indubio / 23.12.2021 / 08:00 / 34 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 190 – Die Philosophie des Zweifels 

Roger Köppel, Verleger und Chefredaktor der „Weltwoche“ und Gründer des im deutschsprachigen Raum einzigartigen Infotainment-Formats „Weltwoche Daily“ lässt sich von Burkhard Müller-Ullrich über seinen Werdegang, seine Hobbies, sein politisches Engagement und seinen Charakter ausfragen. Ist er ein Egomane mit Talent zur Selbstreflexion? Ein publizistischer Stratege mit einem Faible für Überraschungen? Ein ernster Streiter mit Sinn für Humor? Auf jeden Fall ist er unabhängig, kritisch und (fast immer) gutgelaunt.

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Leserpost

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B. Thalheim / 23.12.2021

Danke für die Analyse, die nahe an die Offenbarung des Johannes gehen. Als Aschkenasim teile ich die Analyse zum Glauben— auch wenn die Rest der Welt vollständig indoktriniert und in der alten Bundesrepublik vollständig entintelligent (verblödet) ist. Und es wird immer schlimmer kommen (alter Spruch, sorry),  als das was man jemals geglaubt hat. Hoffentlich bleibt die Sperrung beim Meinungsmonopolismi eher ein Qualitätskriterium. Bleibt sozial und laßt die Familie (die die Altparteien vernichten möchten) und die Gemeinschaft am Leben!!

Dr. Michael Bauer / 23.12.2021

Ich empfand den Dia- bzw. überwiegenden Monolog als etwas enttäuschend. Voller Wiederholungen und Versatzstücke aus seinen Weltwoche-Daily podcasts. Nicht falsch verstehen: ich bewundere und schätze Herrn Köppel sehr für seinen geradezu generischen und im besten Sinne journalistischen Impetus. Auch seine special-Interviews sind Sonderklasse. Ich habe einfach die angekündigte persönliche Note etwas vermisst. Obgleich UMB sich redlich bemüht hat, ihn von den politisch/philosophisch/religiösen Allgemeinplätzen in den etwas privateren Bereich zurückzuholen. Über seine familiäre Konstellation - speziell in Bezug auf die Vereinbarungs-möglichkeit mit seinem immensen Arbeits- und Reisepensum = familiäre Abwesenheit - hätte ich gerne mehr erfahren. Bzgl. der privaten Ansatzfragen war ein auffälliges Ausweichverhalten spürbar. Dennoch - Roger Köppel ist und bleibt ein authentischer und sehr sympathischer Ausnahmejournalist (übrigens im Gegensatz zu dem m. E. nach doch etwas blasierten Gabor Steingart).

giesemann gerhard / 23.12.2021

@Dieter K.: Das hat mich auch immer schon fasziniert: Die Rechtfertigungslehre* Luthers hat paradoxerweise dazu geführt, dass protestantisch geprägte Regionen wirtschaftlich erfolgreicher sind als katholisch geprägte. Bis heute, mensch betrachte nur Latein-Amerika im Vergleich zu den USA/Kanada. In Europa gibt es dafür ebenfalls gute Beispiele, wie Sie sie schon angesprochen haben. Der protestantische Christ MUSS durch wirtschaftlichen Erfolg zeigen, dass er “auserwählt” ist, von Gott - während es bei einem Katholiken genügt, wenn er seinen Besitz der Kirche vermacht, in der Stunde seines Todes spätestens. Dann hat er sich gerechtfertigt für das Paradies. Anlass war natürlich der Ablasshandel eines Tetzel, klar, und Luther musste da einen Kontrapunkt setzen. Wer sich da wohl mehr anstrengt hienieden? Na also. *Grob etwa: Nur durch die Gnade Gottes kommst du ins Paradeis, nach Luther, da hilft alles Geschiebe, Opfern, Getue nichts. Bisschen fatalistisch, gewiss, aber der Schuss ging eben nach hinten los, Halleluja. Wer da das gemütlichere Los gezogen hat, dürfte auch klar sein - ich bin daher so eine Mischung aus Katholik und Moslem, beides nicht so besonders heftig ... . Ein guter Katholik und ein schlechter Moslem, könnte das ein Protestant sein? Denn “Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht”. ER ist und bleibt ein Schlaumeier. Allein deshalb sollten wir IHN lieben. Auch wenn er wie üblich nichts dazu sagt und uns machen lässt. Wie meint Herr Köppel: Immer weiter, Amen.

