Dushan Wegner, Gastautor / 28.08.2021 / 11:00 / Foto: Dushan Wegner / 37 / Seite ausdrucken

Im Zweifel gegen den Gesunden

Ein Angeklagter hat als unschuldig zu gelten, bis seine Schuld bewiesen ist. Bei Merkels Impfschikane wird das Prinzip umgekehrt: „3G“ mit den bald teuren Tests bedeutet: Du giltst als Infizierter, bis du das Gegenteil beweist.

Eines der Grundprinzipien der demokratischen Denkweise ist, dass ein jeder als unschuldig gilt, bis ihm in einem ordentlichen, fairen Verfahren die Schuld nachgewiesen wurde. „In dubio pro reo“, so lautet das Prinzip der Unschuldsvermutung auf lateinisch, „im Zweifel für den Angeklagten“.

Auf dem anderen Ende des logischen (wie wohl auch moralischen) Spektrums stünde eine Schuldvermutung – und dem Angeklagten obliegt es dann zu beweisen, dass etwas nicht der Fall ist. Die Schuldvermutung hätte einst etwa so klingen können: „Du bist angeklagt, eine Hexe zu sein, und darauf steht der Tod – beweise uns also nach unseren Maßstäben, dass du keine Hexe bist!“

Nein, das klingt nicht logisch und gewiss nicht gerecht … womit wir natürlich bei einer brandaktuellen Nachricht wären.

Vielleicht tritt Merkel nun wirklich und endlich von der Berliner Bühne ab – selbst ihre Fanboys in Berliner Redaktionen scheinen eine gewisse „Ermattung“ in ihren kalten Worten zu hören. Oder sie bleibt eben doch „Kanzlerin, so lange sie will“, vielleicht noch mal 16 Jahre. Was auch immer die Zukunft bringen mag, tatsächlich scheint sie jetzt auf die letzten Tage dieser Wahlperiode uns nochmal so richtig zeigen zu wollen, was eine sozialistische Harke ist.

Strafmaßnahme mit nachgeschobenem medizinischen Zweck

Am 26. August 2021 lesen wir, dass Merkel die „3G-Regel“ für Züge erklären will (ohne das Parlament, klar; siehe hier). „3G“, das bezieht sich hier nicht auf einen Mobilfunkstandard, der in Zügen funktioniert oder auch nicht. „3G“ meint hier: Nur GeneseneGeimpfte oder Getestete sollen Bahn fahren dürfen.

Das erste Problem mit dem „Getestete“ ist ja, dass der Test spätestens nach der Wahl im September wohl viel Geld kosten wird. Neeeeeein, es gibt keine „Impfpflicht“ – es wird nur richtig, richtig teuer für dich, am Leben teilzunehmen.

Ein Pendler, der sich nicht „impfen“ lassen will, soll täglich einen für viele Bürger inzwischen kostenpflichtigen und teuren Test machen lassen – oder seinen Job aufgeben, oder sich gegen seinen eigentlichen Willen „impfen“ lassen. Man zählt ganz offen darauf, dass die meisten Zug-Pendler brav einknicken werden.

Das zweite Problem ist, dass eine Impfung nicht langfristig vor dem Virus schützt, nicht vor der Erkrankung und nicht vor der Weitergabe. Sogar Karl „Panik“ Lauterbach sagt es – und zwar seit bald einem Jahr!

Wenn Geimpfte nicht getestet werden müssen, gibt man damit offen zu, dass der Test zuerst eine Schikane ist (siehe auch hier), eine Strafmaßnahme mit nachgeschobenem medizinischen Zweck, die den Bürger in die Knie zwingen soll, sich das Zeug injizieren zu lassen, ob es etwas bringt oder nicht.

„Die Schuld ist immer zweifellos“

Jedoch, nehmen wir an, der Test nur für Ungeimpfte wäre tatsächlich sinnvoll. Und nehmen wir sogar an, dass der Test auch weiterhin kostenlos wäre, vielleicht weil etwa der Arbeitgeber die Kosten übernimmt. Auch dann hätte „3G“ noch immer ein großes ethisches Problem, eine sehr unappetitliche Parallele.

Bei Franz Kafka heißt es:

„Der Grundsatz, nach dem ich entscheide, ist: Die Schuld ist immer zweifellos.“

In linken Kreisen pflegt man ja gern eben ähnlich kafkaeske Prinzipien. (Siehe dazu auch diesen etwas melancholischen Essay.)

Die Schuld des Gegners ist immer zweifellos. Der Gegner ist schuldig, bis er das Gegenteil beweist – was er wohlgemerkt nicht immer kann, weil nicht selten das Beschuldigtsein selbst als Schuldbeweis gilt (etwa, wenn der Gegner beschuldigt wurde, ein Rechter oder ein Frauenfeind zu sein).

