Lieber Herr Broder, ich würde mich wahnsinnig (!) gerne auch mal beschweren - aber ich finde die passenden Email-Adressen leider nie! Könnten Sie hier vielleicht in der einen oder anderen Sache Kontakte vermitteln? :) LG Jürgen Feistel
An der Frage, ob den Israelis das Existenzrecht des Judenstaats in der Bundesrepublik weiterhin zu gewähren ist, entzündet sich auch eine Antwort: Das Verhältnis der Deutschen zu ihrer Vergangenheit ist narzisstisch derart aufgeladen, dass man es inzwischen fast für ein gewöhnliches Thema der Außenpolitik hält. Israelkritische Ressentiments diskursfähig werden zu lassen, scheint eine Grundvoraussetzung für ein weltoffenes Land wie die Bundesrepublik. Denn es gehört ja zur Lehre aus Auschwitz, den Rassismus des weltumspannenden Zionismus als globales Problem - neben Fridays for Future, Me Too oder Black Lives Matter - auf die Agenda zu setzen.
Ich vermute, das geistige Niveau des Botschaftspersonals wurde demjenigen der politischen Elite des Gastlandes angeglichen. Frau Gideon richtet sich nach der Kanzleuse. Das verhindert Irrtümer in den Beziehungen. Die Relationen müssen ja stimmen. Ich frage mich, wann der absolute Nullpunkt erreicht wird.
Vielleicht sollte sich das Goethe-Institut ja umbenennen? Auf der Gottbegnadeten-Liste von AH und seinem Propagandaminister sind jedenfalls genügend Namensvorschläge zu finden.
Israel hat sich seit seiner Gründung gegenüber der Bundesrepublik Deutschland immer sehr diplomatisch verhalten, um sein Überleben zu sichern. Das ist ein sehr kluges Taktieren. Auch die relativ ruhige Hinnahme des deutschen Abstimmverhaltens in der UNO ist dieser Taktik geschuldet. Man kann dies in vielen Büchern nachlesen, z. B. Leemhuis, Remko, “Ich muß deshalb dringend von jeder zusätzlichen Aktion für Israel abraten.” oder Jelinek, Yeshayahu, Deutschland und Israel 1945-1965. Ein neurotisches Verhältnis. Das erklärt wohl auch die Reaktion auf die Broder’sche Anfrage. Außerdem: Nachdem die Juden während vieler Jahrhunderte relativ wehrlose Opfer waren, haben sie sich spätestens seit der Staatsgründung als sehr wehrhaft erwiesen. Das erbost ihre Gegner besonders, zumal es ein sehr bekanntes Buch gibt, in dem z. B. die Ohnmacht und Dummheit der Juden immer wieder beschrieben wird.
Hallo lieber Herr Broder, für diese Diplomaten sind Sie ein Teddybärchen. Gehen Sie persönlich hin, und stellen Sie die Dinge klar! Und nehmen Sie ein Double von Steinmeier mit, von wegen Einlass!
Auch die israelischen Botschaftsangehörigen sin,d eben Diplomaten und verhalten sich entsprechend vorsichtig. Das ist aus meiner Sicht grundsätzlich zu begrüssen, denn der Sinn der Diplomatie ist es eben, sich nicht ständig die Köpfe einzuschlagen, auch wenn es in den Fingern juckt. Wenn Herr Noll angefragt hätte, wäre das Statement vielleicht etwas eindeutiger ausgefallen. Für’s nächste Mal…
Sieht so aus, als hätte Israel uns längst als lost case ins Regal gelegt. Verdient wäre es längst. Warum nur hat man ausgerechnet diese Frau vor der Knesset reden lassen? Diese dog. “Kultur"institute haben sich unter ihr so verändert.
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