Böhmermann geht für Medienpräsenz über Leichen.
Es ist plumpe Manipulation von Rettung zu sprechen. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger distanziert sich klar von dem Begriff der “Seenotrettung” und spricht sogar von “Migrations- und Fluchthilfe”.
Die Smartphone gesteuerte Generation hat ihren Verstand längst den Apps überlassen. Ausserdem ist es chic und stylisch, irgendwas “mit Flüchtlingen” zu machen. Da gibt man halt mal gerne schnell n´paar Euros (App sei Dank) um nicht selber denken zu müssen. Wenn der Proll, der normal die Kohle nach Hause bringt, auf Nachtschicht ist, zieht man sich schon mal aus Langeweile diese “stylischen” Sendungen rein, sein ADS Syndrom kann man ja morgen in der Schule ausleben. Da geht dann die Endzwanziger Generation lieber zum Chef (oder mit den Gewerkschaftsbrüdern auf die Straße) und verlangt nach einer Gehaltserhöhung, um die steigende Abgabenlast ausgleichen und noch ein paar Euros für die Gutmenschenmafia überweisen zu können. Die Arbeitskosten steigen, die (guten) Jobs werden rarer (das erledigt inzwischen der indische Kollege via Homeoffice) und bei der Miete konkurriert man dann mit denjenigen, welche man mit dem eigenen Geldbeitrag angelockt hat und mit weiteren laufenden Ausgaben alimentieren muss. Die vorherrschende Ursache für die illegale Einwanderung ist…......Geld. Damit werden werden Menschen zum Aufbruch (der Begriff “Flucht” trifft für mich hier nicht zu) regelrecht gelockt. Da die normale Reise nicht funktionieren würde bringt man sie in Gefahr, um sie anschließend daraus zu retten und der “Barmherzigkeitsmafia” Frischfleisch zu liefern. Wer kümmert sich eigentlich inzwischen um die tatsächlichen Flüchtlinge und sozial Schwachen? Erst wenn sich die Klaas-Böhmermann Fans mit ihren Gästen um Pfandflaschen prügeln, wird dieser Spuk in den Hirnen angekommen sein. Dann ist es allerdings schon lange vorbei, dass man noch etwas hätte ändern können. Das ist schon im Jahr 2018 mindestens 20 Jahre zu spät.
Im Sinne der Ausgewogenheit wäre es nur fair, wenn im ZDF nun Künstler wie Helene Fischer, Andreas Gabalier oder Lisa Fitz zu Spenden für die Identitäre Bewegung aufrufen dürften.
Unvorstellbar jemand würde im ZDF für die Bewaffnung und Besoldung von Frontex-Grenzwächtern oder für Abschiebungen von kriminellen Zuwanderern werben. Aber auf der linksgrünen Seite des gesellschaftlichen Spektrums darf man als Staatskünstler im Staatsfernsehen ganz selbstverständlich für das Einschleusen von Menschen Geld sammeln – also für Aktionen, die rechtlich und moralisch in einer Grauzone, wenn nicht in der Illegalität, stattfinden.
Die Zwei sind - mit Verlaub gesagt - ohnehin nicht die hellsten Kerzen auf der Torte. Man sollte sie mit den Worten des Gefreiten Schlumberger aus „Es muss nicht immer Kaviar sein“ „gor ned ignorieren“.
Interessanter ist doch die Frage, was Böhmernann macht, wenn der Kapitän verurteilt wird. Wenn er sich dann nicht von seiner Aktion massiv distanziert, setzt er sein persönliches Gerechtigkeitsempfinden über das der Rechtssprechung. Was für ein Signal für die Menschen in unserem Land. Immer schön die Werte aushöhlen und durch gefühlte Gerechtigkeit, bei der die eigene Position die “gute” ist. Er hat die Bedeutung von Verantwortung nicht verinnerlicht und betreibt unbeirrt seine selbstsüchtige, durch Zwangsabgaben finanzierte, Agenda.
Das ist an Zynismus kaum zu übertreffen. Was wären denn die derzeitigen Alternativen? Absaufen lassen oder die Libysche Kriegsmarine mit noch schöneren Booten ausstatten? Es geht immerhin um Menschen. Menschen denen Hoffnung gemacht wird, die aber auch offensichtlich einen Grund haben sich in derartige Gefahr zu begeben. Ich bezweifele allerdings, dass sich alle dessen wirklich bewußt sind. Schließlich werden denen die Retter quasi versprochen. Nun kann die Lösung nicht heißen, dass alle nach Europa kommen. Deshalb schwanke ich, zwischen “die kann man nicht einfach absaufen lassen” und der Frage nach einer Lösung. Frontex würde bei einer Rettung die Menschen ja genau so nach Europa bringen. Europa braucht eine gemeinsame Einwanderungspolitik und Deutschland noch viel mehr. Bis sich die Herrschaften sich bewegen, sind mir gerettete Flüchtlinge viel lieber, als Leichen am Strand. Mit Zynismus bewirkt man aber keine Änderung der Politik.
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