Das Prinzip der Schuld, bis der Angeklagte die Unschuld beweist, es wurde nun wohl auch von der Impfmaschinerie adaptiert. „3G“ bedeutet in der Praxis, dass du als infiziert giltst, bis du das Gegenteil beweist – wieder und wieder und wieder, bis du einknickst oder ganz generell aufgibst.

Dies ist die erste Pandemie der Menschheitsgeschichte, bei welcher die Menschen fortwährend daran erinnert werden müssen, dass eine Pandemie herrscht. Ach, wenigstens verstellen sie sich kaum noch. Es soll keine Gesunden mehr geben. Ein „Gesunder“ ist bloß noch ein „Infizierter bis zum Beweis des Gegenteils“.

Ich traue diesen Leuten nicht, und ich bin kurz davor, die Merkelbande für undemokratische ****** zu halten – bis die mir das Gegenteil beweisen.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Dushan Wegner.

Foto: Dushan Wegner

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S.Niemeyer / 28.08.2021

Seit einiger Zeit erlebe ich zwischen Wachen + Schlafen immer wieder Mistgabelvisionen, wir sind zu mehreren, und jeder hält eine große Mistgabel aufgestellt, das Kanzleramt ist irgendwie in der Nähe. Dabei besitze ich gar keine Mistgabel, aber immerhin einen Spaten.

Marion Sönnichsen / 28.08.2021

Im Zweifel für oder gegen den Angeklagten? Grundrechte wegnehmen, ja oder nein? Ich empfehle allen sich die Sendung Talk im Hangar 7 vom 29. April 2021 anzuschauen (Öffnen für Geimpfte: Alle anderen bleiben eingesperrt?) Es ist der Beitrag der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot, auf den ich hinweisen möchte, in den aller ersten Minuten (ab 7:10 Minute). Ganz klasse, wie sie uns die Verankerung von „In dubio pro reo“ erläutert.  In einer Demokratie kann man diesen Grundsatz nicht über Bord werfen und Grundrechte kann man niemandem wegnehmen. Wenn man das täte, wie jetzt diskutiert, dann leben wir nicht mehr in einer Demokratie. Zum Redebeitrag von Frau Guérot muss ich als Biologin auch „dazwischen grätschen“, so wie die Moderatorin Prähauser sich ausdrückt. Es können Menschen, die keine Symptome haben, Viren weitergeben. Aber diese „silent spreader“ haben eine wichtige Funktion in der Populationsdynamik zum Aufbau einer natürlichen Herden-Immunität. Die Virenmenge ist zu klein, um Covid-19 auszulösen, jedoch reicht sie aus, um beim virenfreien Empfänger eine „Habachtstellung“ des Immunsystems zu bewirken. Das Immunsystem bereitet sich auf einen größeren Virenangriff vor; es bildet bereits, ohne dass wir dies merken, eine Immunität auf. Und jetzt sollte man sich die „Talk im Hangar 7“ Sendung von gestern anschauen und den Blödsinn dagegenstellen, den der „Immunologe“ (ich setze in Anführungszeichen, da ich gar nicht glauben kann, dass dieser Mensch ein Medizinstudium oder wissenschaftliches Studium absolvieren konnte) dort verzapft. Er ignoriert das natürliche Immunsystem des Menschen und einer evolutionär entstandenen Populationsdynamik und will dies durch eine riskante, außerhalb der Evolution verortete, künstliche Gentechnik-Immunisierung austauschen, deren Wirkungsweise wir nicht annähernd verstehen. Prof. Schubert ist zu Recht entsetzt über diese Fahrlässigkeit.

Rainer Niersberger / 28.08.2021

Richtig. Ein wichtiges Instrument des Totalitarismus, das ebenfalls lange und bis heute unterschätzt wird, ist die Einführung der sogen Beweislastumkehr, beginnend bezeichnenderweise mit dem politideologisch interessanten “Antidiskriminierungsgesetz”. Fuer (gute) Juristen schon damals ein Sündenfall mit (gewollt) aeusserst weitreichenden Folgen.  Dabei geht es nicht” nur” um die Umkehr einer bis dato ehernen zivilisatorisch/bürgerlichen Rechtsregel, sondern um die (gewollte) Einführung eines faktisch Unmöglichen, naemlich des Beweises! fuer das Nicht Vorhandensein oder “Nichts”. Damit wurde das Kafkaeske in das ” Recht” dieser Republik eingeführt, wo es bis heute mit natuerlich sich ausweitender Tendenz herrscht. Aehnlich frueheren, vorrechtsstaatlichen Verhältnissen genuegt eine Behauptung, die nicht bewiesen werden muss, um die sozial erwünschten Folgen zu erzielen. Da eine Widerlegung der “Vermutung der Richtigkeit” (der weisse Mann ist so) bereits denkgesetzlich unmoeglich ist, erzielt dieses Vorgehen die generalpraeventive, abschreckende, (Schuld - und Vermeidungs-) wirkung. Und diese ” Entwicklung” ist natuerlich nicht zu Ende, denn die Taeter haben ihr Endziel noch nicht erreicht. Dass die Damen zuhauf linksgruen waehlen, ist ansatzweise psychologisch nachvollziehbar, dass es auch “Herren” machen, ist schlicht neurotisch. Ängstliche Unterwerfung, ein insgesamt beliebtes westliches Vorgehen, als verzweifelter Versuch der “Maenner” , sich trotzdem noch paaren zu duerfen.  Wie lange er funktioniert, bleibt abzuwarten. Konkurrenz droht.

