“Und nichts beweist die Überforderungen seiner Repräsentanten mehr als die ausufernde Beschäftigung externer Berater.” Da haben Sie den Nagel ja doch noch auf den Kopf getroffen, Herr Rietzschel! ;o) Ohne zu pauschalisieren, möchte ich nämlich anmerken, dass Repräsentanten eben nur repräsentieren. Man sollte alle Repräsentanten einsparen, die nicht einmal den Ar__h in der Hose haben, den eigenen Leuten gute Arbeit zuzutrauen bzw. diese anzuerkennen und zu verantworten. Oder wie wäre es mit vorgeschriebenen Zugangsvoraussetzungen für Ministerposten? Verteidigungsminister sollte ein sehr erfahrener, ranghoher Soldat werden, Innenminister ein sehr erfahrener, ranghoher Polizeibeamter u.s.w., nicht Partei-Politprominez - die soll von Berlin nach Babelsberg umziehen und ihre Statisten mitnehmen.
Es ist noch gar nicht so lange her, da hatte der Freistaat Bayern eine Haushaltssperre verhängt. Wenn z. B. ein Drucker kaputt gegangen ist, musste man seinen Drucker auf das Nachbarzimmer umstellen und dort ausdrucken. Die verlorene Arbeitszeit (Weg und Störung der Kollegen) hat die Anschaffungskosten für einen neuen Drucker sicher um ein Vielfaches überstiegen. Aber es musste gespart werden - koste es was es wolle.
Widerspruch! Skandalös waren, sind und bleiben die der demokratischen Verantwortlichkeit individueller Entscheidungsträger Hohn sprechenden, mittlerweile immer zahlloser und exorbitanter ins Kraut schießenden ministeriellen Anheuerungen angeblich hochqualifizierter Beratungs-Gesellschaften. Das Gleiche gilt für die gleichermaßen ins Kraut schießenden und noch mehr bar jedweder Verantwortlichkeit folgenschweres Unheil anrichtenden „Experten“-Kommissionen, wobei denn auch schamloserweise plakativ ideologisch besetzte und sehr speziell auserkorene Ethik-Kommissionen sich mit vorrangig politischen, weltanschaulichen und nicht zuletzt sogar hochphysikalischen Fragen wie etwa im Falle der Energiewende zu befassen haben. Hinzu kommen die auch schon Legionen von „Beauftragten“ für dies und das und noch etwas. Die politischen Akteure bzw. Hasardeure oder Schaumschläger scheuen mittlerweile durchweg die eigenständige Verantwortlichkeit wie der Teufel das Weihwasser und flüchten in den Schoß der zweckdienlich und bequemlichkeitshalber ins Amt gehievten Berater, Gremien und speziell für jeglichen Krimskrams aus der Taufe gehobenen “Beauftragten”, die allesamt dem Publikum eine vermeintliche Alternativlosigkeit der dergestalt ins politische Jenseits verlagerten Entscheidungen vorzugaukeln haben. Mit explizit demokratischen Spielregeln und klar definierten Verantwortungsstrukturen über Ministerien und deren eigentlich per se hochqualifiziert auszuwählendem Expertenstab hat das nur noch sehr wenig zu tun. Die EU mit ihren scheindemokratisch zwingenden Vorgaben mittels hanebüchener Richtlinien für nahezu sämtliche Lebensbereiche bildet nur mehr den unrühmlichen Gipfel einer allerorten, in Bund, Ländern und Gemeinden wie in EUropa und weltweit – der Migrationspakt lässt unrühmlich grüßen – derweil vollkommen verrotteten Struktur der politischen Entscheidungsfindung. Niemand ist mehr für nichts oder irgendetwas verantwortlich, geschweige denn verantwortlich zu machen.
“Geradezu anachronistisch mutet es an, wenn eine oder einer noch immer irgendein Ministerium „bekommt“, weil sie oder er nun einmal „an der Reihe“ sind, sich lange genug in der CDU, der SPD, der FDP oder bei den Grünen hochgesessen haben.”............ Damit bringen Sie , sehr geehrter Her Rietzschel, schon wirklich alles auf den Punkt. Wenn der Finger so tief in die Wunde gebracht wird, dann müsste der ganze Bundestag inkl. aller Spitzenbeamten längst schreien. Aber, es herrscht weiterhin Ruhe, weil man offensichtlich sehr bequem sitzt. b.schaller
Widerspruch: Wer Consulting-Unternehmen kennt, weiß nur zu genau, dass hier nach dem Motto verkauft (!!!!) wird - je teurer die Beratung, desto besser die Ratschläge. Beweis? 1. Bundeswehr - ohne weiteren Kommentar. 2. Ein Dax-Untenehmen, welches ich sehr gut kenne. Die falschen Ratschläge des sehr renomierten Consulting-Unternehmens verursachten einen nachhaltigen Schaden: Durch Umsatzeinbrüche und zeit- bzw. kostenintensive Reparatur der von naiv-inkompetenter Kenntnis der Materie geprägter, anempfohlener Umorganisation. Im Unternehmen vorhandene Kompetenz wurde kaltgestellt und die Umstrukturierung komplett durchgezogen. Erst nach Verlusten von 3-stelligen Millionenbeträgen, verbunden mit keinerlei realistischer Aussicht auf ein Ende dieser Talfahrt, wurde die Notbremse gezogen - und mit viel Aufwand die alte Struktur mit wenigen, geringen Optimierungen wieder hergestellt. Allerdings blieben die Spitzenkräfte, welche freigestellt bzw. davon bedroht sich auf dem freien Arbeitsmarkt umsahen und von Konkurrenzunternehmen mit Kusshand übernommen wurden, verloren. Bei Beamten kann das ja weniger passieren - aber Frühpensionäre mit besten Referenzen sind in der Wirtschaft doch gern gesehen… Und ergänzend: Die CDU hatte bestimmt externe Berater, welche den Merkelschen Linksruck als genialen Schachzug anpriesen. Genial ja - kurzfristig. Langfristig eine Partei hinterlassend, welche um ihr Überleben kämpfen muss.
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