Emotional begründete Rücksichtslosigkeit als Menschenrecht?
Die Probleme der Leihmutterschaft scheinen mir von Frau Kelle zum Teil konstruiert. Als erwachsenes Kind würde ich die Menschen als meine Eltern betrachten, deren Gene ich habe. Ich würde nicht denken, dass die Austrägerin meine Mutter ist. Ich denke auch, dass Leihmütter ihrer Familie von Anfang an genau erklären können, welches Kind sie für wen austragen. Ich denke weiter, dass es sicher Studien von Adoptivkindern gibt, die vom ersten Tag ihres Lebens adoptiert sind. Haben sie Störungen, die weder von Schwangerschaft noch von Genetik herrühren? Eine Leihmutter ist jemand, der schwer arbeitet. Wie ein Bauarbeiter, der auch seinen Körper hergibt. Mit einer 7-köpfigen Ethik-Kommission, mit einer hohen Bezahlung (z.B. mit Vorgabe, die Bezahlung darf für Rentenpunkte oder Hauskauf verwendet werden) und mit der Vorgabe, regelmäßigen Kontakt zur biologischen Mutter zu bekommen und ab 18 Kontakt zu den genetischen Spendern zu bekommen, fände ich das in Ordnung. Häufig trägt eine Leihmutter aber auch ein Kind aus, dass genetisch mit den Auftragseltern übereinstimmt. Schlimmer als das Schicksal als Leihmutterkind finde ich das Schicksal der Scheidungs-Wechselmodellkinder, die kein Zuhause haben. Die haben nach einer Weile fast alle einen Schaden.
Egoismus als Menschenrecht? Die individuelle Befindlichkeit, der Egoismus, die Egozentrik, die wehleidige Rücksichtslosigkeit manifestiert sich zunehmend zum Menschenrecht.
Frau Kelle fragt: “Wen nimmt ein Kind als seine Mutter wahr?” Konrad Lorenz würde sagen: “Das erste Lebewesen, das einem Graugansküken über den Weg läuft!” Dies dürfte Leihmutterschaftsvertret* und Genderideolog* jubeln lassen. Allerdings macht es soziale Mütter, wie zum Beispiel Elton John, zu einer Gans, was ja auch Sinn, weil Elton in den 70ern häufig mit Federklamotten auftrat. ... Lorenz nannte eine solche Mutterschaft im Übrigen eine Fehlprägung.
Frauen tauschen Fortpflanzung gegen Versorgung und Einkommen, ob sie das nun im Rahmen der Ehe, in Form von Ansprüchen gegenüber dem Sozialsystem oder als Brüterin, die das Kind direkt gegen Geld tauscht tun. Dem Versorgungsmotiv ordnen sich alle anderen Erwägungen unter.
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