Geboostert und geschädigt

Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Liter Wodka getrunken und wären danach von drei Türstehern verdroschen worden. Wenn Ihnen dieses Gedankenexperiment gelingt, wissen Sie, wie ich mich nach der „Booster-Impfung“ gegen Covid-19 gefühlt habe.

Bislang war ich der Meinung, die auf unerträgliche Weise diffamierten und stigmatisierten Kritiker der repressiven Coronapolitik in Deutschland und Österreich haben mit fast allem recht, nur beim Thema Impfung übertreiben sie stark.

Die langfristige Entwicklung in deutlich maßnahmenärmeren bis nahezu maßnahmenfreien Regionen der Erde wie zum Beispiel Schweden oder Florida haben mich jüngst einmal mehr in dieser Ansicht bestärkt. Sie sind darüber hinaus erdrückende Indizien für das krachende Scheitern der Strategie nach dem absurden Credo „je mehr wir euch einschränken, desto mehr Leben retten wir“, von dem tonangebende Lockdown-Dogmatiker und Restriktionsliebhaber in Deutschland und Österreich partout nicht lassen wollen.

Dem Thema Impfung stand ich aber bis dato nie negativ gegenüber. Auch mRNA-Vakzine nahm ich als spannende und vielversprechende Chance für eine kleine Revolution in der Medizingeschichte wahr.

Null-Komma-Nix an Nebenwirkungen

Deswegen habe ich mich auch, trotz aller sonstigen Ablehnung gegenüber der Coronapolitik der Bundesregierung, im Sommer 2021 doppelt mit Comirnaty von BioNTech/Pfizer gegen Covid-19 impfen lassen. Allerdings empfand ich es als einigermaßen merkwürdig, dass im deutschsprachigen Raum damals noch so gut wie gar nicht über das Risiko von Herzmuskelentzündungen bei Menschen in der ersten Lebenshälfte hingewiesen wurde, denn aus Israel war dieses Problem bereits seit spätestens dem 2. Juni 2021 bekannt.

Nun bin ich grundsätzlich misstrauisch gegenüber Personen mit zu viel Befugnissen und Macht, da sie – so lehrte es mich meine bisherige Lebenserfahrung – fast immer zu Kalendersprüchen und Floskeln neigen, den genauen Prüfungen so gut wie nie standhalten. Sie können es sich kraft Amtes schließlich leisten… Die Kenntnis um das für Leistungs- und aktive Hobbysportler nicht zu vernachlässigende Risiko einer Herzmuskelentzündung konnte ich mir noch vor dem ersten Stich selbst erarbeiten. In der Konsequenz betrieb ich um den Zeitraum der Verabreichung der beiden Impfdosen neun Wochen keinerlei Ausdauersport – normalerweise trainiere ich vier- bis sechsmal pro Woche. Unter dem Strich trat ein astreines, durch ein perfektes Blutbild und EKG zusätzlich untermauertes Null-Komma-Nix an Nebenwirkungen auf.

Obwohl ich den Regierungskurs, Nicht- und (politisch motiviert definierte) Unzureichend-Geimpfte aus dem sozialen und kulturellen Leben zu verbannen, für eine Niederträchtigkeit erachte, sprach also zumindest medizinisch bis dato für mich nichts gegen eine dritte Impfung. Und wenn ein gewisser Carolo aus Belgien neun Dosen von dem Zeug wegsteckt, würde mir wohl auch nichts Schlechtes dadurch passieren. Dachte ich zumindest…

Eigenverantwortung oder indirekte Körperverletzung?

Seit Freitag, dem 14. Januar, bin ich also, in erster Linie um ein De-facto-Berufsverbot zu umgehen – und ja, das gebe ich offen zu, auch um im Februar auf ein Konzert in Frankreich gehen zu dürfen – „geboostert“.

Im Gegensatz zu den ersten beiden Dosen hatte ich diesmal heftige Nebenwirkungen, die immer noch nicht ganz abgeklungen sind. Zunächst verlief alles unauffällig, und ich war mir beinahe schon sicher, auch diesmal ohne Nebenwirkungen davonzukommen. Ein Irrglaube!

