Wikipedia definiert : “Der männliche oder sächliche Begriff Pogrom steht für die gewaltsame Ausschreitung gegen Menschen, die entweder einer abgrenzbaren gesellschaftlichen Gruppe angehören oder aber von den Tätern einer realen bzw. vermeintlichen gesellschaftlichen Gruppe zugeordnet werden.” Die Täter - größtenteils Migranten oder Besitzer eines deutschen Passes mit Migrationshintergrundes - verübten gewaltsame Ausschreitungen gegen die gesellschaftliche Gruppe der” schon länger hier Lebenden” und deren Vermögenswerte. Also handelte es sich um das “Stuttgarter Pogrom” - damit entfällt der Streit um den beanstandeten Begriff. Was auf die 1938-er Pogrome folgte, wissen wir. Was uns 2020 ff blüht, steht (noch) in den Sternen.
Die Nachfahren der Täter rügen also den Nachfahren der Opfer, weil er sich unerlaubt des nur von waschechten Ariern freizugebenden Wortes “Kristallnacht” bemächtigt hat und ratzfatz wird ausgerechnet von allen Henryk M. Broder als Holocaust-Verharmloser abgeurteilt. So etwas Perverses kannst du dir wirklich nicht ausdenken. Oder schreibt da ein Praktikant, der nicht weiss, wer Sie sind? Verehrter Herr Broder, man schämt sich fremd und möchte um Verzeihung bitten für diese Leute. Vielleicht ist das mit dem hässlichen Deutschen ja doch genetisch.
Wenn offiziel von einer ” internationalen Partyszene” gesprochen wird, dann muss man den besagten Begriff natürlich entsprechend anpassen und von einer “Crystal-NIght” sprechen. Mehr kann man Ihnen nicht vorwerfen Herr Broder.
Protestiert diese ‘RIAS’ auch mit mindestens gleicher Vehemenz gegen die Verharmlosung und Instrumentalisierung des historischen Begriffs ‘Nazi’ wenn damit Personen angegriffen werden, die es wagen, der linksradikalen Deutungshoheit zu widersprechen? Im übrigen drängten sich auch mir sofort nach dem Stuttgarter Landfriedensbruch Parallelen zur Kristallnacht auf: Ein marodierender Mob, der in einer Gewalt- und Hassorgie plündert, prügelt zerstört - man MUSS diesen Vergleich ziehen, damit sich die Geschichte NICHT wiederholt, damit dieser kranken, radikalen und gefährlichen Entwicklung Einhalt geboten wird. Alles andere wäre eine Verharmlosung.
Lieber Herr Broder, Ähnlichkeiten von Ereignissen wie das von Stuttgart 20 und vergleichbaren ähneln natürlich denen der originalen Kristallnacht. Der Vergleich passt sogar noch viel besser bei den martialischen Aufmärschen der Antifa, wenn sie sich Bürgern entgegenstellt, die nur anderer Meinung sind, sie bedroht und wenn es drauf ankommt, auch mal halb tot schlägt. Wer einmal von einem Pulk der Antifa umzingelt war, weiß Bescheid. Hier wird der Status eines Menschen zu seinem Verhängnis. Und die schmerzhaften und dumpfen Kniephänomene, die direkt aus der Hölle linker rassistischer Identitätsideologie stammen, legen die Merkmale (weiß und abweichende Meinung) als unabänderlich fest. Es ist ja die linke Antifa, die die Vereinigung mit Nichtdeutschen und Nichtweißen zur Zeit sucht. Also passt sogar der ideologische Background, um in bestimmten Fällen von Kristallnacht zu reden. Der Feind ist eine Rasse, wenn auch die eigene im Falle der autofaschistischen Antifa. Der neue Faschismus im Westen steht links, weil es sich da verortet moralisch besser macht. Und der Bundestag sieht es ja auch nicht anders. Was uns in Minianapolis und Seattle da so vorgeführt wird, hält den Vergleich mit der Originalreichskristallnacht ganz locker stand. Das gebietet schon der Sportsgeist zuzugeben. Möglicherweise müssen die Stuttgarter noch üben. Was sie dann auch tun, weil diejenigen Leute, die den Vergleich mit den Ereignissen von vor 45 Jahren von sich weisen, Hand aufs Herz, ja auch überhaupt nichts dagegen einzuwenden hätten. Oder hört man Stimmen gegen den Bildersturm, die aktuelle Form der Bücherverbrennung (die ja auch schon stattfindet)? Der Staat in seiner aktuellen Verfassung macht im Geiste mit. Auch da gibt es Parallelen. Die Reichskristallnacht war das Vorspiel des Holocaust. Wer den Vergleich mit der Kristallnacht scheut und die Kristallnacht als singuläres Ereignis festtackern will, verschweigt, dass ein neuer Holocaust in der Zukunft nicht ausgeschlossen ist.
