Thomas Rietzschel / 24.08.2022 / 11:00 / Foto: achgut.com / 38 / Seite ausdrucken

Glücklich ist, wer vergisst – Die Vergesslichkeit des Olaf Scholz

Olaf Scholz kann sich nicht erinnern, worüber er mit den Chefs einer Hamburger Bank gesprochen hat, als er noch Erster Bürgermeister der Stadt Hamburg war. Seine Erinnerungsschwäche kann Folgen haben für das Land, von dem er laut seinem Amtseid „Schaden abwenden“ sollte. 

„Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.“ Sollte die alte Operettenweisheit noch gelten, muss Olaf Scholz ein sehr glücklicher Mensch sein. Auch bei seiner zweiten Befragung durch den Untersuchungsausschuss der Hamburger Bürgerschaft zum Cum-Ex-Skandal, war es ihm nicht möglich zu rekapitulieren, worüber 2016/17 bei diversen Treffen mit den Chefs der Hamburger Warburg Bank geredet wurde, weder bei gemeinsamen Essen noch bei Besuchen der Banker im Rathaus, dessen Chef Scholz damals war.

An Erinnerungslücken fehlte es dem peinlich Befragten nicht. Daran scheint es in seinem Kopf keinen Mangel zu geben. Zustände wie bei Hempels unterm Sofa – geistige Verwirrung.

Nun ist es durchaus menschlich, dass wir lieber Schönes im Gedächtnis behalten und das weniger Gute dafür verdrängen. Verstehen mag man sogar den Versuch, mit vorgetäuschten Erinnerungslücken den eigenen Kopf aus der Schlinge eines Verfahrens zu ziehen. Vor Gericht steht das jedermann frei. Nur ist Olaf Scholz kein Jedermann, sondern der deutsche Bundeskanzler. Und wenn der über ein Gedächtnis wie ein Sieb verfügt, dann kann das zu Schäden für das Land führen, von dem er laut seinem Amtseid „Schaden abwenden“ sollte. 

Wer hat der Bank einen Tipp gegeben?

In Hamburg geht es um ganze 47 Millionen. Heute, da wir erst aufhorchen, sobald Milliarden versickern, scheint das durchaus verkraftbar zu sein. Um den finanziellen Schaden geht es aber nicht. Dass der ehemals Erste Bürgermeister der Hansestadt aber nicht mehr wissen will, was er vor wenigen Jahren sagte und tat, ist schon ein Alarmsignal.

Kein Gedanke mehr daran, dass er dem Finanzamt – wie verklausuliert auch immer – einen Tipp gegeben haben könnte, auf die Eintreibung offener Forderungen gegen das Bankhaus zu verzichten, genauer: um den Einzug einer Kapitalertragssteuer, die sich die Banker hatten erstatten lassen, ohne sie zuvor bezahlt zu haben. Vergisst man so etwas?

Was, fragt man sich da, was mag dem Kanzler noch alles entfallen sein, was hat er überhaupt noch im Kopf? Stand er doch erst jüngst still zuhörend neben Mahmud Abbas, dem Präsidenten der Palästinenser, als dieser Israel des fünfzigfachen Holocausts bezichtigte. Der Kanzler nahm die ungeheuerliche Entgleisung hin, als würde der promovierte Antisemit neben ihm vom Wetter sprechen.

Statt einer scharfen Entgegnung  gab es zum Abschied einen warmen Händedruck. Sollte, ist hier weiter zu fragen, Olaf Scholz wieder in die Falle einer Erinnerungslücken getappt sein, war ihm nicht mehr bewusst, dass die Leugnung der historischen Einmaligkeit des deutschen Genozids an den Juden so absurd wie strafbewehrt ist? 

Vor 20 Jahren war es die Lufthoheit über den Kinderbetten

Man möchte sich gar nicht ausmalen, wozu dieser Kanzler noch fähig sein könnte, weil ihm Wesentliches wegrutscht. Bisweilen, wie etwa beim Cum-Ex-Skandal, mag die zelebrierte Vergesslichkeit noch ein Versuch sein, sich aus der Affäre zu tricksen. Bei der Begegnung mit Abbas liegt aber schon der Gedanke nahe, dass Olaf Scholz nicht mehr ganz von dieser Welt ist. 

