Bemerkenswerter Schwachsinn, den da dieser Kubitschek und seine Mitstreiter vom Stapel lassen. Insofern muss man dem Autor recht geben, dass bei Leuten wie diesem Kubitschek durchaus antisemitische Konnotationen deutlich werden, die nur abstoßen können. Allein diese aufgeblasene Sprache, dieser pseudointellektuelle Slang ist unerträglich. Nun ist zu fragen; steht Kubitschek und die anderen Genannten nun für die AfD im Ganzen und repräsentieren sie die Partei inhaltlich? Dazu müsste man andere Positionen aus der AfD denen von Kubitschek gegenüberstellen. Ich vermute, dass Leute wie Gauland, den ich nicht für rechtsradikal oder antisemitisch halte, dem Irrtum aufsitzen, man müsse Kompromisse im Kampf gegen den linksgrünen Zeitgeist eingehen, da unsere Gesellschaft in Gefahr steht, ins Totalitäre linker Utopisten abzugleiten. Ein so verquastetes Denken, wie das von diesem Kubitschek, zeigt deutlich, dass der gesellschaftliche Diskurs zunehmend irrationaler, ja letztlich absurd wird. Dabei lässt sich feststellen, dass linksideologischem Schwachsinn immer rechtsideologischer Schwachsinn korrespondiert. Gerade der linksgrüne Zeitgeist in den Medien befördert de Extremismus auf beiden Seiten.
Das Dilemma der Revisionisten und Identitären scheint mir zu sein, dass das, was sie bekämpfen, die einzige Rechtfertigung ihrer Existenz darstellt. Denkt man sich hitler weg, was bleibt dann noch? Mir kommt das so vor, als hätte ein ernst jünger nach der erfahrung des hitlerismus an seinen politischen Überzeugungen der 20er Jahre festgehalten, mithin an der Vorstellung einer nationalen konservativen Revolution zu einem autoritären Obrigkeitsstaat. Es ist nicht so sehr das rückwärtsgewandte dieser Ideologie, die solche Gedanken hervorbringt, das abstösst, sondern die Tatsache, dass mal wieder sich angeblich denkende anmaßen, den Lauf der Geschichte und deren Ziel zu kennen. Rationale Abwägungen sind dann nicht mehr möglich, es gibt nur noch schwarz oder weiß. Man kann den linken Ungeist und Totalitarismus nicht mit rechtem Ungeist bekämpfen, Ungeist bleibt Ungeist, das hat Jünger zumindest erkannt. Diesen erkenntnisgewinn wünsche ich mir auch bei den Identitären.
Teilweise berechtigt. Es ist aber eine Scheindebatte, welche mit der Realität nicht viel zu tun hat. Der Holocaust und die Folgen sind eine Realität, warum wird darüber diskutiert? Die Frage ist, wie man heute mit der Realität umgeht und ob inwieweit man Israel unterstützt und solidarisch mit ihm ist. Verdient hat es das. Und Deutschland ist verdammt noch Mal verpflichtet dazu.
Allein schon das Wort solidarischer Patriotismus empfinde ich als gruselig offensichtlich. Nur wer würde sich wundern, wenn Höcke und Konsorten ein Problem mit Israel oder dem Judentum haben? Die NachkriegsCDU hatte eine Reihe waschechte Nazis in ihren Reihen und irgendwie wurden die integriert und deren Einstellung hat sich in der Masse verdünnt, ob das in der AfD gelingt da bin ich mir nicht so sicher. Trotz allem, was ist oder wäre die Alternative für Deutschland?
“Schick hinterfragt in einem Artikel vom Mai 2021 weiter, dass „[w]enn der Staat Israel (vermeintlich) bedroht ist“, ob man dann „logischerweise auf der Seite Israels“ müsse.” Der Satz scheint mir irgendwie unvollständig.
Zweiter Teil der Serie des Autors. So ich ihm ersten Teil, ohne gänzlich übereinstimmen zu wollen, noch folgen konnte, war es mir nicht möglich, den Kern seiner Aussagen im vorliegenden Text zu erkennen.
Auf die Gefahr hin, endlos daraus herumzureiten, sowie es sich wieder mit allen zu verderben: Der im Text genannte Mitgründer der IBÖ entdeckte vor ein paar Jahren tatsächlich - bis heute - vorhandene Gemeinsamkeiten und folgte meiner Wenigkeit auf einer bekannten Plattform. Bis es eben eines Tages um den Judenstaat ging, den ich noch immer nicht etwa wegen irgendwelcher o.g. Gründe unterstützt und verteidigt habe, sondern aus biblischen Gründen, denn ich bin Protestant. Auch hier im Text wird das überhaupt nicht thematisiert, was nicht weiter verwunderlich ist, spielen theologische Motive im aufgeklärten, säkularen Westen ja praktisch keine Rolle mehr, bzw. sie werden hübsch wegerklärt und verdrängt, wenn ein Rechtgläubiger mal wieder ausdrücklich im Namen…aber ich schweife ab. Jedenfalls war das nicht eben, worauf mein Gegenüber unbedingt wirklich fundierte Antworten hatte, sein Fokus liegt wie erwähnt wohl eher auf politischer Theorie. Dabei gibt es dort interessante Debatten, die mit der jeweils vertretenen Sicht der Endzeit zu tun haben, wozu es wie gesagt aber bestenfalls oberflächlich kam. Die Hoffnung war jedenfalls augenscheinlich erloschen, den renitenten Fritzen umzustimmen. So scheint es aber auch mit anderen Vertretern dieser Richtung zu sein, irgendwie tun sie ja schon konservativ, aber auf die wirklichen christlichen Wurzeln im Detail, oder gar aus gläubiger Perspektive eingehen, das wäre mir zumindest neu. Sie sind da beileibe nicht die einzigen in Europa und u.a. daran kranken m.E. diverse konservative Bewegungen: Die Früchte möchte man bewahren, aber bitte ohne die Grundlage, die Wurzeln, namentlich das Christentum, durch die weite Teile überhaupt erst möglich wären. Das ist dann aber eine leere Hülle, ihr fehlt die Begründung, die letzte Autorität. Dazu gäbe es noch viel zu schreiben aber es ist jetzt wahrscheinlich schon tl;dr ;-)
“... postulierten „Schuldkult“ einer konstruierten „Holocaustindustrie“ ... “, jeder Vergleich oder nur die Nennung oder Erwähnung von Sachen während der NS-Zeit hat selbst die “Achse” schon lange erreicht, wo Beiträge dann regelmäßig nicht veröffentlicht werden. Also immer auch an die eigene Nase fassen.
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