Herr Broder, danke dass es Sie gibt, und auch dass Sie nicht in der Sonne liegen und stattdessen mitkämpfen. In solchen Momenten wird erst der tiefere Sinn Ihres T-Shirt Aufdrucks “Wer, wenn nicht ich” so richtig bewusst! Denn die Copyrights lassen sich nicht von Jedem aushebeln. Ich habe auch einen Migrationshintergrund, und deshalb um so mehr die Verantwortung, Diejenigen zurechtzubiegen, welche “Migrationshintergrund” ungerechtfertigt oder übertrieben ausnutzen und instrumentalisieren. Wenn das Jemand ohne Migrationshintergrund versucht wird er so schnell als “Rechter” beschimpft und der Versuch abgeschmettert, so schnell kann man nicht schauen. Aber wahrscheinlich bin auch ich ein Verharmloser, wenn ich meinen bescheidenen Migrationshintergrund in ein und dem selben Thema erwähne, in welchem es eigentlich rund um Antisemitismus geht.
Das können die Antisemitist*Innen vom RIAS wohl nicht verwinden, dass ihnen zur Ausübung der Denkmalpflege an der deutschen Sprache zwar keine eigene Sondergerichtsbarkeit zur Verfügung steht, ein eigener Studiengang aber nichtsdestoweniger dringend geboten wäre. Ein antisemitistischer Feld-, Wald- und Wiesenphilosoph (um das Wort ‘Linksphilosoph’ in einem Kontext zu vermeiden, der eigentlich das Wort ‘Rechtsphilosoph’ erheischt hätte) müsste auf die links üblichen doppelten Maßstäbe achten: denkmalgeschützte Worte können nur durch weiße, rechte Ikonoklast*Innen besudelt werden, & cet. Und so bleibt eigentlich nur noch die Frage zu diskutieren, ob es bei der innigen Verbindung von Wörtern so etwas wie das Äquivalent zu den berüchtigten ‘Rassegesetzen’ gibt, und mithin ‘Mischlinge’? Was hat mit ‘gemischten Komposita’ zu geschehen, von denen der eine Bestandteil den Regeln des Denkmalschutzes unterliegt, der andere aber mittlerweile zum gerne genommenen politischen Kampfbegriff avanciert ist, also eher lose anwendbar bleiben sollte?—Das Problem lässt sich vielleicht am besten an folgendem, zugegebener Maßen zugespitzten Beispiel illustrieren: Ist das Kompositum “Kristallnacht-Leugner” nun doppelt zu inkriminieren, oder gar nicht?——Eine knifflige Frage für RIAS-Mitarbeiter, die sich nicht damit herausreden können, in den Spiegel schauen zu wollen, wenn ihnen so der Spiegel vorgehalten wird…
Ich lasse mich nicht dividieren. Erstmal ist jeder, der vor mir steht ein Mensch. Ob es ein Arschloch ist, zeigt sich später!
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