Das eine würde ihn ebenso wie das andere für den Job eines Bundeskanzlers disqualifizieren. Die Unfähigkeit liegt auf der Hand, nicht erst jetzt. Schon vor 20 Jahren, als er forderte, seine Partei, die SPD, müsse „die Lufthoheit über den Kinderbetten erobern“, dachte man spontan. Hat der Mann noch alle Tassen im Schrank? 

Kurzum, nichts Neues in Berlin. Alles gespenstisch wie eh und je. Die Vermutung, dass Scholz die Koketterie mit der verlorenen Erinnerung am Ende gar das Amt kosten könnte, wird zwar gelegentlich angestellt. Nur, wie könnte er heute noch über die alte Cum-Ex-Geschichte stolpern, da er doch inzwischen Bundeskanzler ist. Und das hört sich wiederum an, als sei der Verbleib in diesem höchste Amt inzwischen abgesichert durch ein Dogma der Unfehlbarkeit. Die jeweiligen Kanzler wären dadurch von vornherein unantastbar.

Ruhe ist längst wieder die erste Bürgerpflicht

Wie das funktioniert, hat Angela Merkel vorgemacht. Gute 16 Jahre wurde die Demokratie von ihr zuschanden geritten, ohne dass ihr jemals ein Amtsenthebungsverfahren gedroht hätte. Wie oft hat sie sich über die Spielregeln der freien Gesellschaft und die Rechte des Parlaments hinweggesetzt. So verstand sie es, wieder den alten Untertanengeist salonfähig zu machen. Auf diesem Ruhekissen mag jetzt Olaf Scholz getrost weiter vor sich hindösen. Es gilt abermals: Ruhe ist längst wieder „die erste Bürgerpflicht“.

Gefordert wurde das erstmals, nachdem die Deutschen Napoleon bei Jena und Auerstedt 1806 unterlegen waren. Wozu bedurfte es dieser Ruhe? Ganz einfach, damit der König trotz seines Versagens König bleiben konnte. Weshalb also sollte Olaf Scholz heute etwas dabei finden, die Bürger mit seinen Märchen von der lückenhaften Erinnerung für dumm zu verkaufen. Sollte er indessen bereits auf eine Demenz zulaufen, dann wäre ihm nicht einmal dieser Betrug am Volk vorzuwerfen. Man müsst nur feststellen: Das Land ist in die Hände eines Sozialdemokraten mit fortschreitender Erinnerungsschwäche geraten. 

„Glücklich ist, wer vergisst…“

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Klaus Keller / 24.08.2022

Der Deutsche Bundestag schreibt dazu folgendes: Konstruktives Misstrauensvotum Die Abgeordneten können dem Bundeskanzler das Misstrauen aussprechen und ihn abberufen, wenn er nicht mehr das Vertrauen des Parlaments genießt. „Konstruktiv“ heißt das Kontrollmittel, weil es nicht ausreicht, nur den Kanzler abzuwählen, sondern die Parlamentarier müssen sich auch auf einen neuen Regierungschef einigen. Hat die Mehrheit der Abgeordneten dem Bundeskanzler das Misstrauen ausgesprochen, ersucht der Bundestag den Bundespräsidenten, den Bundeskanzler zu entlassen und den gewählten Nachfolger zu ernennen. Der Bundespräsident muss diesem Ersuchen entsprechen. Zwischen dem Antrag und der Wahl müssen 48 Stunden liegen (Artikel 67 des Grundgesetzes). - Wie wäre es mit Dr. Habeck. Der Mann ist u.a. Vizekanzler. Oder doch lieber Christine Lambrecht? Sie kennt sich mit Verteidigung ggf. besser aus. Ist sie doch Bundesministerin der Verteidigung und Mitglied der Bundesregierung. Die Ministerin ist zudem höchste Vorgesetzte aller Soldatinnen und Soldaten und hat die Befehls-­ und Kommandogewalt über die Streitkräfte im Frieden. Na dann mal los! Gutes gelingen für das Projekt. Das bedeutet aber nicht das alles besser wird. Oder mal was ganz neues: Ein Staatsstreich des Militärs. Aber ob die kleinen Strolche das auf die Reihe kriegen? Wahrscheinlich nicht.

