Jetzt mal unter uns Erwachsenen: Greta ist weder zurückgeblieben, noch hat sie einen Dachschaden. Da trügt der Schein, Mädel-Zopf hin oder her. Sie ist nicht mehr oder weniger als viele ihrer pubertierenden Altersgenossinnen: ein kleines Biest, dessen Dreistigkeit mit der Aufmerksamkeit wächst, die wir der Göre schenken.
Als sich die „Fridays for Future“-Bewegung dieser Tage zu ihrem ersten „europäischen Kongress“ in Lausanne traf, ließ sie Journalisten kurzerhand aus dem Saal werfen, wie Schweizer Zeitungen berichteten. Und schon vor ihrer Überfahrt auf einem Hightech-Segler nach Amerika gab sie auch dem amerikanischen Präsidenten einen Korb. Sie werde ihre „Zeit“, sagte Greta am Donnerstag, „nicht mit einem Treffen mit Donald Trump verschwenden“. Dass der Verschmähte selbst die Absicht hätte, seine knapp bemessene Zeit mit einer Prinzessin auf der klimaneutralen Erbse zu verschwenden, davon haben wir bisher kein Sterbenswörtchen gehört.
Um auf eine solche Idee zu kommen, müsste der Präsident nun seinerseits einen Knall haben, so bescheuert sein wie der Verdi-Chef Frank Bsirske. "Wer kann“, hat er den Gewerkschaftsmitgliedern Anfang dieser Woche zugerufen, „wer kann, sollte ausstempeln und mitmachen“, wenn die Halbwüchsigen am 20. September bundesweit auf die Straße gehen, um Greta hochleben zu lassen. Trump mag dann sehen, wie er damit fertig wird, dass ihn das kleine Biest nicht mitspielen lässt.