11 bis 13 Stunden nach Erhalt der „Booster“-Dosis – diesmal Spikevax von Moderna Biotech – suchte mich extremes Schwindelgefühl heim, das sich nach einer Woche zwar abgeschwächt hat, aber noch immer nicht vollständig verschwunden ist. Den Samstag und Sonntag nach dem Schuss in die Schulter litt ich außerdem unter beklemmendem Taubheitsgefühl in den Gliedmaßen und sehr starken Kopfschmerzen. Hinzu kamen geschwollene Lymphknoten im Hals- und Nackenbereich, Kurzatmigkeit bereits bei banalen Spaziergängen – ansonsten laufe ich am Wochenende fünf Kilometer und verabrede mich anschließend noch zum Sparring –, Abgeschlagenheit und stechende Schmerzen im Nacken. Diese Symptome hielten über drei bis vier Tage, um dann zu verschwinden und überzugehen in eine leichte Erkältung mit Schnupfen, Heiserkeit, etwas erhöhter Temperatur sowie dem bereits erwähnten Restschwindel. 

Nein, ich möchte nicht von mir selbst als Sterbendem Schwan schreiben, aber ich empfinde diesen Symptomkomplex im Sinne einer individuellen Risikoabwägung als grenzwertig bis inakzeptabel. Habe ich mir dieses Krankheitsbild selbst zuzuschreiben und handelt es sich um die beim Thema Covid-Impfung interessanterweise erwünschte, aber anderswo völlig verpönte „Eigenverantwortung“? Ist das eine Grauzone? Oder liegt hier nicht vielleicht doch schon durch staatliche Erpressung provozierte Körperverletzung vor?

Der nächste totalitäre Sündenfall?

Wie dem auch sei, ich habe den Eindruck, meinem Körper geschadet zu haben, um mich, getrieben von indirektem staatlichen Zwang, gegen eine Krankheit impfen zu lassen, die für einen Menschen meines Alters und meiner körperlichen Verfassung, statistisch gesehen, nicht gefährlicher ist als die Teilnahme am Straßenverkehr

Ganz ehrlich, jetzt und hier fühle ich mich regelrecht krankgespritzt. Nicht schwer krank, aber unnötigerweise krank und durch die beschriebenen Symptome in meinem Tagesablauf absolut und ausschließlich negativ beeinträchtigt! Ob ich den „Booster“ bereue? Für den Moment ist meine Antwort darauf eindeutig: JA!

Ob ich die dritte Spritze auch noch bereuen werde, wenn hoffentlich alle Nebenwirkungen abgeklungen sind und ich – so Gott will – im Februar tanzender- und mitsingenderweise Gims abfeiern werde, steht in den Sternen. Gut möglich, dass bis dahin alles vergessen ist und ich die Sache wieder versöhnlicher sehe.

Unter dem Strich bleibt jedenfalls, dass ich bislang keinen medizinischen Grund, sondern lediglich nachvollziehbare Opposition zum autoritären Gehabe der Obrigkeit als Anlass zum Nicht-Impfen gegen den Shootingstar unter den Mikroorganismen gesehen habe. Das ist nun nicht mehr so. Eine Impfung – womöglich in Endlosschleife – von nicht-vulnerablen Bevölkerungsgruppen durch staatlichen Zwang anzuordnen, wäre, ähnlich wie es bereits Lockdowns waren und sind, nicht mehr „nur“ ein autoritärer, sondern bereits ein totalitärer Sündenfall, ebenso wie die Knüpfung essenziellster Grund- und Menschenrechte an den Impfstatus!

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Julian T. Baranyan.

Foto: Pixabay

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Leserpost

netiquette:

Peter Bernhardt / 22.01.2022

@Verehrte gnädige Frau Sabine Schönfelder:  Apropo zur Fraktion älterer Herrschaften und deren sexuellen:  Ausübungen;  “Alter Wein (Bordeaux) und junge, frische Weiber sind die besten Zeitvertreiber”.  Internetforen bieten die Möglichkeit, anonym unter Beweis stellen zu können, wie man geschlechtsspezifische Texte unter falscher Flagge verfassen kann. Eine so strenge, “behördliche sexuelle Ausübung” ist natürlich die Folge dürftiger Seelsorge. Exhibitionistisches Impfverhalten liegt in der Charakterlosigkeit und dem dürftigen teutonischen Selbstwertsgefühl des ewigen Heloten!

Karl Heinz Brandt / 22.01.2022

„There are two kinds of pain in this world . Pain that hurts and pain that alters.“ Mein Mitgefühl haben Sie nicht junger Mann .

