Ich sehe in meinem Bekannten und Kollegenkreis, auch während der S-Bahn Fahrten niemand mehr, der eine ernsthafte Zeitung liest (die gibt es noch) oder gar ein anspruchsvolles Buch. Wo soll es denn herkommen? Von Facebook, vom Daddeln? Jeder kümmert sich um seine eigenen Tagesprobleme, und viele überlassen selbst das einer Betreuung. Bin ich nur ein kulturpessimistischer Schwarzseher?
Bin mal ein bisschen gewöhnlich: Wenn Greta in NY äußert, dass am A….... kratzen Co2 erzeugt, wird sie Beifallsstürme der Zustimmung erhalten. IQ=0!!!!
Ich möchte wissen, wer bei dieser öffentlichkeitssüchtigen Göre das Asperger-Syndrom diagnostiziert hat. Greta verkörpert geradezu einen Anti-Asperger: extrovertiert, geschwätzig, badet in jeder Menge. Na egal, Asperger ist heute en vogue und hört sich schicker an als narzistische Störung. Wer einmal die Berichte zu IT-Geräten vom Desktop-Computer bis zum Smartphone, von sagen, wir 1990 und den heutigen vergleicht, sieht die Infantilisierung der Gesellschaft sehr schön dokumentiert: von den einst nüchternen Technikberichten für Erwachsene zu heutigen Farben, Design, Emojis und Spiel-Fähigkeit. Man wähnt, ein Modejournal für Kinder zu lesen. Man muss heftig scrollen, um an den Lesestoff für Erwachsene zu kommen.
Die Gesellschaft sehnt sich eindeutig nach Anarchie, Fremdbestimmung und Bestrafung - durch fremde, archaische Männer, unmündige Kinder und durch autonome Algorithmen. So lange man für nichts selbst veranwortlich ist, ist man rein und gut. Das ist die ultimative Form der (deutschen) Untertänigkeit in der post-religiösen und post-absolutistischen Welt.
Sie sind recht nachsichtig, Herr Broder. Ein Zyniker würde in der Substituierung der Anbetung eines Kleinkindes in der Krippe durch die Anhimmlung einer irgendwie doch artikulationsfähigen Pubertierenden nicht einen Höhepunkt der Infantilität, sondern den kulturellen Fortschritt erkennen.
Ich dachte 2019 sei das Mittelalter vorbei! Nein, nein - unter der Fontanelle der aktuellen homo sapiens sapiens Ausgabe wurstelt ein Gehirn, dass alle Greta Knipperdollings zwischen Schulefrö und der frommen Stadt Münster immer noch mit quasireligiöser Inbrunst anbetet - egal, auch wenn es absehbar in einem Eisenkäfig am Windrad baumelnd im absoluten Vollwahn enden wird. O tempora, o mores. Die Implosion wird epochal sein - freuen wir uns auf den finalen Akt.
Ich habe noch einen ganz kleinen Rest Hoffnung, daß das genau die Reaktion der amerikanischen Behörden sein könnte: Dieses kranke Kind ihren gewissen- und skrupellosen Eltern wegnehmen - zu ihrem eigenen Schutz.
Sie haben eindeutig Recht, Herr Broder aber ich persönlich kann diesen albernen Greta-Hype nicht ab. Schade um die verlorene Zeit, wenn man sich mit ihr beschäftigt.
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