Frank Stricker / 24.08.2022

Wie bereits vor einiger Zeit angemerkt, die Sozis haben alle Pech beim Denken, Olaf Scholz hat wenigstens Glück beim Vergessen…......

Rolf Mainz / 24.08.2022

Wenn jemand beim Amtseid den Schwur auf die Bibel ablehnt, dann wird er schon seine Gründe haben (wie die grünen Genossen ebenfalls…). By the way: H. Kohl ist letztlich an Erinnerungslücken (Parteispenden) gescheitert - gestürzt durch Madame Merkel. Allerdings dürfte in der “Ampel” niemand den Mumm haben, analog mit Scholz umzugehen.

Rolf Lindner / 24.08.2022

DAS GRUSELKABINETT DES OLAF SCHOLZ - Regiert von Grünen und von Linken, kann Deutschland noch tiefer sinken? Einzige Steigerung wär’ nur die off’ne rote Diktatur. - Die FDP versagt komplett, legt sich mit Rot und Grün ins Bett, nennen sich freie Demokraten, die kann man schlimmer kaum verraten. - Von einem wird geführt das Land, dem das Gedächtnis schon entschwand. Das Land vertritt nach außen hin, ‘ne stotternde Hochstaplerin. - In der Wirtschaft bricht sich Bahn noch mehr rotgrüner Klimawahn. Ärzte schreien weh und ach, heißt ihr Chef jetzt Lauterbach. - Familienpolitik soll stehen für Schwulenlesbenvieleehen. In Religion wird nicht verhandelt, das Kreuz in Mondsichel verwandelt. - Dann gibt es noch schräge Gestalten, die menschliches Geschlechtsverhalten, zu einem Wunschkonzert erklären, dass Männer jetzt Kinder gebären. - Über die an des Heeres Spitze lacht man und erzählt sich Witze, wenn die an der Kampffront erscheint, lacht sich tot vor Schreck der Feind. - Ganz besonders steht es schlecht, wenn für Sicherheit und Recht, eine Figur das Zepter schwenkt, die eindeutig wie Stalin denkt. - Und manch anderem Ressort Minister stehen diesen vor, die von dem, was sie verwalten, nicht viel oder auch gar nichts halten. - Fragt man sich: Wie soll das gehen, wenn die, die an der Spitze stehen, finden, was zwischen Rhein und Neiße, zum Kotzen oder ein Stück Scheiße. - Soll keiner kommen, nicht verstehen, wie die Neuen ich würd’ sehen. Muss mich dabei gar nicht verrenken, sehe sie, wie von mir sie denken.

Sam Lowry / 24.08.2022

An die Regierung, im besonderen an Olaf Scholz: “Wir machen uns berechtigte Sorgen. Sorgen um die Zukunft unserer Kinder und Enkel, Sorgen um den Fortbestand unserer Betriebe, Sorgen um unser Land. Am 8. Dezember 2021 haben Sie geschworen, dass Sie Schaden vom deutschen Volk abwenden werden. Wir appellieren an Ihre Ehre: Erfüllen Sie diesen Schwur! Wir reden hier nicht von 1 oder 2 °C weniger Raumtemperatur oder ob Schwimmbäder ihre Wassertemperatur senken müssen. Wir reden hier vom Sterben Deutschlands! Das erkennen viele Menschen in unserem Land, warum Sie nicht?” (Handwerker)

Gus Schiller / 24.08.2022

Wer sich an all seine Lügen nicht mehr erinnern kann (oder will) kann auch bald weg sein vom Fenster.

Hans-Peter Dollhopf / 24.08.2022

TV-Interview mit Olaf: “Warum nennen Sie mich ständig Herr Bundeskanzler?” “Was war die Frage nochmal?” “Wer sind Sie eigentlich?” “Wo bin ich hier überhaupt?” “War was?” ...

Wilhelm Lohmar / 24.08.2022

In Oldenburg mündet der kleine Fluß Lethe ( der heißt tatsächlich so ) in die Hunte. Vielleicht hat Olaf Scholz von dessen Wasser nicht nur einen Schluck getrunken sondern gleich auch noch gebadet.

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