Ich denke im Gegenteil, es ist wichtig, auf die Lobbreisungen des Sozialismus zu reagieren. Es ist wichtig, die Geschichte dieser Ideologie aufzuarbeiten und zu zeigen, dass sie stets zu Verbrechen, Terror und Ungerechtigkeit geführt hat, denn immer noch nehmen sog. Linke für sich in Anspruch, sozusagen per definitione auf der guten Seite zu stehen - weil eben die Aufarbeitung nicht richtig stattfindet, weder in der Schule noch sonstwo.
Naja, man muss sich ja nur mal anschauen, dass in Deutschland Anschläge und Morde stattfinden, während unsere Zeitungen über Orban, Trump und ihre gemeinen Grenzen wettern. Oder dass Referenden über Fahradwege abgehalten werden, statt über den Beitritt zur EU. & wie groß war die Entrüstung, als die Schweiz einfach so ein Referendum über wirklich wichtige Themen abgehalten hat - Grenzen, Abschiebungen - und dann auch noch den EU Beitritt abgelehnt hat!
Eigentlich muß man Kevin für das Beispiel BMW dankbar sein, zeigt doch gerade das BMW Werk Eisenach wie kaum ein anderer Wirtschaftsbetrieb anschaulich das Versagen des Sozialismus, startete das Werk doch unmittelbar nach dem Krieg mit dem BMW 321 Sechszylinder und endete 1991 mit dem Wartburg, welch ein Unterschied dazu die Entwicklung der BMW Werke in der Bundesrepublik.
Ich bin in diesem Fall etwas anderer Meinung. Kindermund tut Wahrheit kund! Kühnert vertritt ganz offen eine kommunistische Ideologie, die inzwischen auch wieder in der SPD ihre unübersehbare Anhängerschaft hat: andernfalls wäre er nicht in Parteiämter gewählt. Ihre Verschwörungstheorie, lieber Herr Wegner, halte ich für irreführend. Betrachtet man die Entwicklung der SPD seit der Abwahl ihres letzten Kanzlers Schröder, dann hat sich die Partei in einer stetigen Tendenz immer weiter weg vom Godesberger Programm bewegt. Was Kühnert jetzt sagt, ist nicht die Privatmeinung eines Außenseiters, sondern legt offen, womit einige der Parteimitglieder, natürlich nicht alle, sympathisieren, und was sie nicht mehr, wie einst die Sozialdemokraten, für verwerflich oder gar des Teufels halten. Es ist nur gut, dass die Krankheit zutage tritt, denn immerhin wählt ihn und seine Gesinnungsgenossen mit, wer (noch) SPD wählt. Geht die Entwicklung so weiter, und ich sehe leider niemanden, der sie aufhält, gibt es irgendwann gar keine SPD mehr: dann erleben wir tatsächlich noch das Wiedererstehen der SED, diesmal aber ohne jeden Zwang aus Moskau, ganz freiwillig. Kühnerts Forderungen immerhin, so viel kann man schon jetzt sagen, würden sich nur in einer Diktatur verwirklichen lassen. Faktisch fordert er nicht mehr oder weniger als eine sozialistische Diktatur.
Vielleicht ist es so, Herr Wegner. Ich fürchte aber eher, dass Kevin “den Schund, den er erzählt”, tatsächlich ernst meint - so wie alle Sozialisten es bitter ernst meinen. Das Sozialisten-Prinzip funktioniert nämlich so: Junge Menschen wachsen in einer wohlhabenden, leistungsgerechten Gesellschaft auf und merken irgendwann, daß sie nicht so viel können, nicht so viel auf die Reihe kriegen wie andere. Was mit 14 vielleicht noch spielend ignoriert wurde, hat mit 20 plötzlich ökonomische Relevanz mit allen Konsequenzen auch für die Lebensplanung. Der junge Mensch findet sich nicht ab mit seinem Platz in der Gesellschaft, er will “teilhaben”, was heißt er will “mehr haben”, auf gar keinen Fall sollen andere “mehr haben” oder “viel mehr haben”, das wäre für sie unerträglich. So entdeckt er den Sozialismus, kollektivistische Ideologien und Werke bekannter Autoren, die nebst Erklärungen auch eine ganze Reihe an Schuldigen und Handlungsanweisungen liefern. Er realisiert, daß man Massen mobilisieren, und mit Massen bestehendes Recht verbiegen und eine Umverteilung erzwingen kann. Es braucht aus ihrer Sicht nur einen Zündfunken (sie nennen das “Revolution”), der das Strohfeuer des Sozialismus entfacht. Es sind die Flammen, die den Wohlstand der Gesellschaft vernichten, am Ende bleibt immer nur verbrannte Erde.
Die Schlußfolgerung ist richtig und falsch zu gleich. Richtig, weil man sich wirklich nicht mit jedem Mist beschäftigen sollte, den Politiker so von sich geben. Falsch, weil ich da an Herrn Junker denke: Wir beschließen etwas und wenn sich niemand aufregt setzen wir es um. Das Enteignungsthema von Herrn Kühnert ist so eines. Seit Wochen wird das Thema von Stalinisten und Maoisten sprich roten und grünen gepuscht. Herr K, war ja nicht der erste, der darüber schwadroniert hat. Da soll die Bevölkerung weich gekocht werden, damit es keinen Aufstand gibt, wenn wirklich so etwas beschlossen wird. Offensichtlich liegen die Konzepte bereits in den Schubladen. An einem Freund habe ich schon gemerkt, wie das wirkt. Ich kann nur sagen, bei solchen Themen, die die Demokratie und den Rechtsstaat gefährden: Wehret den Anfängen!
Wieder ein sehr guter und wichtiger Beitrag, Herr Wegner! Auch ich sehe das auch so, Die Menschen werden mit Blödsinn beschäftigt, damit die wichtigen Themen an ihnen und allen demokratischen Prozessen vorbei, entschieden werden können. Unsere Demokratie ist in sehr großer Gefahr unterlaufen und ausgehebelt zu werden.
<<Um das wirklich Wichtige zu debattieren, ist es immer wieder notwendig, das Unwichtige links liegen zu lassen – wo sonst?<< Danke Herr Wegner für diese treffenden Erklärungen. Mit diesem dem letzten -Satz bringen sie alles auf den Punkt und in der Tat wird ein solches Verhalten, sofern man es bei sich selbst anwendet, eine gewisse Lockerheit in der eigenen Sicht und löst eventuelle Wutausbrüche fast völlig auf. b.schaller
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.