Dr. Freund / 22.01.2022

Die meisten Nebenwirkungen der Covid-19-Brühe sind Nocebo-Effekte. Sagt das Propaganda-Ministerium. u.a Br-24.Basta. “Sie bilden sich das nur ein,gehen sie raus an die Front, auch Einarmige können schiessen, Schütze A…”

Helmut Bühler / 22.01.2022

Es ist mal wieder Zeit darauf hinzuweisen, dass hinter der wahnhaft erscheinenden Impfnötigung seitens der Regierung auch der Versuch steckt, eine Kontrollgruppe Ungeimpfter zu verhindern, anhand deren dann Spätfolgen der Impfung nachweisbar wären. Bei der Zulassungsstudie von Biontec/Pfizer hat das ja geräuschlos geklappt. Kaum jemand weiß, dass die Kontrollgruppe mit Segen der Aufsichtsbehörde zerstört wurde, indem jedem aus der Placebo-Gruppe die Impfung mit dem Verum angeboten wurde. Da die Teilnehmer alle impfwillig waren (sonst hätten sie nicht mitgemacht) haben das auch fast alle angenommen. Aus, vorbei, Spätfolgen können nicht mehr festgemacht werden. Dies steht im Gegensatz zu den üblichen Gepflogenheiten, die eine jahrelange Nachbeobachtung vorsehen. Die EMA hat das erlaubt, und man fragt sich, warum. Nicht lange fragen muss man sich allerdings, warum Pfizer den Antrag gestellt hat.

Johannes Schuster / 22.01.2022

@Paul Greenwood: Auf dem deutschen Gymnasium lernt man sowenig, daß man sich auf dem Flughafen keine Wurst bestellen könnte. Und der Rest ist Desinteresse und ein Horizont, der im Aus auf dem Fußballplatz endet. Bei Wirtschaftsideen wird es ganz duster mit und ohne Booster in diesem Land der Dichter und Dunkellichter. Bei dem Wort “Booster” glauben manche sie könnten schon perfekt Nasa - Englisch und fühlen sich mit der Rakete im Arm aufgewertet: Zum Fremdschämen.

Karl Mistelberger / 22.01.2022

Herr Baranyan erwähnt mit keinem Wort, dass er, wie bei außergewöhnlichen Symptomen empfohlen, ärztlichen Rat eingeholt hat. Möglicherweise liegt es daran, dass die ganze Angelegenheit nicht die Mühe wert war.

M. Neland / 22.01.2022

Dem Autor ein Danke für seine Offenheit. Ob der eingeschlagene Impfpfad wieder unbeschadet verlassen werden kann, ist ungewiss. Viel dramatischer ist die Einsicht, wieviel Menschen sich unreflektiert in große Gefahr begeben. Scheint auch eine Frage der Persönlichkeit zu sein und weniger eine der Bildung. Immerhin können Regierungen davon ausgehen, dass mindestens 70% Prozent der Bevölkerung auch andere Maßnahmen und Beschränkungen - wie zum Beispiel Restriktionen aufgrund ,,Klimaschutz” - ohne Widerspruch akzeptieren.

Fritz Beuler / 22.01.2022

Eigentlich gilt, dass man nur für selbstgetroffene Entscheidungen zur Verantwortung gezogen werden kann, wenn man auch die Kompetenz hatte, in dem entsprechenden Bereich eine Entscheidung unter Berücksichtigung aller Fakten zu treffen. Bei der Impfung wird Otto-Normal-Verbraucher nicht nur abverlangt, medizinische Sachverhalte abzuschätzen, zu denen es aufgrund der mangelnden Zeit kaum belastbare Ergebnisse zu Wirkung und Nebenwirkungen geben kann, sondern es wird auch noch verlangt, dass Otto-Normal-Verbraucher es schafft, sich gegen Medien, Ärzte, Politik und Impf-Gremien wie die Stiko durchzusetzen. Zumindest Ärzte und Stiko waren bisher als relativ ehrlich bekannt, dass sie nicht ehrlich sind, ist eine neue Erfahrung. Viele Menschen dürften vorherige Impfentscheidungen damit begründet haben, dass die Stiko oder ihr Arzt es empfiehlt. Jetzt ist es aber so, dass die Menschen die vermutlichen Lügen von Arzt und Stiko durchschauen können müssten, um eine Entscheidung treffen zu können. Die meisten Menschen können das nicht. Man kann den meisten Menschen nicht vorhalten, dass die Impfung ihre eigene Entscheidung und damit ihre eigene Schuld gewesen sei. Allein die medizinische Sachlage ist kompliziert, dazu kommen noch mediale, politische, finanzielle und berufliche Zwänge, unter Berücksichtigung der Gesamtsituation kann man nicht mehr ernsthaft behaupten, es sei die “freie Entscheidung” eines Individuums gewesen. Das Individuum wurde belogen, betrogen, manipuliert und gezwungen, unter solchen Bedingungen können freie Entscheidungen nunmal nicht stattfinden. DAS SOLLTE EIGENTLICH MAL KLAR GEMACHT WERDEN.

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