Oh ja, die Worte des geschätzten Herrn Broder haben mich doch etwas irritiert! Sich keinen Optimismus mehr zu gönnen, halte ich für persönliche Selbstvernachlässigung - unabhängig vom Alter und Gesundheitszustand! Die Weisheit im Alter, mit der man das Draufgängertum aus Jugendjahren kompensiert, hat sich maßgeblich durch Lebenserfahrung gebildet. Und bei dem, was die Älteren alles schon erlebt haben reifte nicht selten die Erkenntnis: “...unverhofft kommt oft… ” - auch im Zusammenhang mit: ” Erstens kommt es anders - und zweitens als man denkt….”. Dies ist ja nicht zuletzt der Unvollkommenheit menschlichen Denkens und Handelns zuzuschreiben - und bleibt deshalb für mich auch weiterhin ein Grund - und die Empfehlung an alle “Bedrückten” - die Hoffnung nicht zu früh aufzugeben! MfG
Wie immer viel Interessantes zu hören, herzlichen Dank dafür und gute Besserung! Aber bedenken Sie bitte, dass die politischen Narreteien nicht vom Volk ausgehen, sondern von einer politischen Klasse, die von vielen Opportunisten bevölkert und von einigen hardcore-Weltverbesseren beherrscht wird. Die Bereitschaft der “normalen” Leute, sich von dieser Elite herumkommandieren zu lassen, ist ein oft verspottetes, aber eigentlich liebenswürdiges Vertrauen der Deutschen in die Obrigkeit und sozusagen Schuld der Preußen. Seit dem Alten Fritzen haben die Deutschen das unausrottbare Gefühl, dass die da oben klug, fleißig und verantwortungsbewusst sind. Außerdem wollen die Deutschen gern gut sein und fühlen sich in Grautönen nicht wohl. Das äußert sich in dieser bescheuerten Idee, “Vorreiter” sei zu müssen. Das bringt zwar auch viele positive Konsequenzen, macht uns aber zugleich zu einem idealen Werkzeug für Ideologen. Allen Freunden der Achse ein gutes neues Jahr!
Gute Genesungswünsche an Chaim Noll! So ein Rippenbruch ist - glaube ich - so mit der fieseste Bruch, den es gibt!
Ja - mit allem ja d’accord und dennoch: eine halbwegs objektive Analyse zum Russland/Ukraine-Konflikt, ist unter Ausklammerung des antiamerikanischen US-Deep States - resp. seiner geostrategischen Weltmachtansprüche, nun mal nicht möglich. Die diesbezüglich eindimensionale Betrachtung wird dem Intellekt eines H. M. Broder leider nach wie vor nicht gerecht, obgleich ich der möglicherweise darin inne wohnenden Verzweiflung über das heutige Amerika, verstehen kann bzw. teile. DIESES “Deep State-Amerika” hat Trump übrigens in seiner jüngsten Reden nicht nur KLAR SO BENANNT, sondern ihm auch den Kampf angesagt. Ich zitiere: “...Wenn wir zulassen, dass dieses Grundrecht (der Redefreiheit) zu Grunde geht, sind wir kein freies Land und es werden dann auch die übrigen unserer Rechte und Freiheiten fallen. So wie Dominosteine werden sie eines nach dem niedergehen! In den letzten Wochen bestätigen bahnbrechende Berichte, dass eine finstere Gruppe von Deep State-Bürokraten, Tyrannen aus Silicon Valley, linken Aktivisten und verdorbenen Nachrichtenmedien sich verschworen haben, um das amerikanische Volk zu manipulieren und zum Schweigen zu bringen. Sie haben zusammengearbeitet, um wichtige Informationen zu unterdrücken über alles, von Wahlen bis hin zur ÖFFENTLICHEN GESUNDHEIT ! Das Zensurkartell muss zerschlagen und zerstört werden!”
Herr Broder, seien Sie doch nicht so pessimistisch in Bezug auf Israel. Natürlich gibt es in Israel eine “woke” Bewegung, die gibt es ja Weltweit, dank dem Wohlstand den uns der “Kapitalismus” und die Globalisierung brachte. Jedoch mein Gefühl und meine Erfahrung gehen dahin, dass die Israelis - wie auch die Nationen Ostmitteleuropas - das besitzen, was man im Volksmund gemeinhin einen gesunden Menschenverstand nennt. Irgendwann mal werden die “Woken” dieser Nationen merken in was für Widersprüche sie sich verwickelt haben. Daher denke ich, dass diese “Woknes” vorübergehen wird. Bis in die 70er Jahren dachte man ja auch dass Israel ein kommunistisches Land sein wird.
@Dieter Kief : Fürchten Sie nicht die Antipatriotismuskeule ? Sapere aude delegitimiert doch schließlich solche ...
Herrn Broder hatte ich in den letzten Jahren wegen seiner scharfsinnigen, intelligenten und manchmal auch spitzzüngigen Beiträge sehr schätzen gelernt. Zudem verfügt er über eine exzellente Rhetorik und einen beeindruckenden Schreibstil. Umso betroffener macht mich in der letzen Zeit seine extrem einseitige Einstellung zum Ukrainekrieg, wobei er eine differenzierte Sichtweise offenbar nicht zulässt. Es muss nicht immer wieder auf die auf gar keinen Fall kleinzuredende Schuld Russlands, einen Angriffskrieg begonnen zu haben, hingewiesen werden, um vielen Berichten und Veröffentlichungen zur Folge festzustellen, dass hier übergeordnete geostrategische Aspekte eine maßgebliche Rolle spielen und Deutschland, ev. auch die EU zwischen die Fronten und ggf. auch unter die Räder kommen kann. Angesichts des unendlichen Leides, den dieser Krieg verursacht, ist es für mich beschämend, dass es bisher auch nicht ansatzweise zu Friedensgesprächen gekommen ist. Der aufmerksame Beobachter des politischen Geschehens wird sich darüber seine eigenen Gedanken machen.
Das Bild H. M. Broders vom Schiff, aus dem wir mit kleinen Eimerchen das eindringende Wasser schöpfen, ist noch recht positiv. Wir sind inzwischen dabei, ein Loch in den Schiffsboden zu bohren in der Hoffnung. dass dann das Wasser abläuft. Bleiben wir munter: geht’s auch nicht rauf, sondern runter. Ich wünsche dem Achgut-Team und allen Lesern/Hörern ein gesundes Neues Jahr.
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