Henryk M. Broder / 16.04.2021 / 11:00 / 39 / Seite ausdrucken

Jetzt hat auch Hamburg einen

Wie der Norddeutsche Rundfunk letzten Dienstag meldete, gibt es jetzt auch in Hamburg einen Antisemitismusbeauftragten. Er werde sich darum kümmern, gab der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt bekannt, „die Sichtbarkeit des jüdischen Lebens in Hamburg zu verbessern“.

Der neu ernannte Beauftragte erklärte, ihm „persönlich“ komme es vor allem darauf an, „Jüdinnen und Juden und jüdisches Leben nicht nur vor dem Hintergrund der Shoah zu betrachten, sondern als Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt“. Damit haben fast alle 16 Länder der Bundesrepublik einen (oder eine) Antisemitismusbeauftragte(n), bis auf Bremen, wo man noch überlegt, ob man die Jüdinnen und Juden als Überlebende der „Shoah“ betrachten soll oder als Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt Bremen.

Damit ist die „Sonderbehandlung“ der Juden in Deutschland einen guten Schritt voran gekommen. Aus den Objekten einer groß angelegten Vernichtungsaktion wurden Objekte einer staatlichen Fürsorge, welche die Sichtbarkeit des jüdischen Lebens „verbessern“ möchte.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung ist allerdings anderer Meinung. Er hat vor Kurzem den Juden abgeraten, eine Kippa in der Öffentlichkeit zu tragen. Zu viel Sichtbarkeit könnte Folgen haben. Vor allem für die Juden.

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Werner Arning / 16.04.2021

Ja, für manche ist das so ein Kreuz mit den Juden. Immer diese Sonderrolle. Erst Sündenbock, dann Opferlamm. Recht machen sie es niemandem. Irgendwie anstrengend diese Juden. Zum Glück gibt es jetzt jede Menge Beauftragte. Dass die sich der Sache mal richtig annehmen. Müssen doch jetzt gepflegt werden, unsere Juden.

Kerstin Behrens / 16.04.2021

Sehr geehrter Herr Broder, man fragt sich dabei nur, welches pralle jüdische Leben in 2021 für die “Sonderbehandlung” in Frage kommt. Soweit mir bekannt, gibt es auch in Hamburg nach komplettem Abschlachten deutscher Mitbürger nur noch die deutsch-israelische Gesellschaft unter dem Radar und in der Außendarstellung äußerst zurückhaltend, ohne Forderung nach staatlicher Betreuung! An dieser Stelle nochmals ausdrücklich. Ich wünsche keine Typen wie Tschentscher oder Fegebank, die in ihrer Verwahrlosung auch noch öffentlich vor einem Mikrofon Propaganda betreiben!

Walter Weimar / 16.04.2021

Ich finde jeder Deutsche muß, aus der Geschichte lernen und der Zukunft verpflichtend, eine Patenschaft für einen Juden übernehmen. So ähnlich agieren die Anti…beauftragten als Vorreiter. Ich glaube, die wollen die Juden doch aus Deutschland vertreiben. Wie man schon aus der Kindererziehung weiß, zuviel des Guten geht immer nach Hinten los. Das Motto wird trotzdem sein: jedem Juden nicht ein, sondern sein Beauftragter.

giesemann gerhard / 16.04.2021

Ich dachte, die hatten schon mal Karl Lagerfeld für den Job .. . Bis er vakant geworden ist.

Peter Volgnandt / 16.04.2021

Ach es ist zum Heulen, Klar brauchen wir einen Antisemitismusbeauftragten. Aber was wir noch dringend bräuchten sind Antikriminalitätsbeauftragte, Antiverkehrsünderbeauftragte, Antikinderpornographiebeauftragte und so weiter, Ich glaub, uns allen fällt noch was ein.

Frank Dom / 16.04.2021

Karriere mit toten Juden ist in Deutschland ein ehrenwerter und anerkannter Beruf, mit einer langen Tradition.

sybille eden / 16.04.2021

Aha, noch ein “Judenreferent”. Die Politik schreitet voran. Und die Volksgemeinschaft läuft hinterher. Wie gehabt.

Peter Krämer / 16.04.2021

Wieder eine neue Planstelle für einen Antisemitismus-Beauftragten, der sich wahrscheinlich lieber die Zunge abbeißen wird, als die Hintergründe der in den letzten Jahren stark angewachsenen Übergriffe auf Juden zu benennen. Er wird sich einreihen unter all die anderen Kämpfer gegen “Rechts”, und solange es dafür Geld gibt, werden diese Rechten auch nicht weniger, zumal sie sich wunderbar als politische Mülltonne für Konservative eignen. Heute ist schon Kritik an der Regierung rechts, sagt sogar die Antifa, und der Bürger wird jeden Tag ermahnt , da nun ja nicht anschlussfähig zu werden.

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