlägigen Messen die Spiele-Kiddies wie hinter einem Pop-Star kreischend hergerannt. Gegen diese erste Generation sind die im Beitrag erwähnten Personen nur müder Abklatsch. Da sind aus Sicht von jemandem, der diese frühe Zeit aktiv miterlebt hat, Leute aufgezählt, die hätten großteils auch eine Zeitschrift für Bilanzbuchhalter leiten können. Und an die, die meinen, man werde heute an anderer Stelle gratis informiert: Es gibt kein kostenloses Mittagessen—einer bezahlt immer. Kann sein, daß die Spiele heute optisch besser sind, aber was damals an Leistung aus den schlappen 32 bis 64 KByte und einem 8-Bit-Prozessor geholt wurde, kann sich der heutige Mausschubser gar nicht mehr vorstellen.
Nur am Rande und hat ja mit Computerspielen zu tun, zu denen ich keinerlei Beziehungen habe. Keine irgendwie Kritik. Es ist so. Gestern war Herr Habeck auf der Gamescom in Köln. Die Nachrichten die mich dabei irritiert haben, die deutsche Computerspiele Industrie ist wohl nur noch drittklassig. Wird allerdings seit Jahren mit Beträgen pro Jahr im Bereich zwischen 30 - 70 Millionen gefördert. Ich habe das jetzt nicht mehr so im Kopf und die Zahlen mögen in die eine oder andere Richtung um ein Milliönchen abweichen. Beim Umsatz ist DE wohl weltweit auf dem 5. Platz. Und wir sind nur 84 Millionen. Es scheint alle Lebensbereiche ergriffen zu haben. Bei der Leistung tummeln wir uns auf den hinteren Ränge. Beim Geldausgeben auf Spitzenplätzen. Ich sehe darin ein Problem. Nein! Stimmt nicht! Ich sehe viele Probleme.
Der gesamte Printmedien-Bereich geht doch steil nach unten, warum sollte da ausgerechnet die Gamer-Sparte eine Ausnahme sein? Persönlich tut’s mir als Nostalgiker und Printfreund leid.
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