Dietmar Richard Wagner / 28.08.2021

Eine Analogie: im Zweifel gegen den Nüchternen - das sollte auch bei Alkoholkontrollen im Straßenverkehr gelten. Jeder ist ein potentieller Trunkenheitsfahrer, und muss seine Nüchternheit, auch wenn er unauffällig ist, durch einen Atem- oder Bluttest nachweisen. Diesen Test hat er natürlich selbst zu bezahlen, egal wie das Ergebnis ausfällt.

Heiko Loeber / 28.08.2021

Haben sich Herr und Frau Politiker-Elite den Impfstoff eigentlich unter den verschiedenen Kandidaten selbst aussuchen dürfen? Bei der Online-Anmeldung zum Impftermin fürs Wahl- und Steuervieh keinerlei Auskunft, außer indirekt, zwischen den Zeilen, dass es wohl nicht der (“der Gute”) von Biontech sein wird, da eine Zweitimpfung nicht nötig sei. Nichts in irgendwelchen Q & A´s, keine Möglichkeit der Rückfrage. Nur anmelden, herkommen, impfen lassen und sich wieder verpissen. Jene Praxis scheint bislang noch keinem Qualitätsjournalisten übel aufgestoßen zu sein. - Nennt mich paranoid, aber ich würde ja schon gerne vor Fahrtantritt wissen wollen, was überhaupt die mir da in den Arm jagen werden!

Heiko Stadler / 28.08.2021

Einspruch! Hier geht es nicht um irgend eine Kleinigkeit, sondern um die heimtückischte Krankheit der Menschengeschichte. Es ist die Pandemie der Symptomlosigkeit. Sie verbreitet sich mit rasendem Tempo auf der ganzen Welt. Das Gefährliche an der Krankheit ist, dass man nicht merkt, wenn man sie hat. Immerhin haben hochkarätige Wissenschaftler jetzt eine Methode entwickelt, die Krankheit der Symptomlosigkeit nachzuweisen. Man muss nur den Inhalt einer Speichelprobe 2 hoch 45 mal, also 350.000.000.000.000 mal verstärken. Für so eine Krankheit ist jedes Mittel recht, auch die Aufhebung der Unschuldsvermutung.

Volker Kleinophorst / 28.08.2021

„Je verdorbener der Staat, desto mehr Gesetze hat er.“ (Tacitus, 58 - 120). Also nicht ganz neu. Gesund ist das neue Krank, ist allerdings eher Orwell auf Speed. Zu m Hass der Geimpften noch einmal Tacitus: „Es entspricht dem menschlichen Wesen, den zu hassen, den man verletzt hat.“ Tacitus kannte sogar schon den Sozialismus: „Sie schaffen eine Wüste und nennen das Frieden.” Tacitus war pessimistisch und betrachtete den Untergang des römischen Reiches als unausweichlich: “Er glaubt nicht an eine Besserung der Situation, da die Heilmittel gegen die Laster der Zeit zu langsam gewirkt hätten, zumal die meisten Träger der Tugend (virtus) Tyrannen zum Opfer gefallen seien und der Rest der Bürgerschaft (civitas) in Lethargie versunken sei.” Ein “Rechter” also, der ja eh “umstritten” ist, da “judenfeindlich”. (Wollte ich nicht unterschlagen.)

Heiko Stadler / 28.08.2021

Es gibt zwei Arten von Krankheiten: Die Krankheit, die den Menschen zum Verbrecher macht. Diese Krankheit ist durch Symptomlosigkeit gekennzeichnet. Diese symptomlose Krankheit kann Leute, die gegen diese Krankheit geimpft sind, anstecken. Ungeimpfte haben dagegen keine Angst vor dieser Krankheit. Dann gibt es die zweite Art von Krankheit, die psychische Störung. Diese Krankheit hat eine heildende Wirkung. Sie macht Mörder zu Unschuldigen, die nach ihrer Tat wieder frei gelassen werden. Dagegen gibt es keine Impfung. Wozu auch? Sie verursacht ja lediglich Tote, aber keine symptomlos Kranken.

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