Vom Prinzip her eine Mögliche Ursache, aber ich sehe eher Bezüge zur “Neuzeit”, die Betonpoller stehen nicht nur vor den Weihnachtsmärkten und Innenstadtzufahrten, sie sind schon in den Köpfen der -wir lassen uns unsere Lebensart nicht nehmen-Typen. Und deren Lebensart muss halal sein. Ich hör es schon: “Die Bilder sind bewusst verletzend” und “Wo die Grenze liegt, entscheiden in Deutschland immer noch die Gerichte”... wir brauchen ein Bilderverbotsdurchsetzungsgesetz. Deshalb jetzt #Egon Schiele gehört zu Deutschland
Gut geschrieben. Niemand soll später sagen können, dass er/ sie nichts davon gewusst hat.
Freiheit oder Sozialismus! Klimaesotherik gegen Physik! Hell- gegen Dunkeldeutsch! Antifaschistischen verhalten sich wie Faschisten! Fußball Vereine überprüfen Gesinnung! Islam bedeutet Frieden! Der Fisch stinkt vom Kopfe her!
Die postmodernen Kulturbekämpfer, Meinungs-Terroristen und Gesinnungs-Polizisten versuchen in ihrer erbärmlichen Kleingeistigkeit nicht nur, den kreativen Denkern und Künstlern in unserer Gesellschaft die Ausdrucksmöglichkeiten zu beschneiden. Allen Menschen wie Du und ich wird damit die Freiheit geraubt, aus eigener Verantwortung Kunst zu erleben, sich zu informieren und sich über die Welt ein eigenes Urteil zu bilden. “Wehret den Anfängen!” zu rufen, reicht nicht mehr aus. Das totalitäre Banausentum hat sich an Universitäten, in Theatern und Redaktionsstuben bereits eine breite Basis geschaffen. Angesagt ist die intellektuelle Auseinandersetzung mit diesem intellektuellen Mief: eine permanente Neue Aufklärung muss her!
Und m. E. wieder einmal ein hervorragender Artikel bei ach gut, eine Analyse, der hinsichtlich des Zustandes unserer Gesellschaft nichts hinzuzufügen ist. Es gibt immer öfter Zeiten, in denen man sich hilf - und mutlos fühlt und sich fragt, warum dieser Entwicklung, wie sie so treffend beschrieben wird, neben den anderen drängenden Problemen unseres Landes nicht einmal in Ansätzen Einhalt geboten wird.
Das Gefährliche am Kulturrevolutionär ist, dass er überzeugt davon ist, näher an der Wahrheit zu sein als seine Vorgänger. Er glaubt, dass er und seinesgleichen besser als die, die vor ihm lebten, wüssten, was falsch und was richtig ist. Diese „Erkenntnis“, dieses sein Besserwissen, versucht er dann als einzig gültige Wertegrundlage durchzusetzen. Dabei scheut er vor Zwangsmaßnahmen und Gewalt nicht zurück. In dieser Situation befinden wir uns durchaus. Der Kulturrevolutionär nutzt sein Vorrecht die Medien für seine Zwecke und die Verbreitung seiner Ideologie benutzen zu können. Dadurch vermittelt er quasi überfallartig den Konsumenten den Eindruck eines gesellschaftlichen Konsenses, wodurch die neue Ideologie nicht infrage gestellt wird. Umerziehungslager sind aufgrund der Medienpräsens nicht notwendig. Die Durchsetzung seiner Ideologie ist viel leichter als im China Maos. Offene Gewaltanwendung entfällt, zumindest zunächst. Die Kulturrevolution erfolgt auf eher subtile Art. Sich gegen sie zu wehren, wird dadurch nicht leichter. Zu erkennen ist sie jedoch allemal. Wenn Sprache, Kunst, Geschichte, Moralvorstellung, Religion, Menschenverstand, Empfindungen, Erinnerungen an die neue Ideologie angepasst werden sollen, wird es höchste Zeit dagegenzuhalten.
Diese denunziatorische, hasserfüllte Kleingeisterei durchzieht nicht nur die künstlerische Ebene, sondern beeinträchtigt mittlerweile alle Lebensbereiche. Der kleine, womöglich anonyme Denunziant ist aus seiner Mottenkiste, wohin er nach den Diktaturen verschwand, auferstanden, vollbringt sein Werk mit staatlicher Hilfe. Diskurs ist einer aufgeregten linksgrünen Hysterie gewichen, getragen von sich wichtig gebenden Scheinintelligenten, die unwichtige, überflüssige Dinge studieren, niederbrüllen was der kleine Geist nicht fassen kann. Dies alles unter dem Beifall der sogenannten demokratischen Parteien und mit regierungsamtlicher Unterstützung. Beklatscht und bejubelt vom zwangsgebührenfinanzierten Staatsfunk. Es deprimiert mich zutiefst. Manchmal überlege ich, ob ich mich in der DDR nicht sogar freier gefühlt habe, zumindest habe ich das Gefühl, dass unter dieser über dem Land liegenden schimmligen, miefigen schweren Decke des linksgrünen Meinungsdiktats es sich mindestens so schwer atmen lässt, wie unter dem SED Diktat. Dazu kommt, dass die Jahre relativen Wohlstands wohl die letzten sein werden.
Sind es Kindsköpfe? Sind es Narzissten, die Kritik oder jede Form von Abweichung vom eigenen Ideal nicht ertragen? Sind es Ungebildete, die nicht gelernt haben, die Vergangenheit in den zeitlichen Kontext zu stellen (oder diesen schlicht nicht kennen)? Ist es eine Unterwerfung, die ein mittelalterliches Sittenverständnis von Ausländern, die aus Regionen kommen, die nicht selten aus der Zeit gefallen sind, zum Maßstab hat? Sicher. Doch welche Strategie schlagen sie vor, damit wir diese Leute in den Griff bekommen? Sie werden herzlich unbeeindruckt sein - egal, wie ich oder sie das Phänomen beschreiben. Geht es nicht letztlich darum, sie öffentlich vorzuführen? Ist das nicht die Art Grenzsetzung, die früher funktioniert hat? Doch ist das im Zeitalter des Internets noch möglich? Wenn die Qualitätsauswahl - abseits des Internets - schon bei denen liegt, die sich auf dem gleichen Niveau bewegen, scheint mir das illusorisch zu sein. Im Moment erleben wir, dass die öffentliche Debatte von durchaus radikalen Netzwerken bestimmt wird. Wie wollen Sie diese Mechanismen aufbrechen? Sie beschreiben hier doch nur ein (!) Symptom dieser Entwicklung.
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