Johannes Schuster / 23.12.2021

Da ich maßgeblich in der Schweiz groß wurde muß ich einige Leser hier etwas korrigieren: Die Schweizer rechtfertigen für eine gute Stimmung: ALLES. Das ist eine Mentalität, daß sie zu einem Mörder nie Mörder sagen würden, sondern “Mensch mit Fremdtötung in der sozialen Prägung”. Auch aus der Berufstätigkeit mütterlicherseits im Sozialgewerbe sind mir einige grauenhafte Fälle bekannt, die man einfach so mit Narrativen “wegverniedlichte”. Das ist einer der Charakterzüge, der mich an den Schweizern zur Weißglut bringen kann: Die Gleichform vor der Ungerechtigkeit. Dieses “Abstimmen” auf die Nullinie ist eine Seuche. Darum hat der Protest in der Schweiz auch abrupt geendet als die Abstimmung durch war. Wenn die Schweizer einen Massenmord abstimmen täten, würden sie alle zu ihren Taten schweigen: Denn der Konsens steht über allem. Deutsche mißdeuten dieses Kollektivierung bis hin zum Lemmingdasein gerne als “Verschworenheit”: Bäuerliche Grundeinfalt ist eine bessere Erklärung. Das ist wie so Indianerstämme in Südamerika oder unter Südseevölkern, wo die Harmonie immer latent über das Recht gestellt wird. Die Pleite der Swissair wurde eben aus solchem eidgenössischen Harmoniegesülze übersehen, als ich sie damals schon unkte. Nichts desto trotz liebe ich die Schweiz, weil ich ihr viel verdanke. Liebe heißt aber auch Vertrautheit und so kenne ich meine Geliebte halt auch in ihren höllischen Abgründen.

Renate Weiß / 23.12.2021

Eine schöne Sendung mit einem klug-naiven und gutgelaunten Interviewgast. Ich staune, dass der kluge Roger Köppel das Offensichtliche nicht sieht, denn m. e. ist die Verschwörung unübersehbar. Gleichwohl habe ich die Sendung genossen und sage herzlichen Dank dafür. Denen, die sich für die okkulte Seite der aktuellen Geschehnisse interessieren, lege ich zum Einen Uwe Bausch ans Herz, der sich auch auf youtube findet mit “Coronakrise und Coronaimpfung biblisch nüchtern beurteilen Orientierung für Christen” und zum Anderen Madonnas Auftritt 2019 in Tel Aviv. Symbolkundige kommen aus dem Staunen nicht heraus und wer ein bisschen Hilfestellung haben will, gibt z. B. bei bitchute die Begriffe “Achim Klein - Schlaglicht 78 - Madonnas Prediction” ein. Ich wünsche allen Achse-Machern, allen Lesern und Foristen eine gesegnete Weihnachtszeit und bedanke mich sehr, dass Ihr mir seit Jahren beim mentalen Überleben helft!

Rainer Nicolaisen / 23.12.2021

Natürlich stimme ich den zitierten Sätzen von Karl Barth begeistert zu. Aber: Wenn er das Christentum so großartig findet, solltwe er auch zur Kenntnis nehmen, daß es in seinen frühen Jahrhunderten in seinem Fanatismus(!) die heidnische Antike zerstört hat und damit entscheidende Grundlagen des Abendlandes, die später erst mühsam wieder zusammengesammelt werden mußten.\\ Und: Ich sehe uns heute durchaus im Protofaschismus.\\ Was meine Lust am Lachen nicht zerstören kann. Den Gefallen den Machthabern tun? Nimmer!

Dieter Kief / 23.12.2021

Fred Burig, der Widerspruch, den Sie benennen löst sich auf, wenn man sieht, dass Sie zwei Sorten von Problemen ansprechen: Das der Moral und des Geisteszustandes- wie will ich sein/ mich verhalten? Und das der Aussenpolitischen Praxis: Welche Maßnahme empfiehlt sich im Falle der Bedrohung durch Russland? - Roger Köppel lässt sich davon, dass es beide Handlungsebenen gibt, die individuelle und die des Großen Ganzen, gerade nicht die Laune verderben. Er akzeptiert, dass die Welt “dunkel ist” - und tut dennoch was er kann, um diesem Weltdunkel etwas entgegenzusetzen.

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