Als Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ erschien, erklärten sich Buchhandlungen bereit, diese Publikation in ihren Räumen schreddern zu lassen. Es war der Aufruf zu einer moderneren Art der Bücherverbrennung. In der Art Galery Manchester wurde in Zuge der mee-too-Bewegung das Gemälde „Hylas und die Nymphen“ aus der Dauerausstellung entfernt. Es stammt von John Willam Waterhouse, der es 1896 malte und an die antike Mythologie anknüpft. Die Erklärung der Kuratorin: „Das Gemälde stellt den weiblichen Körper als passive, dekorative Form dar. Wir wollen diese viktorianische Phantasie anfechten.“
Bildende Kunst u. Musik sind im vorsprachlichen Bereich. Aus diesem könnte ein Bewußtsein entstehen, das sich zunächst unsicher und zaghaft, aber dennoch gerichtet, sprachlich differenziert zu äußern vermag. Möglicherweise befinden wir uns wiederum auf dem Weg der Bilderverbote… (Verschnörkeltes und Ornamente sind doch auch ästhetisch….und befriedigen die Lust auf buntes Ambiente und die Hotelbildmalerei allemal…...) Zum Thema Gomringer und seine Lyrik: Wo ist der Unterschied: Übermalen oder Verbrennen ? Sind wir schon wieder soweit? In meinem kleinen geistigen Raum wird demnächst das NARRENSCHIFF von H. Bosch die Leere zieren….. Mit einem ehrlichen Danke für obige Zeilen Herr Rietschel !! Johann Wayner
Studieren Sie die Kulturpolitik in der ehemaligen Ostzone von 1949-1989, da bekommen Sie einen Einblick wie kommunistisch gelenkte Medien die zunehmende Unfreiheit von Kultur hochgejubelt und die Verdammung der Freiheit der Kunst noch intensiviert haben. Nur was die Funktionäre als Kunst anerkannt haben durfte veröffentlicht werden. Heute nennen sie sich “Links” und “Grün”, sie zeigen aber das gleiche Verhaltensmuster wie das Regime in der Ostzone. Und auch damals begann alles erst recht langsam und immer unter Berufung auf das Empfinden des Volkes damals Arbeiterklasse genannt. Was sagen eigentlich die Künstler der BRD dazu. Bisher habe ich nichts gehört. Helmut-Ernst Kaßner
In den Augen dieser kleingeistigen Dünkeldeutschen bekommt der von den Nazis kreierte Begriff “entartete Kunst” eine ganz neue Bedeutung.
“Weil sie ihnen das Wasser nicht reichen können, sie insgeheim um ihr Genie beneiden, ziehen Sittenwächter und Betschwestern über die Kunst her.” Da bin ich anderer Meinung. Ich halte es für pures Banausentum, gepaart mit dem inbrünstig verfolgten Wunsch, die eigenen Befindlichkeiten zum Maßstab aller zu machen und sie in der eigenen Begrenztheit gefangen zu nehmen. Eine vorgeschobene Moral dient nur als Knebel. Ansonsten volle Übereinstimmung.
Wehret den Anfängen!Wer entscheidet was Kunst ist ?Die Ideologen?Das hätten wir doch schon,die Faschisten und die Kommunisten haben es durchgesetzt und jetzt ?Wer sind diese Leute? Es doch nicht nur bei der Kunst so,heute wird doch schon wieder eine Einheitsmeinung gefordert. Wir sollen den Islam begrüssen,die Ehe für alle beklatschen,die Genderisierung verstehen,das dritte und vielleicht auch das vierte Geschlecht oder gar keines erkennen,uns einer völlig fremden Kultur anpassen,den menschengemachten Klimawandel verhindern usw. Wo bleibt da eigentlich unsere Freiheit,die Freiheit des Andersdenkenden ? Es ist nicht erwünscht!
Ja Herr Rietzschel, die Dünkeldeutschen in Politik und Presse, welche sich anmaßen, Deutschland in hell und dunkel zu unterteilen, muss man ernst nehmen und am besten in die Wüste schicken, bevor sie noch mehr Schaden anrichten.
Die Gesinnung der selbst gerechten Moralisten, die im Namen von Gender und was sie sonst zur allgemein gültigen Norm erheben, Zensur vom Feinsten betreiben, natürlich nur zum Besten der aus ihrer Perspektive Unwissenden, die zu ihrem Glück zu zwingen sind, erinnert mich fatal an die ab 1933 von Deutschland ausgehend “entartete Kunst” ausmerzenden. Und was den “Fall Wedel” angeht, ist es ja wohl so, daß auch vielen der heute ach so Empörten dessen Neigungen und wohl vorhandenen Charaktermängel durchaus bekannt waren. Man sah aber darüber hinweg, um von dem künsterlischen Flair in seinem Umfeld möglichst zu profitieren. Und heute wollen sie davon nichts mehr wissen, diese Charakter- u.Moralriesen.
Vom Prinzip her eine Mögliche Ursache, aber ich sehe eher Bezüge zur “Neuzeit”, die Betonpoller stehen nicht nur vor den Weihnachtsmärkten und Innenstadtzufahrten, sie sind schon in den Köpfen der -wir lassen uns unsere Lebensart nicht nehmen-Typen. Und deren Lebensart muss halal sein. Ich hör es schon: “Die Bilder sind bewusst verletzend” und “Wo die Grenze liegt, entscheiden in Deutschland immer noch die Gerichte”... wir brauchen ein Bilderverbotsdurchsetzungsgesetz. Deshalb jetzt #Egon Schiele gehört zu Deutschland
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