indubio / 18.06.2023 / 06:00 / 24 / Seite ausdrucken

Indubio – Folge 281: Das Internet – Fluch und Segen

Das Internet hat die Gesprächskultur und die Informationsgewinnung revolutioniert. Was bedeutet das für die Gesellschaft? Darüber spricht Gerd Buurmann mit der Journalistin Anabel Schunke, dem Blogger Roger Letsch und dem Arzt Gunter Frank, Autor des Buchs „Das Staatsverbrechen. Warum die Corona-Krise erst dann endet, wenn die Verantwortlichen vor Gericht stehen“.

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Thomas Szabó / 18.06.2023

Dr. Frank: “Es ist nicht so schwer heute Zivilcourage zu haben. Also da gab es ganz andere Zeiten.” Ja, aber warum gibt es heute so wenig Zivilcourage?

Thomas Szabó / 18.06.2023

Die verkürzte Kommunikation in den sozialen Medien führt zu einer verkürzten Aufmerksamkeitsspanne und zu einem verkürzten Denken. Verkürztes Denken hat die Qualität und die inhaltliche Tiefe von Werbung, Werbebotschaften, Werbeplakaten. Die Meister der plakativen Kommunikation propagieren zwar die Guten zu sein, aber bei dieser Qualität lässt sich das Gute nicht aufrecht erhalten. Es gibt kein Denken in Werbebotschaften. Wer nicht denkt, der kann de facto nicht gut sein; er kann sich nur als gut empfinden, das Gute wünschen, aber Güte alleine ist moralisch wertlos, da strunzdumm und leicht in die Irre zum Bösen führen. Gute & dumme Menschen sind die tödlichste Waffe des Teufels.

A.Schröder / 18.06.2023

Das Internet ist hundert Prozent Meinung und kein Wissen. Für die achse, als Hauptverbreitungsmedium, so wichtig. Was einen nicht paßt wird in den Skat gedrückt und gelöscht. Nur Zustimmung, vorzugweise mit tobendem Applaus, ist willkommen. Aber das war schon immer so, wenn sich Herrschaften sonnen wollten. Meinungen fließen wie Geld.

Thomas Szabó / 18.06.2023

Stichwort: verkürzte Kommunikation: Verkürzte Kommunikation führt zum verkürzten Denken. Die Kommunikation verkürzt sich gerade in den von Jugendlichen frequentierten sozialen Medien “automatisch” auf wenige Sätze, verkrüppelte Halbsätze, entkernte Wörter, Parolen, Symbole, Bilder, Emojis und substanzlose aber heftige, hysterische Emotionen. Die alltägliche Aufmerksamkeitsspanne verkürzt sich durch die Gewöhnung. Komplexe Inhalte werden durch unterkomplexe, sprich primitive ersetzt. Urteile werden wie Gerichtsurteile vom Volksgerichtshof in sekundenschnelle gefällt. Jeder Depp hält sich für Gott & Weltgericht und bildet sich ein einen anderen Menschen anhand 1 falschen Wortes in die ewige Verdammnis schicken zu können. Es findet eine Gewöhnung an eine oberflächliche, dumme, überhebliche, rücksichtslose Kommunikation statt. Oberflächliche, plakative, emotionale Inhalte gewinnen die Oberhand. Ich erinnere mich an eine Aussage aus einer Novelle von Somerset W. Maugham. Er schrieb über seine Jugendzeit, der 1880-er Jahre, als sich sensible Seelen an 3-bändigen Romanen von mehreren Tausend Seiten erfreuten. Heute verkommt die öffentliche Kommunikation auf das Niveau von Werbeplakaten, plakativer Propaganda. Wer nimmt sich noch die Zeit einen ganzen Satz zu Ende zu lesen oder gar einen Satz ordentlich auszuformulieren? (Diese Kritik trifft auch mich.) Verkürzte Kommunikation -> verkürzte Aufmerksamkeitspanne -> verkürztes Denken -> dreiste Dummheit -> Grün wählen.

Klaus Alfs / 18.06.2023

Die Bemerkungen von Herrn Letsch zu Beginn betonen zu sehr den Angstaspekt. Der Lustaspekt geht dabei vollkommen unter. Es ist ein Rausch. Aber selbst das ist noch zu kompliziert gedacht. Man braucht fast keine Psychologie, um zu begreifen, warum die Leute mitmachen. Die Leute denken und machen in der Regel das, was ihnen qua Propaganda eingebläut wird. Diese muss nur auf den verschiedenen Ebenen hinreichend gleichgerichtet sein. End of story. Man braucht keinerlei weitere Grundannahmen über innere Zustände, Angst, Lust, Narzissmus usf. oder über die Individualisierung und ähnliches. Wenn man von falschen Voraussetzungen ausgeht, erscheinen solche Phänomene besonders erklärungsbedürftig, verwunderlich, nicht normal. Sie sind aber weder schwer zu begreifen noch in irgend einer Weise geschichtlich unnormal.

dina weis / 18.06.2023

Das Internet ist unterm Strich gesehen mehr Fluch als Segen, da die Informationen mehrheitlich von einer Machtelite gesteuert werden und die Manipulation dadurch massivst gesteuert wird. Natürlich konnten wir uns auch Informationen zur Aufklärung abholen und kritischen Stimmen anschließen, was absolut nützlich war, aber durch die übermächtige Dauerpropaganda , die uns tagtäglich serviert wurde, hatten es selbst Kritiker schwer durchzudringen wie wir wissen. Das “Volk” ist in ihrer Angstblase bestätigt worden und die Kritiker und Selbstdenker wurden diffamiert und ausgegrenzt. Wir waren noch nie so gespalten wie heute. Außerdem ist “das Netz” oder “WIR” Rohstofflieferant für Google und Co, die als Händler unserer Daten die Welt regieren. Wir merken schon gar nicht mehr wie wir manipuliert werden, unsere Meinungen und Entscheidungen. Ganz ehrlich, früher lebte es sich ruhiger und wer wirklich kritisch war und nicht alles glauben konnte und wollte konnte sich auch da Informationen holen. Corona hat die Gesellschaft vorgeführt, die Dummen sind immer noch dumm und die Intelligenten sind immer noch intelligent, es ist nur sichtbarer geworden.

Gerd Heinzelmann / 18.06.2023

Wer noch etwas lernen möchte, sollte sich mit Monika Schumann beschäftigen. Auch hier hat das Internet versucht ganze Arbeit zu leisten.

Peter Woller / 18.06.2023

In einem Punkt muss ich Herrn Buurmann widersprechen. Das Internet hat uns nicht emanzipiert. Das Internet hat neue Hörigkeiten und Abhängigkeiten geschaffen.

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